Seit 3 Monaten getrennt und Freundeskreis verloren

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Hallo, ich eröffne nach längerem Mitlesen im Forum jetzt auch mal ein Thema. Ich muss gleich vorweg warnen, weil es sehr lang und kompliziert ist was ich schreiben werde. Trotzdem schon mal Dank an alle die es lesen werden.

Mein Partner und ich waren knapp 12 Jahre zusammen und kennen uns schon seit insgesamt 13 Jahren. Ich war seine erste Freundin. Ich bin jetzt 31 Jahre alt und habe insgesamt viele Turbulenzen in meinem Leben gehabt. Mein Partner und ich waren wie verwandte Seelen und haben trotz vieler Probleme immer zusammengehalten. Er hat sich mir leider trotzdem nie wirklich geöffnet und es kam deshalb zu Vertrauensbrüchen seinerseits in Bezug auf wichtige Dinge im Beziehungsleben, wie die gemeinsamen Finanzen. Er hat sich auch nie von seinem Elternhaus lösen können und es nur im Beisein seiner Mutter geschafft wichtige Dinge anzusprechen. Das hat die sonst sehr schöne Beziehung leider sehr belastet.

Vor 6 Jahren hatte ich dann einen Burnout wegen familiärer Belastungen und der doch mitunter sehr anstrengenden Beziehung und habe daraufhin, den Studiengang und Studienort gewechselt. Er ist mit mir gewechselt, was ich ehrlich gesagt schon damals nicht verstanden habe, denn er war fast fertig mit seinem Studium und hatte keine solchen Probleme wie ich.

Ich bin seit Jahren in therapeutischen Maßnahmen, was aber leider nicht verhindern konnte, dass meine Probleme Spuren bei ihm hinterlassen haben. Er bekam dann 2012 Depressionen. Ich habe versucht ihm beizustehen, aber ich hatte selbst nicht die Kraft dazu, wegen meiner eigenen Probleme, ihn ausreichend zu unterstützen. Er hatte zwar auch eine Therapie und hat Medikamente bekommen, aber es hat nicht wirklich zur Besserung beigetragen. Er ist dann wieder zu seinen Eltern gezogen und ich blieb allein zurück in einer für mich zu teuren Wohnung, hatte aber zu dem Zeitpunkt keine andere Möglichkeit der Unterkunft. Anfang 2013 habe ich mich dann von ihm getrennt, weil durch die vielen Belastungen und seinen Auszug ein Beziehungsleben fast nicht mehr stattgefunden hat.

Es viel keinem von uns leicht, denn wir hingen immernoch sehr aneinander. Wir entschieden uns einvernehmlich, dass jeder seinen Weg gehen muss und dass wir dann sehen werden wohin es uns führt.

Ich lernte neue Leute kennen und es entstand ein neuer Freundeskreis. Es gab dort dann auch jemanden für den ich Gefühle hatte. Es wurde zwar nichts daraus, aber es ging mir zusehends besser. Nach ein paar Monaten habe ich dann meinen (Ex)Partner in der Uni getroffen und wir ließen den Kontakt wieder aufleben. Es ging ihm auch besser und wir führten eine lose Freundschaft.

Nach etwas mehr als einem Jahr nach der Trennung waren wir uns wieder sehr nah und es fühlte sich wieder wie früher an. Daraufhin habe ich ihn dann in meinen neuen Freundeskreis integriert, unter anderem auch deshalb, weil er selbst keine Freunde hat. Es war eine schöne Zeit und wir kamen kurz darauf auch wieder zusammen. alles sah gut aus.

(Man muss dazu sagen, dass ich leider eine Angststörung habe, was er auch wusste und akzeptierte. Die Störung äußert sich vermehrt wenn ich Stress habe oder befürchte, dass ich alleine zurückbleibe. Deshalb neige ich dazu einengendes Verhalten zu zeigen. Ich arbeite seit Jahren daran und es traten auch Besserungen ein, aber es geht wohl leider nie ganz weg.)

Bis Anfang 2015 ging alles gut. Ich zog um und er war oft bei mir. Nur wohnte er immer noch zu Hause und bestand darauf mehrere Tage die Woche zu Hause zu sein. Es wäre so einfacher für ihn. Diesen Konflikt haben wir schon länger gehabt und es war für mich schlimm, dass er wieder aufflammte. Zu allem Überflüss begann in dieser Phase auch noch der Mann für den ich Gefühle hatte mir Avancen zu machen. Das hat mich in dieser emotional swieso schon unsicheren Phase total aus dem Lot gebracht.

Ich habe es meinem Partner gebeichtet, dass ich unsicher bin und Sorge habe, dass ich was dummes mache. Ich glaube es hat ihn sehr gekränkt und es tat und tut mir immernoch leid, aber ich wollte ehrlich sein zu ihm. Es ist auch nichts passiert in der Richtung und ich habe mich dann von dem anderen fern gehalten und mich nur noch auf meinen Partner konzentriert.

Die Beziehung lief aber trotzdem immer schlechter. Anfang 2016 hat er sich dann ganz plötzlich getrennt. Für mich war das der Weltuntergang, denn ich habe wirklich gespürt, dass er für mich der Mensch ist, mit dem ich alt werden will.

