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Sind gemeinsame Wohnungen ein Relikt der 1950er Jahre?

Gorch_Fock
Schon spannend das so zu lesen. Ich hatte auch schon alles durch. Zwangsweise getrennt wegen der Arbeit und der Distanz als Fernbeziehung, gemeinsame Wohnung, gemeinsames Haus und dann die eigene Singelwohnung nach der Trennung.
Persönlich hat es mir in Beziehung mit Aufbau eines gemeinsamen Zuhause immer besser gefallen. Aber dann muss es wirklich auch komplett bei 0 gestartet werden, so dass die Bedürfnisse auch möglichst passend gestaltet werden können (wie groß, wo, welche Möbel kommen mit, was wird neu gekauft). Dann kann es auch gut werden, mit Rückzugsmöglichkeiten und Platz für Zukunft.
Warum man - wenn man eh zusammen sein will - alles doppelt zahlen soll (Miete, Telefon, Nebenkosten) erschließt sich mir auch nicht wirklich. Dazu kann man meiner Erfahrung nach gemeinsam viel mehr erreichen in der Entwicklung. Allein was Größe des Wohnobjekts und Ausstattung angeht. Und das ist nicht auf das materielle beschränkt. Die Unterstützung im Alltag, bei Krankheiten oder einfach wenns drauf ankommt hat man alleine in der Singelwohnung meist nicht.
In der kleinen 2 Zimmer Bude im Mehrfamilienhaus kann es auch gemütlich sein. Wirkliche Weiterentwicklung findet aber meist nicht statt. Ist aber sicher alles auch typabhängig.

15.12.2019 21:18 • x 3 #16


B
Zitat von williams:

Beim getrennt wohnen - war die Liebe dann stabil?


Vor allem die Lust auf S blieb stabil. Sich ein bisschen fremd bleiben, sich verabreden, nicht jeden Tag in einem Bett liegen...finde ich besser.

Bei mir ist es leider so, dass ich den Partner bei zu viel räumlicher Nähe schnell als besten Kumpel wahrnehme und komplett as exuell werde. Obwohl jeder sein eigenes Zimmer in der Wohnung hatte.

Habe das Zusammenwohnen mit verschiedenen Männern versucht (jeweils 10 Jahre, 1,5 Jahre und 1 Jahr) und jedes Mal komplett die Lust auf S verloren, obwohl wir uns sonst sehr gut verstanden haben.

15.12.2019 21:24 • x 4 #17


A


Sind gemeinsame Wohnungen ein Relikt der 1950er Jahre?

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6rama9
Zitat von blumenfrau:
Habe das Zusammenwohnen mit verschiedenen Männern versucht (jeweils 10 Jahre, 1,5 Jahre und 1 Jahr) und jedes Mal komplett die Lust auf S verloren, obwohl wir uns sonst sehr gut verstanden haben.

Wenn dich Vertrautheit 6uell abturnt, ist das sicher eine Möglichkeit das unvermeidliche Ende rauszuzögern.

Im Endeffekt gibt es wie immer kein Richtig oder Falsch, sondern nur ein für beide passend oder unpassend.

15.12.2019 21:42 • #18


mafa
Zitat von 6rama9:
Was hat den Alltag teilen mit Kontrolle zu tun?


Ich kann doch meinen Alltag auch mit jemand teilen wenn ich nicht mit ihm zusammen wohne

15.12.2019 21:55 • x 1 #19


6rama9
Zitat von mafa:

Ich kann doch meinen Alltag auch mit jemand teilen wenn ich nicht mit ihm zusammen wohne

Nö. Freizeit kannst du teilen, aber Alltag nicht. Oder putzt ihr abwechselnd gemeinsam die eine, dann die andere Wohnung. Kauft ihr gemeinsam ein, sucht gemeinsam Einrichtungsgegenstände aus? Räumt ihr gemeinsam ab, kocht ihr gemeinsam? Usw usw usw.

