Hallo an alle,
Lange habe ich überlegt, ob es die richtige Entscheidung ist, öffentlich über meine Probleme zu schreiben. Doch dieses leere Gefühl hat sich in mir festgesetzt und ich hoffe sehr, Hilfe zu erhalten. Ich bin nicht jemand der jammert, Mitleid sucht oder sich an den Expartner hängt und ihn förmlich bedrängt- doch wo soll ich nun anfangen? Mein Freund und ich sind bald seit 4 Jahren zusammen, wir haben uns jung kennengelernt und wir führten eine Fernbeziehung, in der wir uns fast jedes Wochenende gesehen haben. Ich möchte ihn um keines Willen schlecht reden, er war der perfekte Mann und hat alles für mich getan. Jeder der uns zusammen erlebte, wusste das er alles für mich getan hat, bis vor kurzem hat er mich noch vor allen gelobt und war stolz die schönste Frau im Universum zu haben, dieses Jahr genauer gesagt, in circa 4 Monaten wären wir zusammen gezogen, ich hatte einen Job den ich im Sommer dort angefangen hätte, bis er dann vor 3 Wochen kam (ohne Tasche, ohne Sachen) und erklärte mir, dass er sich seiner Gefühle nicht mehr sicher sei. Viele würden jetzt antworten: das ist doch eine klare Sache, der will dich nicht mehr. Nur leider verstehe ich nicht warum die Wochen zuvor so blendend liefen, er sagte mir zu genüge das er mich über alles liebt, das er mich vermisst, sogar die Tage bis zu dem besagten Wochenende hat er gezählt, mir somit klar gemacht, dass er sich auf mich freut. Zwei Tage bevor er mir seine Zweifel geäußert hat, sagte er: Schatz auch wenn du es nicht hören willst, ich liebe dich so sehr. Am Wochenende ist er sogar bis zum Sonntag geblieben obwohl er am Freitag schon wieder fahren wollte, ich habe die Distanz gesucht, weil ich sein ambivalentes Verhalten einfach nicht verstehen konnte. Er hat die Nächte meine Nähe gesucht wie sonst immer auch, lagen umschlungen nebeneinander, wir schauten uns tief in die Augen. Er sagte sogar: ich will nicht fahren.
Samstag Nacht haben wir wieder lange geredet und er plante mit mir wie es weitergehen soll,ich war sicher, dass da noch mehr ist, diese Blicke und seine Tränen haben mir gezeigt, dass ihm das ganze nicht gänzlich egal gewesen sein kann. Trotz seiner Zweifel hatten wir ein schönes Wochenende, dass hat er selbst bestätigt - doch wir legten uns daraufhin fest eine zweiwöchige beziehungspause einzulegen. Kontakt hatten wir kaum, wenn wir aber geschrieben haben, dann erwiderte er das ich liebe dich auch. Ich hab seit dem 18.03 frei und wir haben geplant, die Wochen die ich frei habe zu verbringen und das beste draus zu machen. Am besagten Tag, als ich im Zug saß, bekam ich eine lange Nachricht, dass sich seine Gefühle nicht verändert haben und ich sofort aus dem Zug steigen soll, doch so eigensinnig wie ich auch bin, bin ich dennoch weitergefahren auf der Hoffnung er würde am Bahnhof auf mich warten. Doch er kam nicht, er sagt, er könne nicht mit mir abschließen wenn er mich sieht. Mit seiner Nachricht hat er es beendet, mich dennoch als Frau gelobt und es mag sich verrückt anhören aber ich wusste da muss mehr dahinter stecken. Eine Neue kann es nicht sein (er legt viel Wert auf Treue und verabscheut Männer die ihren Freundinnen sowas antuen), in seinem Handy bin ich überall als Hintergrundbild präsent, selbst in den sozialen Netzwerken hat er unsere Bilder drin. Sein ganzes Verhalten, ist mir so unerklärlich. Ich habe Freunden den chatverlauf gezeigt, keiner hat erahnt, dass ihm solche Zweifel durch den Kopf gehen.Ich habe Wochen zuvor, Briefe und Texte bekommen, in der er sich auf unsere gemeinsame Zukunft gefreut hat und auch sonst, war immer er derjenige, der mir seine unendliche Liebe zeigte. Es gab also keine Hinweise, die mich hätten vorbereiten können. Ich weiß, ich bin eine starke junge Frau, die ihre Zukunft noch vor sich hat. Ich werde von Komplimenten anderen geschlechts überhäuft und habe keine Schwierigkeiten neue Männer kennen zu lernen, ich habe eine gute Erziehung und Bildung genossen. Eine super Familie. Doch sind dies alles Komponenten die ich zurzeit nicht zu genüge wahrnehmen kann. Kommen wir zum eigentlichen Problem, der Grund weshalb ich eure Hilfe brauche. Da ich das schreiben und philosophieren liebe, habe ich einen sehr langen Brief verfasst, im wesentlichen geht es um meine Gefühle und das ich mit diesem Brief keinen Schuldigen für unsere Entfremdug suche, ich schreibe von allen schönen gemeinsamen Erlebnissen und das ich mir nichts sehnlicher wünsche, als einen Neuanfang. Ich habe alles an positiven Kräften in diesen Brief gepackt ohne ihn mit meiner Liebe zu Ersticken, ich will das er merkt, was er an mir hat. Ich werde warten, ihm die Zeit zum vermissen geben, mindestens 5-6 Wochen soll er nichts von mir hören, nachdenklich werden, weshalb ich so gut damit zurecht komme. Dann werde ich ihn besuchen, schick gemacht wie er es nie zuvor gesehen hat werde ihm diesen Brief persönlich übergeben, vielleicht besteht die Möglichkeit zu reden, aber ich möchte nichts unversucht lassen, ich weiß das meine Bemühungen um ihn auch im nichts ausarten können, doch ich will es wagen und sollte dies nicht helfen, habe ich es versucht und kann abschließen. Wie gesagt, ich kenne ihn schon viel zu lange um sagen zu können, da steckt noch mehr hinter, irgendeine stimme sagt mir, es ist nicht vorbei, bleib dran. Ich weiß er kann nicht so leichtfertig mit uns abschließen, dass merkt man einem geblieben Menschen einfach an, die Wortwahl, die Blicke, die Nähe - alles signalisiert mir, es ist noch nicht das Ende.
21.03.2016 15:01 •
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