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Ständige Übelkeit und Gedankenkreisen

S
Hallo,
ich bin neu hier und keine Ahnung was ich mir erhoffe.
Ich und mein Ehemann haben uns nach 16 Jahren getrennt.
Ich kam mit seiner Lieblosigkeit und Desinteresse an mir und unserer Familie nicht mehr klar. Ich merkte schon vor ca. einem Jahr, dass er sich entfernte. Ich entfernte mich auch mit dem Beginn seiner Selbstständigkeit vor mehreren Jahren. Er hatte kaum noch Zeit. Ich verdrängte meine Traurigkeit und funktionierte einfach nur noch.
Sicher gab es immer wieder schöne Momente, in denen ich wieder an uns glaubte und für uns kämpfte aber wohl nicht genug.
Aber nun habe ich den Kampf verloren und den Anstoß zur Trennung gegeben, welchen er auch sofort akzeptiert hat.
Nun ist es so, dass ich wirklich leide. Mir ist ständig übel, kann kaum essen.
Meine Gedanken drehen sich ständig um das WARUM? Auch verspüre ich eine tiefe Traurigkeit aber das Weinen fällt mir schwer. Dazu kommen Ängste vor dem Alleinsein und dem neuen Lebensabschnitt.
Ich vermisse ihn obwohl ich weiß, dass es keine Chance mehr für uns gibt.
Warum ist das alles so schwer obwohl wir uns schon entfernt hatten?

05.02.2017 13:01 • x 1 #1


D
Zitat:
Meine Gedanken drehen sich ständig um das WARUM? Auch verspüre ich eine tiefe Traurigkeit aber das Weinen fällt mir schwer. Dazu kommen Ängste vor dem Alleinsein und dem neuen Lebensabschnitt.
Ich vermisse ihn obwohl ich weiß, dass es keine Chance mehr für uns gibt.
Warum ist das alles so schwer obwohl wir uns schon entfernt hatten?

Du wünscht dir einen Mann der dich liebt und den du liebst, mit dem eine glückliche Beziehung möglich ist. Ihr habt es trotz langem Kampf nicht geschafft, die Trennung wurde durchgeführt und es folgt eine Zeit der Trauer. Die Warum-Fragen, dieses Gedankenkreisen, dieses sich mit der Situation auseinandersetzen, die Ängste, dass ist ganz normal und dient auch zur Selbstfindung bzw. Orientierung. Gib halt trotzdem gut auf dich acht und lass es dir möglichst gut gehn, alles weitere kommt mit der Zeit.

05.02.2017 13:14 • x 2 #2


A


Ständige Übelkeit und Gedankenkreisen

x 3


S
Vielen Dank, für Deine Worte. Endlich konnten ein paar Tränen fließen.
Ich habe halt überhaupt nicht mit einer so starken körperlichen Reaktion gerechnet.
Die Trauer um eine kaputte Ehe? Einen Mann der mich noch nicht mal mehr in den Arm nehmen konnte?
Wie kann ich es mir jetzt gut gehen lassen?

05.02.2017 13:29 • #3


M
Zuerst mal, darfst du doch traurig sein.
Du hast etwas verloren, du hättest Träume, wünsche und hoffnungen.und nun ist es anders gekommen.
Das darfst du auch betrauern.

Gegen die Übelkeit habe ich mir damals etwas verschreiben lassen.
nachdem ich 12 kg angenommen und damit im Untergewicht angekommen war.
soweit würde ich es nicht nochmal kommen lassen.
lass dir was geben. Das hilft wirklich Wunder. Auch wenn es psychische Übelkeit ist.

Kannst du dich selbst in den Arm nehmen?
Ein Bad nehmen, es dir gemütlich machen?
Auch wenn s nicht sofort hilft, es wird irgendwann wieder gut tun.
du könntest kleine Rituale finden, nur für dich, die dir Sicherheit und Kraft geben.

Als ich um einen verstorbenen Menschen trauerte, riet man mir in der psychologischen Beratung, mir eine feste Zeit am Tag zu nehmen, wo ich Trauer.
Zeitlich begrenzt , da hatte es Platz und sonst wurde der Gedanke verschoben und abgelenkt.

Wäre so etwas denkbar für dich?

05.02.2017 13:48 • x 2 #4


S
Vermutlich ist es genau die Sache, dass ich immer denke, ich habe keinen Grund zu trauern....
Ich habe es endlich geschafft mich aus einer Ehe zu lösen, die uns Beide nicht mehr gut tat. Ich habe so sehr für uns und meine Hoffnung gekämpft bis ich einfach nicht mehr konnte.

Im Untergewicht bin ich auch schon angekommen. Wenn ich das Essen sehe wird es mir sofort eng im Hals und übel.
Danke für den Tipp mit der Medikamente. Ich dachte bei seelischer Übelkeit nützt das nichts.

Ja ich kann mir einiger Deiner Vorschläge vorstellen und werde es ausprobieren. Danke dafür.

Mich überkommt die Trauer am ehesten morgens und abends. Natürlich auch zwischendurch. Ich versuche es dann zu verdrängen, was wohl falsch ist.
Ich werde es mal mit deinem Rat, eine Trauerstunde einzulegen versuchen.

