Ein Update. Einige Forenmitglieder hatten mir vor einiger Zeit sehr wertvolle Tipps und auch sehr kritische Anmerkungen zu meinem Problem vor einigen Monaten gegeben. Vielleicht interessiert noch der Ausgang.
Ich habe noch einige Schwierigkeiten, die Situation aufzuarbeiten und ertappe mich häufig dabei, Informationen zu meiner Familie, unserem Wohnort und privaten Dingen zurückhalte. Ich begegne Fremden auch nicht mehr so unbefangen wie früher. Ich bin darüber traurig und weiß nicht, ob sich das je wieder ändert. Meinem Mann geht es ähnlich und wir haben beschlossen, dass wir uns nicht nur nach einer neuen Wohnung, sondern auch nach einem ganz neuen Wohnort umsehen wollen.
Zu unserer ehemaligen Stalkerin, da scheint sich nicht viel mehr getan zu haben, als dass sie sich nicht mehr bei uns meldet. Uns reicht das und wir haben ein Angebot zu einer Aussprache abgelehnt, um ihr nicht unabsichtlich wieder Informationen zu uns zu geben oder ihr das Gefühl zu geben, dass wir eine Verbindung wünschen. Sie scheint erheblich verwirrt und wir wünschen ihren Kindern, dass es von behördlicher Seite jemanden gibt, der ein Auge auf die ganze Situation hat.
Mir waren die Beiträge hier im Forum sehr hilfreich. Ich habe auch gemerkt, dass ich ich zuviel wir anstatt ich sage. Das ändere ich gerade. Wir haben auch unsere Handys entzerrt und es gibt diesen Familientracker nicht mehr. Ich glaube, wir haben Zeit gebraucht, uns nach der Rückkehr nach Deutschland wieder freier zu fühlen. Es geht also Schritt für Schritt voran.
Ich habe in der Zwischenzeit einiges zu dem Thema Stalking und Liebeswahn gelesen - vieles waren Empfehlungen von euch, danke noch einmal. Es scheint sehr üblich zu sein, dass den Gestalkten nicht geglaubt wird und die Polizei trotz Beweisen nicht wirksam gegen Stalker vorgehen kann. Es sei denn, es kommt bereits zu Körperverletzungen oder der Stalker gibt von sich aus auf. Heute würde ich mich im Rückblick sofort an eine Beratungsstelle für Stalking wenden. Aber dazu braucht es wohl die Erkenntnis, dass Menschen zu unglaublichen Dingen fähig sind. Ich würde heute jedem raten auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich das in Bezug auf meinen Mann getan habe, denn er war das eigentliche Opfer, die Familie eher der Kollateralschaden.
Eure Beiträge, auch wenn sie zuweilen sehr, sehr aufwühlend waren, haben mir geholfen, die Dimension des Stalkings zu begreifen. Auch die Dimension des da muss doch was sein - ohne Rauch kein Feuer. Auch das war hilfreich, denn Stalking stoppt nicht mit dem Stalker, sondern kann eine ganz eigene Dynamik entfalten. Noch einmal Danke an euch und vielleicht hat den einen oder anderen noch interessiert, wie es zu Ende gegangen ist.
03.03.2019 14:42 •
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