Sie, der neue, ich und zwei kleine Kinder

Puh, ich habe mich gerade vom ersten Beitrag an hier durchgelesen (gut die Streitereien der User gegen Ende habe ich überflogen...) und diese Geschichte ist ja fast unglaublich.
Und jetzt ist der Pfadfinder zum zweiten Mal binnen so kurzer Zeit in die Irre geführt worden...?!?

Ich kann es einfach nicht verstehen...Bitte schreib da mal irgendwann ein Buch drüber. Diese Erlebnisse glaubt dir kein Mensch.

Kopf hoch! (aber da mache ich mir bei dir, nach der Lektüre dieses Threads, keine Sorgen... )

Lieber Pfadfinder,
da heißt es also wieder einen neuen Weg zu finden- alles Gute dafür! Danke, dass du dennoch von dir hast hören lassen!
Deine Geschichte war eine zum Mutmachen, aber das Leben geht eben nach dem happy end doch noch weiter... Aber gut, dass du noch immer zuversichtlich bist, auch im nächsten Teil gibt es sicherlich auch wieder gute Zeiten;)
Wie läuft es denn mit den Kindern und ihrer Mutter generell? Vielleicht magst du ja davon berichten...?! Andernfalls ist das natürlich auch verständlich;)

Danke

Uns geht es ganz gut, wir versuchen zurecht zukommen in unserer Männer-WG. Es ist zwar wahnsinnig anstrengend aber am Ende des Tages weiß man doch meistens, für was es sich lohnt. Ohne mein Netz an lieben Helferlein würde ich das jedenfalls nicht alles schaffen. Mir macht oft zu schaffen, dass ich sie weg gebe um Zeit für mich zu haben und gleichzeitig denke ich mir, dass sie dann doch davon profitieren, wenn es mir gut geht. Dennoch ist es ein ständig anhaltender innerer Kampf. Ich hab mein Gapyear nicht durchgehalten und arbeite seit Februar wieder, ich konnte mich einfach nicht zu Hause sehen. Oftmals erwische ich mich Abends dabei, wie ich trödel und gar nicht nach Hause will zu den Kindern. Natürlich fahre ich aber immer wieder nach Hause, nur manchmal wäre ich gerne einfach nur weit weit weg. Zumindest ist die Tagesstruktur der Kinder einigermaßen regelmäßig, jedenfalls so gut es geht.

Insgesamt fühle ich mich, als müsste ich hier alle Zelte abbrechen und irgendwo hin, hauptsache weit weg. Vermutlich werde ich auch das Haus verkaufen, ist mir inzwischen zu negativ behaftet ich kann es nicht mehr sehen und wahrscheinlich passt es nicht mehr zu uns weil es diese heile Welt nicht mehr gibt, in die es gebaut wurde.

Das liest sich jetzt alles sehr schwarz, so ist es dann aber auch nicht ganz - es müssen nur einige Veränderungen her.

Auf die Kinder bin ich unheimlich stolz, ich hab ganz tolle Jungs die trotz dem ganzen Trubel der Zeit ihres Lebens irgendwie herrscht fröhlich und unbeschwert sind und offen in die Welt gehen. Es macht spaß sie zu erleben auch wenn ich sie manchmal am liebsten wo anbinden würde Nein, ich glaube wir sind ein ganz gutes Team und da kommt auch nix dazwischen.

Die Mutter der Jungs findet überhaupt keinen Weg mehr zu den Jungs und hat sie dieses Jahr ein einziges Mal gesehen, was die reinste emotionale Katastrophe für die Kinder war. Dieses kurze Zusammentreffen wurde ihr quasi noch von ihrer Mutter aufgedrückt. Die Ex-Schwiegereltern kümmern sich aber auch kaum und lassen mich kurzfristig hängen, wenn ich denn Mal versuche die Kinder dort unterzubringen, sodass der Kontakt zu dieser Seite nicht gänzlich abricht, wobei der Kontakt nahezu abgebrochen ist.

Soweit erstmal dazu

Liebe Grüße

Pfadfinder

Das klingt tatsächlich ziemlich hart. Deine Standhaftigkeit ist bewundernswert.
Und es ist vollkommen verständlich, dass du als Alleinerziehender immer mal Ruhepausen brauchst.

Bleibe weiterhin auf deinem Pfad, Pfadfinder.

Pathfinder,
was ist mit deiner neuen Beziehung und dem Baby? Ich frage ein wenig erstaunt, weil du Männer-WG schreibst.

Was damit passiert ist kannst du eine Seite vorher lesen...

Nun möchte ich mich nach einiger Zeit mal wieder zu Wort melden...

Was gibt es neues an der Pfadfinderfront?