05.02.2017 14:26 • #5


L
Erzähl doch mal ein bisschen mehr.

Wie alt seid ihr? Kinder? Haus? Wer zieht aus? Wie regelt ihr es mit den Kindern. Bist Du berufstätig?

05.02.2017 15:41 • x 1 #6


H
Es ist immer schwer nach so langer Zeit

05.02.2017 15:44 • x 1 #7


S
Ich bin 36 und mein Mann 10 Jahre älter.

Er ist aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen und ist erstmal bei einem Freund untergekommen.
Er sucht aber schon fleißig nach einer Wohnung. Zum Glück hat sich unser gemeinsamer Traum von einem Haus noch nicht erfüllt...

Mein Sohn ist 15. Er bleibt bei mir. Der Kontakt zu seinem Vater war schon immer sehr angespannt. Er hatte ja nie wirklich Zeit für ihn. Er kommt mit der Trennung gut aus.

Er und sein Sohn können sich natürlich jeder Zeit sehen. Bis jetzt sucht keiner von beiden einen Kontakt. Es ist ja alles noch sehr neu für uns alle ( Trennung vor 2 Wochen).

Ich bin berufstätig. Stehe soweit auf eigenen Beinen. Auch wenn ich jetzt gerade den Boden darunter verloren habe.

Ich möchte kein Trennungskrieg und er wohl auch nicht. Wir gehen weiterhin fürsorglich miteinander um. Ich hoffe es bleibt so, wenn es dann darum geht das gemeinsame Hab und Gut zu teilen.

Das schwerste zur Zeit ist, dass man sich natürlich sieht. Er holt Post ab, er kommt zum Duschen. Er holt frische Kleidung.
Jedesmal wenn er dann wieder weg ist, geht es mir richtig schlecht.
Auch ist es schwer in der gemeinsamen Wohnung zurück zu bleiben. Überall Erinnerungen, auch noch nachdem ich das Wohnzimmer umgestellt und gemeinsame Bilder entfernt habe.

05.02.2017 16:23 • #8


Eswirdbesser
Hallo Sunny,

du hast doch schon vorher alles alleine gemeistert...

Der Unterschied jetzt ist, das es endgűltig ist...

Das heißt deine Vorstellungen sind nicht eingetroffen und das darfst du betrauern...

Das was mutig geschrieben hat, finde ich einen sehr guten und liebevollen Umgang mit dir...

Achte auf dich, mach Sachen zu denen du einfach Lust hast...

Schreib mit uns, das tut dir bestimmt gut...

05.02.2017 16:33 • x 1 #9


S
Vielen Dank an Eswirdbesser!

Deine Worte machen mir Mut.
Es stimmt, dass Schreiben hier tut gut. Gerade dann, wenn man den Schmerz gerade nicht aushalten kann.

05.02.2017 16:42 • #10


L
Zitat von Sunny-4:
Ich bin 36 und mein Mann 10 Jahre älter.

Er ist aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen und ist erstmal bei einem Freund untergekommen.
Er sucht aber schon fleißig nach einer Wohnung. Zum Glück hat sich unser gemeinsamer Traum von einem Haus noch nicht erfüllt...

Mein Sohn ist 15. Er bleibt bei mir. Der Kontakt zu seinem Vater war schon immer sehr angespannt. Er hatte ja nie wirklich Zeit für ihn. Er kommt mit der Trennung gut aus.

Er und sein Sohn können sich natürlich jeder Zeit sehen. Bis jetzt sucht keiner von beiden einen Kontakt. Es ist ja alles noch sehr neu für uns alle ( Trennung vor 2 Wochen).

Ich bin berufstätig. Stehe soweit auf eigenen Beinen. Auch wenn ich jetzt gerade den Boden darunter verloren habe.

Ich möchte kein Trennungskrieg und er wohl auch nicht. Wir gehen weiterhin fürsorglich miteinander um. Ich hoffe es bleibt so, wenn es dann darum geht das gemeinsame Hab und Gut zu teilen.

Das schwerste zur Zeit ist, dass man sich natürlich sieht. Er holt Post ab, er kommt zum Duschen. Er holt frische Kleidung.
Jedesmal wenn er dann wieder weg ist, geht es mir richtig schlecht.
Auch ist es schwer in der gemeinsamen Wohnung zurück zu bleiben. Überall Erinnerungen, auch noch nachdem ich das Wohnzimmer umgestellt und gemeinsame Bilder entfernt habe.


Ok. Nach allem was ich lese, sind die Weichen dann richtig gestellt.

Bilder entfernen und etwas umdekorieren ist auch schonmal gut. Für Dich wäre eine andere Umgebung vermutlich förderlich um das, was war, schneller hinter Dich zu bringen.

Wenn Dir die Besuche Deines Mannes nicht gut tun, dann minimiere sie. Duschen kann er beim Freund. Ne Tasche mit Klamotten kann er auffrischen, wenn Du arbeiten bist. Sag ihm, dass es für Dich besser wäre. Redet miteinander.

Ansonsten hilft Dir nur die Zeit da durch. Keiner kann Dir sagen, wie lange es dauert. Aber sie hilft. Jedem. Irgendwann. Individuell.

06.02.2017 18:08 • x 1 #11


A


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