Sein Herz sagt ja, sein Kopf sagt nein

Zitat von Lumba:

Es geht doch aber nicht nur um die kulturellen Hürden. Er kann doch lt. eigener Aussage mit Deinem Vorleben nicht umgehen. Wie soll sich das ändern? Meinst Du, er vergißt das mit der Zeit?

In meiner Vorstellung wäre es schon so, dass man wegen der Liebe zu jemandem lernt über das ein oder andere hinwegzusehen, und drüber zu stehen. Also wenn ich meine die Liebe meines Lebens gefunden zu haben, könnte ich sie niemals wegen sowas gehen lassen. Ob er auch drüber stehen kann ist eine andere Frage... dabei geht es ja viel darum wie andere über ihn denken, weil ich ja damals mal seinen Freund getroffen habe, und jetzt bin ich bei ihm gelandet. Aber wenn das tatsächlich so ein Unding wäre, würde wohl kaum sein anderer Freund (der mit der Frau) sich wünschen, dass wir heiraten... er und seine Frau denken beide er versteht nicht, dass er im Lotto gewonnen hat, und das was mit ihm nicht stimmt

Zitat von Majnona:

Aber wenn das tatsächlich so ein Unding wäre, würde wohl kaum sein anderer Freund (der mit der Frau) sich wünschen, dass wir heiraten... er und seine Frau denken beide er versteht nicht, dass er im Lotto gewonnen hat, und das was mit ihm nicht stimmt

Es spielt aber keine Rolle was andere denken, sondern was dein Freund denkt. Und der sieht das anders, wie er dir mehrfach ganz klar gesagt hat. Ich verstehe, dass das für dich schwer nachzuvollziehen ist, weil du kulturell diesbezüglich einen anderen Hintergrund hast und weil du ihn liebst und die Hoffnung nicht aufgeben willst. Aber lies dir nochmal durch, was @Sweetcherry geschrieben hat, denn das bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt. Das Risiko, dass deine Hoffnungen enttäuscht werden und du am Ende alleine und traurig zurückbleibst, ist sehr groß.

Wieso denkst du nach zwei Monaten Dating überhaupt schon darüber nach, ob ihr heiraten wollt?

Bevor du darüber nachdenkst, ob er dich heiraten will, solltest du vielleicht eher überlegen, ob DU so eine Beziehung führen möchtest, wie ihr das momentan macht.

Zitat von Catalina:

Es spielt aber keine Rolle was andere denken, sondern was dein Freund denkt. Und der sieht das anders, wie er dir mehrfach ganz klar gesagt hat. Ich verstehe, dass das für dich schwer nachzuvollziehen ist, weil du kulturell diesbezüglich einen anderen Hintergrund hast und weil du ihn liebst und die Hoffnung nicht aufgeben willst.

Mein Gedanke dabei geht in die Richtung, dass er meint man würde schlecht über ihn denken, wenn er mit mir zusammen ist, aber es den Leuten wahrscheinlich einfach egal ist. Wie wenn beispielsweise eine Frau ein bisschen zugenommen hat, denkt ihr neues Kleid ist eigentlich zu kurz, und dass alle Leute sie angucken werden, und meinen sie sei zu dick und das Kleid nicht angemessen - und in Wirklichkeit interessiert es einfach den Großteil der Menschen nicht. Da sind dann schon ein paar dabei, die tatsächlich abschätzig gucken (wobei das Problem eben bei denen selber liegt), und auch welche die ihr Selbstbewusstsein sogar gut finden, oder meinen, dass ihr ein paar Kilo mehr stehen - aber so schlimm wie in ihrem Kopf wird die Situation einfach niemals sein. Aber wenn er wirklich so überzeugt davon ist und bleibt, dass er deshalb nicht mit mir zusammen sein kann, ist es natürlich wirklich völlig egal, was andere denken...

Zitat von Catalina:

Aber lies dir nochmal durch, was geschrieben hat, denn das bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt.

Da stimme ich dir zu 100% zu, sie hat das perfekt zusammengefasst... auch wenn ich mir so sehr eine Glaskugel wünschen würde.

Zitat von booksmart:

Wieso denkst du nach zwei Monaten Dating überhaupt schon darüber nach, ob ihr heiraten wollt?