Wir haben Abstand gehalten und ich habe viel für mich getan, denn meine Probleme waren ja nicht einfach weg. Nach zwei Monaten kompletten Abstands von einander, sind wir wieder zusammengekommen, denn auch er liebte mich sehr.

Wir waren dann in diesem Sommer noch in Urlaub und es war eine schöne Zeit. Noch eine Woche bevor er dann entgültig weg ist haben wir Pläne für die Zukunft geschmiedet, denn wir waren beide endlich fertig mit dem Studium und es sollte Bergauf gehen.

Ich habe aber in dieser Zeit trotzdem auch bemerkt, dass er irgendwie komisch war ab und zu. (Wir hatten leider auch oft Streit, vor allem darüber, dass er meine Wohnung zumüllt und nicht aufräumt.) Auf Nachfrage hat er entweder zugemacht (er war schon immer schwer zugänglich) oder er hat seltsame Dinge gesagt, wie zum Beispiel erhat Angst, dass er mich wieder verletzen wird. Ich habe ihm dann gesagt er soll mit seinem Therapeuten über diese Dinge reden und ich würde auch mitkommen, falls er und sein Therapeut das für sinnvoll erachten und dass ich ihn unterstütze. Ich hatte das Gefühl etwas zurückgeben zu können und war glücklich.

Kurze Zeit später war er einfach weg. Während ich auf arbeit war, ist er einfach zu seinen Eltern und da ist er jetzt noch. Es war ein Schock für mich, denn ich hatte echt nicht damit gerechnet. Ich kam dennoch ganz gut zurecht. Er war total abweisend und aggressiv mir gegenüber. Wir hatten noch eine Weile Kontakt, weil er sehr viele Dinge bei mir hatte und einiges geregelt werden musste. Dann habe ich einen unschönen Vertrauensbruch entdeckt, den er einen Monat vor seinem Abgang vollzogen hat (es ging wieder um Geld) und da war dann bei mir Schluss.

Ich habe mich danach komplett zurückgezogen und seitdem auch keinen Kontakt mehr zu ihm. Das Problem ist aber, dass wir wie oben beschrieben im selben Freundeskreis verkehren. Die treffen sich nach wie vor einmal die Woche in der Uni zum Mittagessen und ich wäre auch gerne mit dabei. Es geht nur leider nicht mehr, weil mein Ex sich seit drei Wochen immer dorthin begibt und ich ihn nicht sehen möchte, was ich den anderen auch kommuniziert habe. Sie sitzen jetzt jede Woche einmal mit ihm zusammen und tun so als ob alles normal wäre.

Für mich ist die Situation insgesamt schon schlimm gewesen, weil ich ihn immernoch liebe und die Gefühle sich nur langsam verändern. Zusätzlich habe ich den Großteil meines Umfeldes in kürzester Zeit verloren, denn ich hatte ein Gutes Verhältnis zu seinen Eltern und seiner Schwester und gehörte dazu. Jetzt bin ich auch noch ausgeschlossen aus meinem eigenen Freundeskreis in den ich ihn mitgebracht habe.

Eine Freundin trifft sich mit mir auch außerhalb der Uni und ich bin froh, dass ich sie hab. Sie findet das auch unschön wie das abläuft und hält sich eher fern.

Ich will und kann ihnen den Umgang mit ihm nicht verbieten, das weiß ich, aber es verletzt mich natürlich alles sehr.

Zu allem Überfluss werden in letzter Zeit die Burnoutsymptome wieder schlimmer. Ganz weg waren sie nie, aber ich hatte es im Griff. Aber jetzt steht meine Welt Kopf. Ich bin einfach nur verzweifelt und weiß nicht wie es weitergehen soll. Ich komme so auch nicht zur Ruhe, weil ich immer wieder von ihm höre aud die Weise. Mit ihm reden kann und will ich nicht im Moment und er wohl auch nicht mit mir, was ich verstehen kann. Nur so wie es jetzt ist halte ich es auch nicht lange aus.

So jetzt habe ich euch mein Herz ausgeschüttet.

Nochmals danke an alle die diesen langen Text gelesen haben und schon mal danke an alle die dazu schreiben werden.

Viele Grüße
Saddy85

07.12.2016 11:40 • #1


Bukatcho
Hallo Saddy85,

dass das keine schöne Situation für Dich ist, kann ich gut nach empfinden.
Wie hat denn Dein Freundeskreis auf eure Trennung reagiert?
Hat sich mal jemand bei Dir gemeldet?

07.12.2016 12:06 • #2


S
Ich habe ihnen erklärt, was passiert ist. Hatte aber gleich das Gefühl, dass die das irgendwie überfordert. Eine hat mal gemeint man könne ja auch mal was ohne ihn außerhalb der Uni machen, so wie früher halt. Ich habe auch gesagt, dass ich das schön fände, aber es kommt seither sonst nichts mehr. Ich melde mich ab und zu bei dem ein oder anderen, aber viel Rückmeldung ist da nicht.

07.12.2016 13:14 • #3




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