16.12.2019 08:40 • x 1 #20


L
Ich finde es gut, dass dieser 'gesellschaftliche Zwang' in der Beziehung zusammen wohnen zu müssen, ein Stück weit nachgelassen hat. So ganz weg ist er wohl nicht.
Ob man nun wirklich zusammen wohnen sollte oder nicht, das kann man glaube ich nicht pauschal beantworten, wie man an den unterschiedlichen Standpunkten hier im Thread schon herauslesen kann.
Ich bin jemand, der viel Körperkontakt sucht. Ich liebe es, bei Regenwetter abends gemeinsam auf der Couch unter der Decke weg zu dösen. Gemeinsam einschlafen und wieder aufwachen. Man ist eben in der Wohnung zu Hause und angekommen, und muss nicht mit Handgepäck hin und her. Aber ja, bei getrennten Wohnungen muss man weniger Kompromisse eingehen, das hat sicherlich auch seinen Reiz. Man hat mehr Zeit für sich und persönliche Interessen, die man beim Zusammen leben erst 'freischaufeln' muss.
Nicht jeder Mensch ist gleich, nicht jedes Paar ist gleich - von daher sollte jeder schauen, wie es für ihn am Besten passt.

16.12.2019 09:10 • x 1 #21


C
Zusammen wohnen ist kein Muss, ich persönlich finde es aber schön. Nur wenn man ein gemeinsames Kind hat, wäre es für mich nicht akzeptabel, bei aufrechter Beziehung getrennt zu wohnen.

16.12.2019 09:15 • #22


Kamill
Ich finde, das kann/darf/soll jeder so handhaben, wie er möchte. Wer hat schon das Recht, über andere zu urteilen, wie diese ihre Beziehung führen sollen. Es gibt ja sogar Leute, die finden es komisch, wenn man sich kein Ehebett teilt. Was ich auch nicht verstehen kann, weil jeder Mensch auch verschiedene Schlafgewohnheiten hat (z. B. leichter Schlaf, der andere muss aber früher aufstehen usw.) oder einer ist heftiger Schnarcher, da würde ich auch lieber mein eigenes Bett in einem anderen Zimmer haben.

Viele haben halt einen gemeinsamen Haushalt, weil es kostengünstiger ist, die meisten tendenziell geselliger sind und eben auch mal Nachwuchs aufziehen wollen. Ich persönlich mag das Zusammenwohnen doch sehr gern. Aber jeder ist okay, der da aus der Norm herausfällt. Wichtig ist, dass am Ende beide in der Beziehung glücklich sind. Mein Ex war leider ganz unordentlich und ich hab mich schon ab und zu dabei erwischt, dass ich mir während unserer Beziehung meine Allein-wohnen-Zeiten manchmal zurückgewünscht habe Alles hat seine Vor- und Nachteile.

16.12.2019 09:20 • x 1 #23


N
Ich wohne zwar mit meinem Partner zusammen, würde aber nie wieder mit jemandem zusammen ziehen.

Mir ist mein privater Raum sehr wichtig und ich habe erkannt, daß ich das brauche.

16.12.2019 09:25 • #24


P
Zitat von Sandburg87:
Aber ist es wirklich so, dass man zusammen ziehen MUSS, weil man sonst keine Zukunft in der Beziehung hat?


Hab ich noch nie gehört dass es ein Muss ist. Ich sehe es nicht als muss. Aber...

Ich kenne Männer die noch nie mit Partner/Partnerin zusammen gewohnt haben. Dass heißt, jene Männer sind nur auf sich fixiert gewesen. Sie mussten keine Rücksicht nehmen. Sie waren oft überfordert mit Kleinigkeiten.
Waren nicht gut im teilen und in der Regel, große Egoisten.

Ich will nicht verallgemeinern. Es ist nur meine Erfahrung.
Ich wohnte mit Partnern zusammen und allein.

Grundsätzlich ist es schöner zusammen. Welcher Mensch ist schon gern allein? Keiner. Dafür ist der Mensch nicht erschaffen worden.

Es hat eben vor und Nachteile. Aber die Männer die ich eben erwähnte, waren für mich nicht kompatibel. Es fehlte an gewissen Erfahrungen die einem Beziehungstechnisch voran bringen.

16.12.2019 09:26 • #25


Kamill
Ein kleiner Nachtrag:
Ich finde, man lernt sich mit dem Zusammenwohnen auch noch extra gut kennen. Natürlich zerbrechen öfters mal Beziehung am Zusammenziehen, grad weil man den anderen wirklich kennt am Ende, aber es ist gut, den anderen wirklich zu kennen. Das Zusammenleben kann auch gut zusammenschweißen, wobei ich aus Erfahrung sagen kann, dass das kein Garant dafür ist, da man sich auch im gemeinsamen Heim gut distanzieren kann vom anderen Partner.

