Hallo mmeyer,
macht Dir keine Vorwürfe. Du hast Deine Schmerzgrenze erreicht, Du spürst, dass es so nicht weiter gehen kann. Du verleugnest und verdrängst das nicht und ergreifst auch nicht einfach die Flucht, sondern suchst nach einer Lösung, wie ihr eure Partnerschaft und Intimität so gestalten könnt, dass es euch beiden damit gut geht. Das verdient, finde ich, schon mal Respekt.
Was ich für mich noch nicht so ganz zusammen bekomme:
Da sind einerseits Deine Aussagen zu Beginn hatten wir häufig, viel und lange S und dass wir uns wieder S. gut verstehen Ok, häufig S. haben sagt nichts über die Qualität des S. aus, aber für mich klang das doch insgesamt so, als hättet ihr früher guten S. gehabt und beide Spass daran.
Andererseits beschreibst Du Deine Freundin als jemanden, der dem S. keine positiven Gefühle abgewinnen kann, sich nicht verwöhnen lassen mag und für die der S. immer vorbei ist, sobald Du Deinen Höhepunkt hattest. War das denn zu Beginn eurer Beziehung noch anders?
Es freut mich übrigens, dass Dich das Buch von D.S. so anspricht und Du schon etwas daraus für Dich mitnehmen konntest. Ich fand es auch sehr aufschlussreich. Speziell für eure Situation denke ich allerdings, wäre ein anderes Buch von ihm, Intimität und Verlangen noch interessanter. Denn da geht es insbesondere um Paare, bei denen unterschiedlich starkes s. Verlangen zu Problemen führt. Da werden beide Seiten, die Gefühle des verlangensstärkeren und des verlangsschwächeren Partners einfühlsam beleuchtet... und Wege aufgezeigt, wie man wieder zueinander kommen kann. Dazu gehören dann allerdings wirklich zwei, die das wollen. Und ich denke, wenn Du Deine Partnerin motivieren möchstest, das mit Dir zusammen anzugehen, würde sich sich in diesem Buch eher wiederfinden.
Gemeinsam mit ihr lesen würde ich das Buch (egal welches von beiden) allerdings nicht. Arbeite es erst mal für Dich allein durch, lass es auf Dich wirken. Und versuch die Dinge, die Dir sinnvoll erscheinen, für Dich in eurem Beziehungsalltag umzusetzen. Und zwar zunächst mal in den nicht-s. Bereichen - Differenzierung betrifft ja alle Aspekte der Partnerschaft, nicht nur die s. Sozusagen als Übung, bevor es ans Kernproblem geht.
Dann würde ich in einer ruhigen Minute das Gespräch mit ihr suchen. Darum wirst Du nicht herum kommen. Aber es wir Dir etwas leichter fallen, wenn Du davor schon in anderen Situationen geübt hast, bei Dir zu bleiben und Dich selbst zu beruhigen. Die Kunst ist dann, ihr Dein Anliegen so zu vermitteln, dass ihr der Ernst der Lage bewusst wird, es aber eben nicht als Vorwurf oder Angriff bei ihr ankommt. Und sie versteht, wie viel Dir daran liegt, mit ihr gemeinsam eine Lösung zu finden. Also nicht (überspitzt gesagt) Ich halt das so nicht mehr aus, wenn Du nicht bald wieder öfter S. mit mir willst, bin ich weg sondern ich halt das so nicht mehr aus, und ich wünsch mir so sehr, dass wir da zusammen einen Weg finden. Dann kannst Du sie auch bitten, das Buch zu lesen, und ihr sagen, Du würdest gerne ihre Meinung dazu wissen, wenn sie damit durch ist.
03.02.2016 21:36 •
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