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Seit der Trennung- keine Freude am Leben-

B
Hallo zusammen,
jetzt ist es fast zwei Monate her, dass sich mein Ex-Freund von mir getrennt hat. Ich schaffe es einfach nicht damit klar zu kommen. Es ist so unglaublich schwer. Er war meine erste große Liebe und wir waren fast 6 Jahre zusammen. Ich habe das Gefühl es wird jeden Tag schlimmer.
Wir waren eigentlich bis auf paar Kleinigkeiten total glücklich miteinander. Wir konnten einander immer Vertrauen. Es hat einfach alles gepasst, dachte ich zumindest. Anfang des Jahres habe ich jedoch durch Zufall gesehen wie er mit einer anderen geschrieben hat. Es war eigentlich total harmlos und ich dachte mir dabei nichts, jedoch habe ich dann herausgefunden das sie sich auf einer Feier geküsst haben. Da war es vorbei für mich. Er hatte mich damit so sehr verletzt und ich wollte mich trennen. Doch er beteuerte dass es nichts zu bedeuten hatte und er betrunken war und er mich über alles liebt. So verliebt und blöd wie ich war habe ich ihm noch eine Chance gegeben. Der Betrug hatte bei mir jedoch zur Folge, dass ich total Eifersüchtig geworden bin was ihm nicht gefallen hat. Trotz alle dem hatten wir wieder eine schöne Zeit.
In den letzten Monaten hat er sich plötzlich total verändert. Ich bin ihm total egal geworden und er konzentrierte sich nur noch auf sein Studium. Hat durch sein Studium viele neue Freundschaften geschlossen. Ich selber hatte leider auch das stressigste (letzte) Semester und habe meinen Kummer und Stress leider an meinen Ex-Freund raus gelassen. Kurz vor meiner Klausurphase hat er mir dann auch keine liebevollen Nachrichten und sonstiges mehr geschrieben. Als ich ihn auf alles angesprochen habe, sagte er das nichts sei.
Als seine Prüfungen dann vorbei waren und ich mitten drin war, hat er sich von mir getrennt „weil er mich nur noch mag, aber nicht mehr liebt“. (Die Prüfungen im letzten Semester waren dann auch für mich gelaufen)
Seither fühle ich mich wie ein Stücken elend. Ich liege jeden Tag nur noch weinend im Bett. Weis nicht ob ich ihn hassen oder verstehen soll. Musste mich Wochen nur übergeben (jetzt zum Glück nicht mehr). Ich traue mich nicht mehr in die Stadt, aus Angst ihn dort anzutreffen und das alles wieder hoch kommt. Das schlimmste ist für mich jedoch, zu sehen wie gut es ihm nach der Trennung geht. Ich habe jetzt niemanden und fühle mich ganz allein. Ich habe den tollsten Menschen in meinem Leben verloren.

23.09.2013 21:13 • #1


björnt
Hallo Biene! Ich schreibe dir, weil du mich in manchem an meine damalige Situation erinnerst. Es ist schwer, sich von seiner ersten großen Liebe zu trennen, gerade wenn ihr lange glücklich gewesen seid und viel erlebt habt. Ich würde dir gerne sagen, dass nicht du den ersten Fehler gemacht hast - immerhin hat er mit einer anderen rumgeknutscht. Eifersucht ist natürlich nicht optimal, aber in gewissem Maße verständlich. Ich finde, du solltest nachsichtiger mit dir umgehen, immerhin hattest du eine große zusätzliche Belastung durch dein Studium. Gerade wenn du in letzter Zeit eher keinen Kontakt zu anderen Mitmenschen hattest ist es jetzt noch belastender nach der Trennung alleine zu leben. Nach einer langen Beziehung, die du im Grunde vielleicht gar nicht beenden wolltest, sind deine jetzigen Gefühle normal. Wie du damit umgehen kannst wirst du hier in vielen Berichten lesen können - hast du vielleicht die Möglichkeit, erstmal aus der Stadt zu verschwinden (damit du nicht in Gefahr läufst ihn zu sehen)?
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

24.09.2013 01:54 • x 1 #2


A


Seit der Trennung- keine Freude am Leben-

x 3


N
Hallo biene,
sei willkommen und fühl dich hier gut aufgehoben.

