Hallo,
ich habe noch nie in einem Forum geschrieben, war bis dato immer nur fleißige stille Mitleserin, aber was mir nun passiert ist muss einfach raus.
Ich, weiblich, war mit meiner Partnerin über 8 Jahre zusammen, wir haben auch einen Sohn (4,5). Sie hat ihn damals bekommen und ich habe ihn adoptiert. Er ist mein Herz, mein ein und alles, meine Welt.
Anfang des Jahres hat sie mir offenbart, dass sie so nicht mehr weitermachen will. Erstmals ein Schock, wir hatten im Laufe der Zeit immer mal wieder Reiberein, aber haben uns immer wieder zusammengerauft. Unser Alltag lief super, wir sind ein tolles Team, hielten immer zusammen. Ich befinde mich aufgrund von Bindungsängsten seit einem Jahr in Therapie, weil das Thema Nähe/Distanz von Anfang an ein Problem war.
Also zurück: Sie kann nicht mehr, nach ewig verhandeln zwecks zweite Chance usw. habe ich mir eine Wohnung angemietet, ich hatte ihr zugesagt, dass sie in unserem Reihenhaus (das ich komplett finanzierte) bleiben kann und sie auch mehr Alimente als vorgesehen von mir bekommt, damit es uns allen doch gut geht. 2 monate lebten wir getrennt zusammen. Als ich damals jedoch die Wohnung betrat brach ich innerlich zusammen. Ich bin nie eingezogen, wir haben es nochmal versucht, nach 2 monaten hatte ich die Wohnung wieder gekündigt.
Leider ist mir entgangen, dass dieser neue Versuch ihrerseits eher halbherzig stattfand. Habe die Tatsache ignoriert dass sie damals jemand neues kennenlernte und da monatelang was lief. Ich war so froh unsere Familie wieder zu haben, auch die Therapie hilf mir, endlich meine Mauern, trotz dieser Situation, mehr aufzubrechen usw. Wir waren noch gemeinsam im Urlaub, danach machte sie wieder Schluss. Diesmal machte sie sich auf Wohnungssuche, ich dachte mir ok, zumindest diese Last bleibt mir erspart. Als sie eine geeignete fand, offenbarte sie mir, dass ich die doch nehmen soll. Ich war außer mir, diesmal kämpfte ich um unser Haus. Als ich dachte, dass ich mich hier nun mal durchsetzen konnte, kam die Überraschung: Ihr Vater kann mich rauszahlen. Das wollte ich zu dem Zeitpunkt aus vielerlei Gründen nicht mehr, aber ich war des Streitens müde. Ich erfuhr von einer tollen Wohnung, die ich auch zugesagt bekam, allerdings ist erst in 2-3 monaten.
Wieder lebten wir nebenher, es war Anfangs unglaublich schwierig, irgendwann akzeptierte ich das trotzdem irgendwie und hatte das Gefühl wir können dies freundschaftlich meistern. Dann war es endlich soweit, ich konnte die Wohnung besichtigen, zeigte ihr die Bilder und war zuversichtlich. Sie war komisch, traurig. und wieder kam sie auf mich zu: Nimm die Wohnung nicht, ich verstehe es, aber lass es uns nochmal versuchen, ich schwöre dir du brauchst sie nicht, wir schaffen das, lass uns nur noch nach vorne sehen.
Jeder sagte mir, dass ich das ja nicht machen soll, aber ich dachte: Ok, wenn Neuanfang, dann geht das nur mit purem Vertrauen ohne Sicherheitsfangnetz im Hintergrund. Ich nahm sie nicht.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir die paar schönsten Wochen seit Jahren, genauso sollte Beziehung sein, so haben wir eine Zukunft. denkste.
Anfang letzter Woche wurde ich krank, ich ging den beiden aus dem Weg um eventuell noch eine Ansteckung zu verhindern. Eines Abends sagte sie, sie geht mit den Mädels was trinken. No prob. es wurde immer später, sie war Stunden nicht online, mir wurde mulmig, dieses Gefühl kannte ich von Ihrer Affäre. Ich rief sie an, sie war überfreundlich und aufgelöst, sie ist schon am Weg heim. Als sie da war fragte ich mit einem deutlichen Unterton wo sie war. stille. nach langem, hin und her gestand sie, sich mit jemand (neues) zu treffen. Jemand den ich kenne. Es traf mich wie ein Blitz, ich stehe seither unter Schock. Sie wollte mir noch nicht sagen um wen es geht, ER hat selber Familie. Mittlerweile weiß ich es. es ist mein Ex-Kollege, der vor ein paar Monaten mein Team verlassen hat. Ein Mensch, den ich seit 20 Jahren kenne, er war früher mein bester Freund, dann 8 Jahre mein Kollege, ich seine Trauzeugin.
Ich konnte die tolle Wohnung gottseidank noch haben und nächste Woche werde ich wohl ausziehen. Es bricht mir das Herz, meinen Buben nicht mehr täglich zu sehen, ich war nie länger als mal eine Nacht von ihm getrennt. Ich weiß nicht wie ich wieder in der Arbeit funktionieren soll, seinen Namen sehe/höre ich dort nach wie vor. Sie haben mir nicht nur meine Familie zerstört, sondern auch noch meine Arbeit infiltriert.
Ich bin vollkommen verzweifelt und weiß nicht wie ich das packen soll. Ich wollte immer dass wir freundschaftlich weiter funktionieren, vor allem weil wir uns auf ein Wechselmodell geeinigt haben. Aber ich kann sie kaum ansehen und habe Angst, dass sie mir unseren Bub nehmen will sobald ich was falsches sage. Ich erkenne diesen Menschen nicht wieder.
29.11.2022 11:23 •
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