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Sind das nur Startschwierigkeiten?

K
Guten Morgen,

ich bin seit einem knappen Jahr in einer neuen Beziehung. Ich kenne meinen Freund schon fast 10 Jahre. Er hatte bisher nur vier Beziehungen, die alle recht lang gingen. Mit seiner letzten Partnerin war er 16 Jahre zusammen, später dann auch verheiratet und sie haben ein Kind im Teenager-Alter.
Er ist kein Mensch für Kurzzeitbeziehungen und ist auch sehr treu. Was für mich auch ein Grund war, weshalb ich mich überhaupt wieder in eine Beziehung gewagt habe, da meine letzten Erfahrungen nicht so gut waren.
Die ersten Monaten waren wirklich sehr schön und es lief quasi wie von selbst.
Dennoch musste ich immer wieder mit meinen Ängsten kämpfen, die mit meinen Vorerfahrungen zu tun haben und von denen er auch weiß.
Er hat mit dem Thema Vertrauen viel weniger Probleme als ich, weswegen er es teilweise nur schwer verstehen kann, warum ich mich in unserer Beziehung nicht entspanne.
Meine Hoffnung ist, dass die Zeit mir zeigt, dass alles ok ist, aber das geht leider nicht von heute auf morgen.
Wenn es in den ersten Monaten zwischen uns deswegen Schwierigkeiten gab, war er noch sehr verständnisvoll, mittlerweile habe ich jedoch den Eindruck, dass eine gewisse Ermüdung eingetreten ist und es ihm nicht mehr ganz so wichtig ist wie zu Beginn zwischen uns für Harmonie zu sorgen. Was wiederum bei mir meine ohnehin bestehenden Verlustängste vergrößert.

Ein weiterer Punkt ist, dass er, obwohl bereits seit zwei Jahren von seiner Ex geschieden, die beiden noch recht viele Verknüpfungspunkte haben. Klar sie haben ein gemeinsames Kind und es gibt auch noch andere organisatorische Aspekte, die abgewickelt werden müssen, aber dennoch führt das dazu, dass sein altes Leben quasi dauerpräsent ist. Dass er wieder zu seiner Ex zurückgeht, befürchte ich nicht wirklich. Dafür ist er zu geradlinig.

Noch ist es so, dass er sehr versucht mir entgegenzukommen und er kämpft wirklich um unsere Beziehung. Das weiß ich auch sehr zu schätzen. Dennoch bemerke ich, dass sich ein emotionales Ungleichgewicht einstellt.

Ich mag ihn sehr und denke, dass wir eigentlich sehr gut zueinander passen. Ich weiß auch, dass es nichts bringt wenn ich Druck aufbaue, ständig an allem rumnörgle und seinen Einsatz für uns nicht würdige. Das wird dazu führen, dass er sich immer mehr entfernt und alles kaputt geht.

Das ist mir vom Kopf her auch klar, emotional aber leider nicht.

Nun stelle ich mir die Frage, ob ich das alles noch drehen kann. Habt ihr eine Idee wie man sich in so einer Situation entspannen kann ohne sich innerlich zu sehr zu entfernen?

20.05.2024 07:13 • x 2 #1


meisterjäger
Vielen Dank! Das hört sich für mich nach einem Trauma an und das lässt sich ganz wunderbar in einer Therapie behandeln!

20.05.2024 07:22 • #2


A


Sind das nur Startschwierigkeiten?

x 3


I
@Kamille27
Moin moin

Dein Verhalten kenne ich von meiner Ex, was mich zum Teil auch von ihr immer weiter wegtrieb. Es wird dann zur Belastung wenn man versichern muss, das man sich nicht gegen die Beziehung entscheiden wird, diese Absicht nicht hegt und der andere dennoch dauernd zweifelt. Das macht mürbe und irgendwann hat man dann auch keine Lust mehr. Das mal vorweg.

Darf ich fragen, ob Du das was Du hier im OP beschrieben hast, Deinem Partner in allen Details versucht hast zu erklären?
Das er sich um Ex und Kind noch kümmert, beweist am Ende seinen Wert. Sollte es auch Dir mit ihm und einem Kind zur Trennung kommen, hast Du sein Verhalten seiner Ex ggü. als Maßstab was Du zu erwarten hast.

Versuch doch ihn in seinen Taten zu bestätigen, ihn dafür zu loben, anstatt an ihm Kritik auszuüben. Ich sehe Dich als Ursache für Deine Ängste, nicht ihn. Denn er macht nach Deinen Schilderungen nach, genau das Richtige. Nämlich Verantwortung zeigen.