Es tut mir leid, dass du dich nun hier in die Reihe der Herzschmerzgeplagten einreihen darfst. Eine Enttäuschung nach so langer Zeit kassieren zu müssen, ist nicht ganz einfach. Und wenn es die erste große Liebe war, sogar doppelt schwer. Die erste Liebe vergisst man nämlich nie in seinem Leben. Es ist die erste Erfahrung überhaupt, wenn es um zwischenmenschliche Beziehung geht, das erste große Vertrauen, das erste Fallenlassen... . Jeder hier kann sicher nachvollziehen, wie es dir mit dieser Erfahrung geht. Und es ist auch ganz natürlich (leider), dass du dich etwas zurückziehst, die Trennung dir körperlich Probleme bereitet, deinen Tagesrhythmus und deine Gefühlswelt völlig durcheinander bringt... .
Es ist wichtig zu trauern, sich die Zeit zu nehmen, sich seinen Gefühlen hinzugeben, sie zuzulassen und sie auszuleben, damit du irgendwann wieder einen Platz in deinem Herzen hast für neue Gefühle, auch wenn du es dir momentan nicht vorstellen kannst oder willst.
Dass es augenscheinlich dem Partner nach der Trennung besser geht, ist immer eine schmerzhafte und demütigende Erfahrung. Allerdings liegt es nicht daran, dass er dich nicht wirklich liebte, sondern dass sich seine Gefühle verändert haben und er sich, bevor er sich von dir trennte, mit der Thematik auseinandersetzte, sozusagen zeitlichen Vorlauf hatte. In seinem Kopf befasste er sich mit eurer Beziehung und was daran für ihn nicht mehr stimmig ist. Irgendetwas hat ihm gefehlt. Aber statt mit dir darüber zu sprechen, fasste er den Entschluss zu gehen und dich mit seiner Entscheidung zu konfrontieren.
Dass etwas in eurer Beziehung nicht stimmte, hast du durch dein Erlebnis erfahren dürfen, dass er eine andere Frau küsste und dies mit der Erklärung entschuldigte, er sei betrunken gewesen. Das ist nur eine Ausrede. Ich mache auch im betrunkenen Zustand nichts, was ich nicht WIRKLICH will. Du warst leider nur zu blind (vor Liebe), um das zu erkennen und rechtzeitig nach einer Lösung zu suchen.
Warum fühlst du dich allein und sagst, du hättest niemanden? Gibt es keine Familie, keine Freunde, mit denen du dich austauschen oder beraten könntest?
Zweifle nicht an dir! Menschen verändern sich nun mal und damit auch ihre Gefühlswelt. Das hat nichts damit zu tun, dass du kein liebenswerter Mensch bist oder keinen Wert besitzt! Rede dir so etwas nicht ein!
Er war der Schlüssel, der dir das Tor zur Erlebniswelt Liebe öffnete und dir die Möglichkeit gab, erste Erfahrungen sammeln zu dürfen. Er war dein erster Begleiter, aber eben nur für ein Stückchen deines Weges. Sei ihm nicht böse, sondern dankbar für die schöne Zeit! Mehr ging für ihn nicht, auch wenn es dir jetzt Schmerzen bereitet. Irgendwann wirst du zurückblicken und erkennen, dass es die richtige Entscheidung war zu gehen und dir damit die Möglichkeit zu geben, den Richtigen zu finden. (DAS wirst du mir jetzt noch nicht glauben, aber wenn du alles verarbeitet hast und dein Verstand wieder normal arbeitet, wirst auch du das erkennen. )
Lass dich mal ganz fest drücken!