Meine Exfrau hat nach wie vor keinen Kontakt zu den Kindern. Im Gegenteil, sie verzichtet nun sogar bereitwillig auf ihr Sorgerecht womit wir im Februar vor Gericht stehen. Aber auch das ist nicht alles, durch Zufall fiel mir ihr neues Profilbild in WhatsApp auf, was darauf schließen lässt, dass sie schwanger ist und siehe da, die Bestätigung bekam ich vergangene Woche.

Die Zwerge und ich kommen sehr gut zurecht. Schade ist es trotzdem, dass ihnen ein Elternteil vorenthalten bleibt. Wir hatten zwar im vergangenen Jahr nicht all zu viel gemeinsame Zeit aber wir sind auf dem Weg der Besserung und genießen gemeinsam das Leben.

Ein Schlag ins Gesicht ist die neue Situation dennoch.

Pfadi löse Dich davon.
Alleiniges Sorgerecht ist ein Segen. Glaub es mir. Noch sind Deine Jungs klein, aber wenn es erst mit Schule und Klassenfahrten etc. losgeht bist Du froh nicht immer der Unterschrift hinterherrennen zu müssen.
Was ihre neue Situation angeht. Es wird sicher nicht viel besser laufen. Löse es trotzdem von Dir und den Jungs. Sie hat euren Lebensabschnitt verlassen. Sie hat einen tollen Mann verlassen und sicher zwei tolle Jungs. Sie sucht ihren Weg, Du hast ihn längst. Und Du gehst ihn sehr sicher.

Ich kann Dir nur sagen, es ist leichter. Auch wenn man sich oft alleine fühlt, entfällt aber die ständige Diskussion über Erziehungsansichten, Kompromisse usw. Sieh die positiven Seiten, Du kannst jetzt Deinen Weg gehen. Und ich weiß, Du gehst ihn richtig.


Schau nicht mehr nach ihr, sie hat die Bühne verlassen. Das ist jetzt Euer Spiel und das wird richtig gut.

Einen schönen guten Morgen allerseits

Zunächst mal: das mit dem Sorgerechtsverzicht hat mich zwar schwer überrumpelt, war aber letztlich das, was ich ohnehin erreichen wollte. Damit hat sie mir quasi zugespielt. Die Probleme mit dem hinterher Eiern wegen Unterschriften, erlebte ich schon als einer der Zwerge Paukenröhrchen ins Ohr kriegen sollte. Wenn ich mir da ausmale, wie das in Zukunft gewesen wäre. Und überhaupt, wie sollte sie auf der Basis die Kinder gar nicht zu kennen eine nachhaltige Entscheidung für sie treffen können.

Sie hat einen festen Partner und lebt seit kurzem auch mit ihm zusammen. Offenbar hat sie die Schwangerschaft etwas geerdet. Ich wünsche dem Kind, dass es so bleibt. Vielleicht bringt die Angelegenheit in ihr auch Muttergefühle für die Zwillinge hervor, wer weiß. Der Weg steht weiterhin offen aber einem kommen und gehen werde ich die Kinder nicht aussetzen.

Im Alltag sind wir ein eingespieltes Team. Ich bringe die Kinder morgens in die Kita, bereite das Abendessen weitestgehend vor. Am Abend werden sie von einer Tagesmutter geholt und noch einen Moment betreut, weil ich nicht immer pünktlich aus dem Büro komme. In aller Regel essen wir aber noch zusammen und dann bringe ich sie ins Bett. Wir unternehmen viel gemeinsam an den Wochenenden oder machen es uns auch mal gemütlich, dann darf ich den ganzen Tag Geschichten lesen bis ich mich selbst nicht mehr hören kann. Wenn ich mal ein Wochenende frei brauche springt die Familie ein - da sind sie auch gerne, ist immer etwas besonderes.

Karriere habe ich für mich erstmal ad Acta gelegt. Das rührt aber auch daher, dass ich im vergangenen Jahr mein Wertesystem etwas überarbeitet habe. Ich habe zwar immer noch eine veranrwortungsvolle Position aber verfolge momentan nicht das Ziel noch höher zu kommen. Status Quo ist angenehm.

Lieber Pfadfinder,

ich habe Deine Geschichte und Deinen Weg von Anfang an mit verfolgt und habe das Gefühl, dass Du es immer geschafft hast, das Beste aus der Situation zu machen- wenngleich ich auch sagen muss, dass ich einiges mittlerweile etwas anders bewerten würde. Nichtsdestotrotz setzt du dich für das Wohl deiner Kinder ein und tust dein möglichstes eure Bedürfnisse zu vereinbaren. Wie geht es euch denn mittlerweile und wie läuft es bei dir und für dich? Ich möchte auch nicht nervig sein Aber schreib doch ein paar Zeilen, wenn du magst!
LG