Ich finde es bedenklich, wenn man auf Teufel komm raus alle möglichen Entscheidungen des Partners pathologisieren will, indem man zb seinen Wunsch nach getrennten Wohnungen als Bindungsangst interpretiert. Lerne, dass andere Leute auch andere Vorstellungen haben und Entscheidungen treffen und diese Vorstellungen und Entscheidungen etwas mit Individualität zu tun haben und nicht mit irgendwelchen Störungen. Wie fändest du es denn, wenn dir jemand aufgrund deines Wunsches nach einer gemeinsamen Wohnung ein pathologisches Klettenverhalten und Unselbstständigkeit attestieren würde?
Dein Freund hat wahrscheinlich einfach Lust, sich mit seinen Dingen zu umgeben und zieht es deshalb vor, wenn ihr euch in seiner Wohnung trefft. Er weiss da, wo er die Ersatzklopapierrollen deponiert hat, weiss, was im Kühlschrank ist, hat seine bekannten Dinge um sich. Es gibt eben Leute, die fühlen sich zuhause wohler als woanders, während andere kein Problem damit haben, längere Zeit bei jemandem zu Besuch zu sein. Daher find ichs auch nicht schlimm, wenn derjenige, der kein Problem damit hat, öfter zu dem kommt, bei dem ein Problem besteht. Ich versteh nicht so ganz, warum da so ein Drama drum gemacht wird. Du könntest ihm vorschlagen, das anders auszugleichen, wenn du unbedingt einen Ausgleich dazu haben willst.
11.04.2015 07:50 •
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