24.09.2013 11:01 • x 1 #3


B
Hallo björnt,
hallo Neja,

danke für die lieben Worte.
Zur Zeit geht es mir etwas besser und ich fange an die Trennung zu akzeptieren. Björnt ich plane für Oktober eine Rucksacktour durch Thailand und hier raus zu kommen. Ich glaube die Entfernung wird mir ganz gut tun wie du auch schon gesagt hast.

Neja leider habe ich in der Beziehung den fehler gemacht, dass ich mich viel zu sehr an meinen Ex-Freund geklammert habe und somit meine damaligen Freunde vernachlässigt habe. Wenn wir was mit Freunden unternommen haben, dann immer mit seinen. Jetzt stehe ich leider ganz ohne Freunde da, was mir sehr zu schaffen macht. Meine Familie steht mir seither immer zur seite, aber ich habe leider sonst keinen mit dem ich was unternehmen kann.

26.09.2013 23:23 • #4


M
Du schriebst ich habe den tollsten Mann in meinem Leben verloren -- frage Dich mal, ob das wirklich so stimmt - ist er wirklich so toll, wenn er mit einer anderen Frau knutschtm Dich bei Deiner Klausurphase so hängen lässt etc. ?

26.09.2013 23:49 • #5


B
Ja das stimmt
Aber nach 6 Jahren ist es einfach nicht so leicht und man sieht immer nur das gute im Menschen.

27.09.2013 00:04 • x 1 #6


B
Der Punkt ist, dass du einen Typen idealisierst. Das Bild, das du von ihm hast, wird einer objektiven Betrachtung allerdings nicht Stand halten. Bis dieser Gedanke aber sozusagen in deinem Herz angekommen ist, wird es ein bisschen brauchen.
Du musst nach vorne schauen. Auch wenn das Licht am Horizont nicht zu sehen ist: Es ist da. Glaub mir das.

Du hast in deiner Überschrift geschrieben, dass du keine Freude mehr am Leben hast. Du hast leider - wie ich auch und wohl ganz viele hier - den Fehler gemacht, dein ganzes Lebensglück von einer anderen Person abhängig zu machen. Das Problem dabei ist, dass wir auf alles was außerhalb unseres Machtbereichs liegt letztlich nur wenig Einfluss nehmen können. In keinem Fall jedoch die volle Kontrolle haben. Das gilt auch für andere Lebensbereiche: Arbeit, Gesundheit usw.
Du musst für dich lernen mit dir selbst glücklich zu sein. Denn das kannst du tatsächlich beeinflussen. So unmöglich sich das im Moment anhört, so wichtig ist es auch. Du musst lernen, stolz auf deine Stärken zu sein und deine Schwächen zu umarmen.
Das mit der Rucksacktour ist eine geniale Idee. Mach das auf jeden Fall!

Der Tag wird kommen, an dem du dich mit einem neuen Partner wieder unbeschreiblich glücklich fühlst. Nur dann wirst du nicht wieder den Fehler begehen, dein ganzes Lebensglück von ihm abhängig zu machen.
Leider lernen wir eigentlich nur genau aus solchen Situationen. Aber immerhin lernen wir. Und du auch.
Am Ende des Tages wirst du gestärkt und stolz aus der Sache raus gehen.

Vlt. tröstet es dich, dass du bereits mitten in diesem Verarbeitungsprozess bist.

Alles gute.

27.09.2013 01:53 • #7


B
Der Punkt ist, dass du einen Typen idealisierst. Das Bild, das du von ihm hast, wird einer objektiven Betrachtung allerdings nicht Stand halten. Bis dieser Gedanke aber sozusagen in deinem Herz angekommen ist, wird es ein bisschen brauchen.
Du musst nach vorne schauen. Auch wenn das Licht am Horizont nicht zu sehen ist: Es ist da. Glaub mir das.

