Da hatte ich H. doch ganz ungelogen und ehrlich und völlig ohne Zorn einen schönen Urlaub mit A. auf Gomera gewünscht, wegen dem sie mich vor 10 Wochen verlassen hat, und jetzt das:
Ich erhalte auf der Rückfahrt von einer 4 tägigen Radtour mit Freunden im Zug eine SMS von H.:
„Möchte wissen, wie es dir geht? Hab die anderen SMS falsch geschickt. Alles klar beim Radfahren? Denk öfter an dich. H.“
„Radtour war wunderbar. Mache auch sonst neue Erfahrungen. Bin auf der Suche und meistens gut drauf. Und dir?“
„Sitze am Strand und bin traurig, aber das geht vorbei. H.“
„Warum traurig?“
„Wegen uns. Manche Gefühle kommen bei mir erst später. Hab Du viel Spaß. Wir sehen uns in 12 tagen. H..“
Ich bin zu Hause angekommen.
H. ruft aus Gomera an: „Wie geht es?“ „Es geht so.“ „Gutes Wetter, nette Leute?“ „Das Wetter in den Bergen ist regnerisch, am Strand ist es ok. Nette Leute habe ich noch nicht kennen gelernt.“ „Deine SMS haben mich verunsichert. Was soll ich damit anfangen?“ „Weiß ich nicht.“ „Ich wollte Dir eigentlich eine SMS zurückschicken: Set me free, oh why don’t you babe? Ich kann deine Botschaften eigentlich nur ignorieren.“
„Ich vermisse dich so.“ Sie schluchzt. „Jetzt bin ich aber baff. Wolltest Du mir das sagen?„ „Ja, das sage ich jetzt mal so.“ „Gut, das Du es mal gesagt hast.“
„Mein Geld ist alle. Leg auf!“ „Warum, solange Du noch da bist?“ „Leg auf.“
Schluchzen, Schweigen.
„Wie geht es mit A.?“ „Es geht so, ich weiß gerade nicht, was ich mit ihm reden soll.“ „Ihr müsst ja nicht reden, ihr könnt wandern, schwimmen, euch etwas anschauen.“ „ Das kann ich gerade auch nicht. Wir haben keine Beziehung.“ „Das gibt es nicht.“ „Doch.“
Sie weint. „Ich bin mit so vielen unerledigten (oder sagte sie unverarbeiteten?) Sachen losgefahren.“ „Ja, das wundert mich nicht. Das war auch ein Risiko, das haben viele Leute gesagt, gleich drei Wochen zusammen wegzufahren. „
„Lass es dir gut gehen! Tu etwas für dich!“ „Das mache ich schon die ganze Zeit. Wenn ich etwas für dich tun kann, sage es mir.“ „Nein, kannst Du nicht.“ „Schreib mir doch einen Brief, ich habe so viel geschrieben in letzter Zeit, das hat mir sehr geholfen. „ „Kann nicht schreiben im Moment.“
„Lebe einfach im Hier und Jetzt, spüre den Wind, die Wellen, die Sonne, das hat mir auch geholfen.“ „Kann ich alles nicht. Lass es Dir gut gehen!“ „Du dir auch! Es wird dir wieder besser gehen.“
Ende des Telefongesprächs.
Was soll ich jetzt tun? 12 Tage auf ihre Rückkehr warten und hoffen, dass sie wieder zurückkommt? Eigentlich habe ich mich jetzt von ihr schon so abgelöst, ich bin ein anderer geworden.
Kennt sich da jemand mit den Frauen aus?
12.05.2002 17:42 •
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