20.05.2024 07:27 • x 5 #3


Cagy
Hallo Kamille,
du schreibst :: dass sein altes Leben quasi dauerpräsent ist. ..
Das musste dir doch aber schon vorher klar gewesen sein.
Jeder Mensch hat eine Vergangenheit und gemeinsame Kinder hat man ein Leben lang zusammen..
Du erwartest offenbar von ihm das er deine Verlustängste und den Vertrauensmangel *beseitigt*...das wird nicht passieren denn das sind DEINE Baustellen.
Du weisst das eigentlich alles in Ordnung ist, kannst aber nicht wirklich darauf einlassen weil irgendwie Unsicherheit und Ängste aufkommen...?
Dann...musst du an DIR arbeiten...nicht an ihm.
Alles Gute dir.

20.05.2024 07:33 • x 7 #4


Gastxy45
@Kamille27 ,
erst einmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

zu deiner Thematik:
versuch dich einmal in seine Lage zu versetzen..
es gibt doch nur zwei Möglichkeiten, unterm Strich. entweder deine Ängste sind begründet, oder sie sind's eben nicht. hier, anhand deines Texts, erscheint mir Letzteres der Fall zu sein.
du beschreibst ihn als -dir gegenüber, und auch generell- straighten Menschen. was soll er denn tun?
es ist, bis zu einem gewissen Grad, ja okay die Ängste seines Partners zu addressieren; jedoch: wenn's faktisch Gehirngulasch deinerseits ist, ist der Ball in deinem Feld. da musst du dich mal entspannen. das kann er -auf Dauer- nicht leisten; nicht seine Aufgabe. so sehe ich's.
ich verstehe ihn da, muss ich sagen; also dass er inzw. da etwas resigniert. es ginge mir auch so.
versuch das doch mal -für dich selbst, mit dir selbst- aufzudröseln.
leg -für dich- die Fakten, ihn betreffend, auf'n Tisch. gibt er dir faktische Anlässe unsicher zu sein? oder nicht? wenn nicht, und so liest sich für mich dein Text, musst du.. nun.. aufhören.

20.05.2024 07:41 • x 3 #5


Gorch_Fock
Kamille, wichtig fände ich mal, dass Du mal die Einsicht aufbaust, dass DU diejenige sein solltest, die an den Dingen arbeiten musst. Denn genau so werden eigentlich gute Beziehungen an die Wand gefahren.

Ich kann jetzt wenig Punkte herauslesen, wo Dein Partner hier Fehler macht. Selbst wenn er den Kontakt zu seiner Ex-Familie abbrechen würde, würdest Du wieder etwas finden. Ein Partner ist auch nie Therapeut, der jetzt für Dein Seelenheil verantwortlich ist.

Such Dir bitte prof. Hilfe, um Deine Ex-Beziehungen aufzuarbeiten. Und gehe damit auch gegenüber Deinem Partner transparent um. Hausarzt oder Krankenkasse können Dich dabei unterstützen.

20.05.2024 07:44 • x 2 #6


E
@Kamille27
Ich würde dir dringend raten eine Therapie zu machen, in der du deine Verlust Ängste aufarbeiten kannst und die schlechten Erfahrungen, die du in vorherigen Beziehungen gemacht hast. Bevor deine jetzige Beziehung zu sehr darunter leidet und zerbricht.

20.05.2024 07:48 • x 3 #7


W
Dein neuer Freund ist in einer Beziehung mit dir und gleichzeitig mit deinen Expartnern. Würdest du das umgekehrt für dich so wollen? Ständig auf Widerstände zu stoßen, weil eine andere Frau in seinem Leben in der Vergangenheit einen Fehler gemacht hat? Meine Patentochter hatte sich als ersten richtigen Freund in einen Mann verliebt, der ein paar Jahre älter war und der kurz vor der Hochzeit von seiner damaligen Partnerin verlassen wurde. Obwohl das schon etwas zurücklag, weinte er sich regelmäßig bei meiner Patentochter deswegen aus und besprach die damalige Situation immer wieder haarklein mit ihr. Schließlich war sie es, die zusammenbrach und aus dieser Beziehung eine innere Beschädigung mitnahm.

Du kennst deinen Freund seit 10 Jahren als treu und ehrlich. Es ist an dir deiner innere Stimme zu sagen: Schluss jetzt! Es ist nicht so wie früher. Er ist ein besserer Mann. Es ist an dir ihn vor dem was in deinem Leben war zu schützen und deine Expartner aus der Beziehung zu verbannen. Das geht durch eine gewisse innere Disziplin, die dir auch ein Verhaltenstherapeut empfehlen würde. Gib den schlechten Partnern von früher keinen Raum in eurer Beziehung. Die gehören dort nicht hin.

20.05.2024 08:04 • x 3 #8


D
von den Ex Frauen geht die wenigste Gefahr aus, nach Scheidung
nach 17 Jahren Ehe hatte ich immer ein gutes Verhältnis zu meiner Ex, selbst meine jetzige LG war nach anfänglicher extremer Eifersucht nach einiger Zeit mit ihr Befreundet und stand weit mehr in Kontakt mit ihr, als ich
Auch haben wir uns einmal im Monat getroffen, wo alle Anwesend waren.