Wenn ich länger darüber nachdenke, kann ich mir aber eine Langzeitbeziehung ohne Zusammenziehen nicht ganz vorstellen. Allerdings würde ich eine gut laufende Bindung aus diesem Grund vermutlich nicht beenden. Hmm, schwierig zu sagen im Vorfeld, es ist ja auch eine emotionale Sache.

16.12.2019 09:35 • x 1 #26


Ema
Zitat von Merilin:
Man geht sicher dass der andere nachts nicht in anderen Betten liegt

Wenn mir einer sagen oder ich auch nur ahnen würde, dass er mir mit zusammenleben will, damit er mich besser unter Kontrolle hat, dann würde es keine Beziehung (mehr) geben. Weder in einer, noch in zwei Wohnungen.
Wenn ich einem Partner nicht vertrauen kann, oder er mir nicht vertraut, dann ist es aus meiner Sicht keine Beziehung, die den Namen verdient.
Aber jeder, wie er möchte.

16.12.2019 13:37 • x 5 #27


Blanca
Zitat von Sandburg87:
Mir geht es auch nicht darum zu sagen, dass Menschen die zusammen wohnen dies nicht dürfen oder dies schlecht wäre. Aber ich habe selbst im Familienkreis schon zu hören bekommen, dass ich aufpassen müsste, dass mein Freund sich nicht von mir trennt wenn ich kein gemeinsames Wohnen anstreben würde.

Vielleicht solltest Du mehr auf Deine innere Stimme hören und Dich klar positionieren, statt andere Menschen Dein Leben leben zu lassen. Die tun zwar so, meinen es aber durchaus nicht immer gut mit Dir. Manche könnten sogar latent neidisch sein - auf die Freiheit, die Dein Partner und Du sich nehmen. Eine Freiheit, die sie selbst sich offenbar nie zugetraut haben...

Irgendwie erinnert Dein Thema mich gerade an den Mediendruck, der seit den 1990ern auf Singles ausgeübt wird, um die demographischen Ziele von Staat und Wirtschaft in den Griff zu bekommen: singles-vom-leitbild-zum-sozialschmarotzer-t29591.html

Übrigens: Außer sterben muß man gar nix. Allein dieses eine Wörtchen hätte mich schon sowas von auszucken lassen...

23.12.2019 21:58 • x 1 #28


Blanca
Zitat von PuMa:
Ich kenne Männer die noch nie mit Partner/Partnerin zusammen gewohnt haben. Dass heißt, jene Männer sind nur auf sich fixiert gewesen. Sie mussten keine Rücksicht nehmen. Sie waren oft überfordert mit Kleinigkeiten.
Waren nicht gut im teilen und in der Regel, große Egoisten.

Klar gibt es solche Männer.

Aber es gibt auch verheiratete Menschen, bei denen sichalles nur um sie und ihre Befindlichkeiten dreht. Die nehmen auch keine Rücksicht, sind ebenso überfordert mit Kleinigkeiten - aber kein Mensch sagt was, weil von außen betrachtet funzt die Familie ja scheinbar perfekt.

Und warum? Weil der oder die PartnerIn heimlich, still und leise alles regelt und diesen Egoismus erträgt. Manche bilden sich auf diese Opferbereitschaft ja sogar noch was ein und halten sich für besonders beziehungsfähig deswegen. Zufall, daß gerade dieser Typus sich tendentiell besonders am unabhängigen Single bzw. an Leuten stört, die ihre Beziehung auch ohne gemeinsame Wohnung hinkriegen - ihnen dieses Glück womöglich sogar latent neiden?

Für mich ist das eine reine Charakterfrage, am Personenstand würde ich es nicht festmachen. Ich finde es im Gegenteil erheblich sozialer, wenn jemand sich selbst richtig einschätzt und lieber Single bleibt statt zu heiraten oder womöglich sogar noch Kinder in die Welt zu setzen, aber dennoch zu erwarten, daß alle nach seiner bzw. ihrer Pfeife tanzen.

23.12.2019 22:10 • x 2 #29


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