Du hast in deiner Überschrift geschrieben, dass du keine Freude mehr am Leben hast. Du hast leider - wie ich auch und wohl ganz viele hier - den Fehler gemacht, dein ganzes Lebensglück von einer anderen Person abhängig zu machen. Das Problem dabei ist, dass wir auf alles was außerhalb unseres Machtbereichs liegt letztlich nur wenig Einfluss nehmen können. In keinem Fall jedoch die volle Kontrolle haben. Das gilt auch für andere Lebensbereiche: Arbeit, Gesundheit usw.
Du musst für dich lernen mit dir selbst glücklich zu sein. Denn das kannst du tatsächlich beeinflussen. So unmöglich sich das im Moment anhört, so wichtig ist es auch. Du musst lernen, stolz auf deine Stärken zu sein und deine Schwächen zu umarmen.
Das mit der Rucksacktour ist eine geniale Idee. Mach das auf jeden Fall!

Der Tag wird kommen, an dem du dich mit einem neuen Partner wieder unbeschreiblich glücklich fühlst. Nur dann wirst du nicht wieder den Fehler begehen, dein ganzes Lebensglück von ihm abhängig zu machen.
Leider lernen wir eigentlich nur genau aus solchen Situationen. Aber immerhin lernen wir. Und du auch.
Am Ende des Tages wirst du gestärkt und stolz aus der Sache raus gehen.

Vlt. tröstet es dich, dass du bereits mitten in diesem Verarbeitungsprozess bist.

Alles gute.

27.09.2013 01:56 • #8


björnt
Zitat von biene91:
ich plane für Oktober eine Rucksacktour durch Thailand und hier raus zu kommen. Ich glaube die Entfernung wird mir ganz gut tun


klingt super , es wird dir auf jeden fall einen neuen blick auf manches geben. außerdem, du bist mit dem studium fertig! schon dafür hast du anerkennung und eine freude (für dich!) verdient.

Zitat von biene91:
leider habe ich in der Beziehung den fehler gemacht, dass ich mich viel zu sehr an meinen Ex-Freund geklammert habe und somit meine damaligen Freunde vernachlässigt habe. Wenn wir was mit Freunden unternommen haben, dann immer mit seinen. Jetzt stehe ich leider ganz ohne Freunde da, was mir sehr zu schaffen macht.


klassiker, passiert so oft . ist ja auch irgendwie verständlich, in ner beziehung gibts halt eine andere priorität. dann noch stress und alltagsaufgaben: wo soll denn die zeit herkommen. einige deiner alten freunde werden dich doch bestimmt trotzdem verstehen, oder? gib nicht auf!

27.09.2013 15:29 • #9


B
Hallo ihr lieben...
Bin gerade auf der geplanten Rucksacktour in Thailand. Der Strand, das Wetter, alles könnte so schön sein wenn ich mit den Gedanken nicht immer bei meinem Ex wäre. Am 30. Oktober fliege ich wieder zurück und beginne dann am 1. November meinen neuen Job.Ich hab das Gefühl das ich mit der ganzen Sache nicht alkein klar komme. Hat sich von euch auch schon jemand Hilfe geholt? Und hat es was gebracht?

19.10.2013 04:47 • #10


W
Hallo Biene! Bin noch ganz neu hier, aber Deine Überschrift trifft auch auf mich zu! Ich funktioniere, ich tue und mache, aber Freude macht mir fast nichts und wenn dann nicht lange, bis wieder das Gefühl des Vermissens so groß wird, dass es alles übernebelt, auch die schönen Dinge die ich sehen und schätzen sollte. Ich versuche gerade mir helfen zu lassen, ob es war bringt kann ich Dir noch nicht sagen! Es tut mir leid, dass Du Thailand nicht genießen kannst! Genieße es ein bisschen für mich wenn das besser geht, ich/wir wollten nächtes Jahr fahren ... LG

19.10.2013 07:49 • #11


A


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