20.05.2024 08:13 • #9


K
Zitat von Gastxy45:
@Kamille27 , erst einmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum. zu deiner Thematik: versuch dich einmal in seine Lage zu versetzen.. es gibt doch nur zwei Möglichkeiten, unterm Strich. entweder deine Ängste sind begründet, oder sie sind's eben nicht. hier, anhand deines Texts, erscheint mir Letzteres der Fall ...


Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Klar liegt ein großer Anteil der Schwierigkeiten an mir. Das sehe ich und daran arbeite ich auch.

Gleichzeitig finde ich es dennoch anstrengend bei nahezu jedem Treffen in irgendeiner Form mit dem Thema Ex-Frau konfrontiert zu sein.
Bspw. hat er sich eine Zeit lang gefragt ob sie ebenfalls einen neuen Partner hat. Und ich habe nicht verstanden, weshalb er sie nicht einfach fragt, schließlich sind die beiden mehrere Jahre getrennt.
Dass er ihr von mir erzählt, darauf habe ich bestanden, was mir keinen Spaß gemacht hat. Sein Argument war, dass er sie nicht stressen will oder den Eindruck vermitteln, er würde vor ihr angeben usw. Er hat es dann eingesehen und ihr von mir erzählt, aber dass ich das so einfordern musste, war unangenehm. Schließlich haben die beiden ein gemeinsames Kind und meiner Meinung sollten zunächst beide Eltern darüber im Bilde sein, bevor das Kind einen neuen Partner kennen lernt.
Sie hat auf diese Information nicht reagiert, was ich auch komisch finde. Anscheinend sind beide vom Typus her nicht so direkt und holen sich Informationen in diese Richtung lieber über andere Familienangehörige oder Freunde ein.

Dennoch macht es mich unlocker, weil ich so ein Verhalten eher in die Kategorie unbewältigte Paarkonflikte stecken würde und ich Angst habe, da in irgendeiner Form zum Spielball zu werden.

Jedenfalls ploppt im Schnitt 1x pro Treffen ihr Name auf oder alternativ Themen, die mit ihr in Verbindung stehen. Meist nur kurz also nicht als richtiges Gesprächsthema. Aber es ist jedes mal ein Stich, der weh tut. Sie teilen sich auch nach wie vor ein gemeinsames Netflix-Konto und noch ein paar andere Kleinigkeiten.

Andererseits glaube ich tatsächlich nicht, dass die beiden jemals wieder ein Paar werden und ich bin mir sicher, dass er mich wirklich mag.

Ich kann nur nicht einschätzen ob diese Ex Thematik sich mit der Zeit tatsächlich legen wird, oder ob ich es mit einem Mann zu tun habe, der emotional einfach noch nicht an dem Punkt ist, sich auf eine neue feste Beziehung einzulassen.

20.05.2024 12:55 • #10


K
Zitat von Kamille27:
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Klar liegt ein großer Anteil der Schwierigkeiten an mir. Das sehe ich und daran arbeite ich auch. ...

Na, weil nach 16 Jahren diese Vergangenheit zu ihm gehört.
Ich denke eher, dass die beiden völlig miteinander abgeschlossen haben.
Da interessiert das einfach nicht, ob es neue PartnerInnen gibt.
Du solltest versuchen, da lockerer zu werden, sonst torpedierst du deine Beziehung...

20.05.2024 13:52 • x 3 #11


Ayaka
Ich finde auch, dass du da Probleme schaffst wo keine sind. Klar kommt die Ex nach 16 Jahren und gemeinsamen Kind immer wieder mal vor, wo ist das Problem? Wieso gibt dir das einen Stich?

Du kannst deinem Partner nicht vertrauen. Das kann er nicht lösen sondern ist deine Baustelle. Begründete Eifersucht sehe ich hier nicht...

20.05.2024 15:29 • #12


W
@Kamille27

Genauso wie es deine Verantwortung ist, deine ehemaligen Partner aus eurer Beziehung herauszuhalten, ist es auch seine Verantwortung, dich nicht mit seiner Vergangenheit zu belasten. Natürlich bleiben Eltern auch nach der Trennung Eltern, dennoch geht es dann um das Kind. Mich würde es auch massiv stören, wenn mein Partner, mit dem ich vielleicht sogar eine Zukunft möchte, bei jedem Treffen über seine Ex spricht. Und ich finde, du kannst ihn darauf ansprechen. Wenn du das lieber humorvoll lösen möchtest, kannst du bei der nächsten Erwähnung der Ex lachend sagen: Und jetzt reden wir mal über ( Name deines Expartners) es interessiert dich bestimmt was der gerade so macht.

Dein Freund merkt bestimmt gar nicht, dass er seine Ex so oft erwähnt.

21.05.2024 10:02 • x 2 #13


A


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