Dann will ich auch mal erzählen was mich hier her gebracht hat (in der Hoffnung ein paar Antworten und Selbsterkenntnisse zu finden.
Ich fotografiere gerne, u.a. in ungewöhnlichen Bereichen (Conventions, Games, Cosplay) und traf dabei eine junge Dame (deutlich jünger als ich) mit der ich mich dort auf Anhieb gut verstand aber auf Grund des Altersunterschiedes nie damit gerechnet hab das dort mehr werden könnte. Wir hatten auch nach der Veranstaltung weiter viel Kontakt und merkten schnell, das wir auf der selben Wellenlänge lagen und es viele Gemeinsamkeiten gibt. Und wir wollten uns auch wieder für Fotos treffen - das ganze nahm seinen Lauf. Schnell zog man zusammen und die Welt war perfekt ... Ein Jahr später befinde ich mich hier und stehe mit mehr Fragen als Antworten da ...
Aber im einzelnen. Für uns beide war die Beziehung perfekt - wir tickten gleich, hatten die selben Macken, die selben Hobbys und in jeglicher Hinsicht die selben Vorlieben (sowohl Freizeit, denken, Ansichten über die Welt und auch unter der Decke). Wir beide haben auf Grund der Vergangenheit seelische Dämonen, wir erzählten uns diese aber von Anfang an und konnten einander gerade deswegen auch sehr gut verstehen. Wir fühlten uns beide richtig wohl, zum ersten Mal vor allem auch geliebt und dachten das gefunden zu haben was wir uns nie erträumt hatten zu finden.
Ich glaube das immer noch - sie sagt im Nachhinein das sie wahrscheinlich die Hoffnung hatte das es wie in ihrer Vorstellung wird und sie das geliebt hat, sie sagt auch das sie denkt das sie mich geliebt hat.
Nach 4 Monaten fing es schlagartig an anders zu laufen. Jeden Tag gab es Kleinigkeiten die ihr wahnsinnig weh taten und mit der Zeit wurde alles in Frage gestellt. Ich versuchte mit vielen Sachen auf ihre Wünsche einzugehen, ihr es recht zu machen und gab dabei mich selber auf (ohne es zu merken oder wahrhaben zu wollen) alles schleifte - Freundschaften,Arbeit, Hobbys, Privatleben und auch das liebes Leben. Ich ging sogar soweit Sprachtraining für eine tiefere Stimme und andere Ausdrucksweise zu machen... und natürlich versuchte ich mit Geschenken und teuren Reisen zu beeindrucken. Mir persönlich ging es immer schlechter (ihr auch, inkl. Selbstverletzung, Vorwürfe und co) bis es irgendwann zu dem Punkt kam das sie das ganze beendete.
An dem Punkt begann ich ein klares Bild von ihrer eigentlichen Krankheit zu bekommen. Sie hat eine Persönlichkeitsstörung die ins Histrionische oder eventuell gar in Schizophrene geht (das genaue ist in Abklärung) Sie hat die ganze Zeit die falschen Medikamente bekommen und den falschen Ansatz der Hilfe. Es gab zwar schon lange Anzeichen und den Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung allerdings hab ich die nie für möglich gehalten.
Heute wissen wir beide das es so ist und das das für viele Sachen in der Beziehung mit die Ursachen waren. Ich hab selber meine Dämonen die dann natürlich auch negativ beigetragen haben. Wir sind beide der Meinung das keiner Schuld hat, sondern wir einfach nicht zusammen passen (wobei ich nach wie vor denke das es passt) Ich hab ihr nach der Trennung(einige Wochen her) noch viel geholfen alles zu organisieren, Arztbesuche, Wohnung etc. und hab irgendwann selber gemerkt das ich seelisch am Ende bin. Ich hab die Beziehung total idealisiert und tue es immer noch. Würde sie ankommen würde ich sie sofort zurücknehmen und irgendwas hofft in mir auch das es so wird - obwohl ich rational weiß das es nicht gut wäre... aber ich hoffe es trotzdem...
Sie sagt auch das sie mich sehr gern hat und das sie meine Nähe genießt wenn wir uns sehen - das ich ein ganz wundervoller Mensch bin, sie ruft auch an wenn es ihr schlecht geht und umgekehrt. Dann wird der Kontakt von beiden mal wieder eingeschränkt - von mir weil mir es zu weh tut, von ihr weil sie immer verwirrt ist wenn ich so bin wie sich es sich wünscht und sie es verletzt wenn ich es nicht bin... und dann wieder Kontakt, dann wieder nicht ...
ich bin nicht sauer auf sie und geb ihr auch keine Schuld - ich weiß (oder denke) das die Krankheit an vielen Sachen schuld ist und sie von sich aus nie wollte das ich mich ändere oder die teuren Geschenke machen (am Anfang haben wir uns beide gesagt das wir uns nie ändern für den anderen sondern immer so bleiben wie wir sind und wenn es nicht passt dann ist das so... sie hat es so gehalten ich nicht)
Für mich war es trotz aller Beziehungen die ich schon hatte die (erste) große Liebe. Zum ersten Mal fühle ich nach ein Trennung ein schwarzes Loch das mit jeglichen Sinn und jegliche Freude nimmt. Und ich hänge an der Beziehung, hoffe das sie wieder kommt weil ich Angst habe und denke nie wieder dieses Gefühl fühlen zu können und nie wieder so jemanden zu finden oder wieder jemals so glücklich sein zu können... ich komm davon nicht los - ich hab ständig den Drang ihr zu schreiben (was ich aber nicht mache) denke ständig an sie und alles erinnert mich an Sie. Ich kann meinen Hobbys nicht mehr nachgehen und empfinde an nichts Freude. Und ich hab den Wunsch für die da zu sein und Ihr zu helfen ...
ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder und stehe vor einem Trümmerhaufen in meinem Leben auf (beruflich hab ich alles richten können) fast allen Ebenen...
02.05.2017 16:03 •
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