Das Heiratsthema ist nur wegen ihm so präsent, weil er das so oft diskutiert. Ich selber würde mir das so oder so erst eine Zeit lang ansehen, bevor ich übers heiraten nachdenke, und die Hochzeit selber dann eh erst nach zwei Jahren oder so. Ich selbst spreche das Thema auch gar nicht mehr an und sage ihm, dass es nicht viel Sinn macht, die Probleme aus der Zukunft, die irgendwann in zwei drei Jahren oder so vielleicht mal kommen werden, schon vorwegzunehmen. Klar sollte man vorausschauend denken und alles, aber er weiß genau so wenig was kommt, wie ich... und es ist viel wahrscheinlicher, dass es ohnehin nicht funktioniert und wir uns nach ein paar Monaten wieder trennen, oder er richtige Gefühle entwickelt und zu mir steht, als dass wir uns lieben und er mich verlassen muss. Im Moment wäre denke ich einfach eine richtige Beziehung mein Wunsch, in der er mich nicht künstlich auf Abstand hält weil er meint es dürften sich nicht zu viele Gefühle entwickeln.

Nun, wenn eine Beziehung mit Tiefe und echter Herzens-Bindung Dein Wunsch ist, dann kannst Du zwar viel dafür tun (und damit viel investieren), aber seine innere Distanz kann nur er überwinden.
Er alleine wird entscheiden, ob das zwischen Euch eine Sache mit Ablaufdatum ist.
Egal wie liebreizend, hilfsbereit, engagiert, verliebt und ero. Du auch sein magst, es kann gewaltig nach hinten losgehen.
Bei klaren Ansagen sollte ein Mensch ganz genau hinhören.

Die Liebe ist etwas Wunderbares und auch eine starke Kraft.
Aber neben der Romantik unterliegen Beziehungen auch äußeren Zwängen, Regelwerken, Umständen und Widrigkeiten.
Je fremder die Kultur, umso undurchschaubarer sind diese.

Ein guter Rat: bleib Du selbst.
Versuche nicht, ihn zu gewinnen, indem Du Dich 24/7 verbiegt und die perfekte Frau gibst.
Das mag er gewiss dankbar annehmen, aber es gibt in der Liebe tatsächlich kein Guthaben-Konto.

Du solltest auch nicht alles für bare Münze nehmen, was Dir sein Freund und dessen Frau sagen. Wenn es die Kultur ist, die ich denke, wird da auch viel erzählt aus Höflichkeit, was der Andere offensichtlich hören möchte. Und am Ende entscheidet er, nicht der Freund, nicht die Familie.

Es sind erst 2 Monate. Klar ist er aktuell verknallt in Dich. Aber das vergeht auch in ein paar Monaten. Dann wirst du erst sehen, ob nach der Verliebtheit genug übrig bleibt seinerseits, worum es sich zu kämpfen lohnt. Wenn er dich dann wirklich liebt, wird er sich auch entsprechend verhalten. Wenn nicht, schiebt er eben die kulturellen Unterschiede vor, um dich auf Distanz zu halten und sich nur das von dir zu holen, was er aktuell braucht.

Es gibt den weisen Spruch: Wenn Dir ein geliebter Mensch Dinge sagt, die Du nicht hören willst - glaub ihm!

Er hat Die von Anfang an gesagt, dass das seinerseits mit Euch kein Potential für eine langfristige gemeinsame Zukunft hat. Das ist alles, was zählt. Sich trotzdem drauf einzulassen mit dem Hintergedanken, dass er sich schon mit der Zeit umstimmen lässt, obwohl er es Dir weiterhin immer wieder sagt, ist m.E. sehenden Auges ins eigene Unglück rennen. Du willst einfach den Fakten nicht ins Auge sehen und interpretierst lieber Liebe in seine Blicke und Gesten und das, was sein Freund dir erzählt, statt auf das zu hören und ernst zu nehmen, was ER dir sagt. Das ist irgendwie auch ganz schön respektlos ihm gegenüber, weil du ihn dahingehend gar nicht ernst nimmst.

Das wird in ein paar Monaten oder gar Jahren ein ganz böses Erwachen geben für Dich, wenn er Dir seine zukünftige Ehefrau präsentiert. Und dann sitzt du da und wirst die Welt nicht verstehen, weil Du dich jetzt entschieden hast, den Tatsachen nicht ins Auge sehen zu wollen und lieber in deiner Disney-Traumwelt zu leben, in der alles gut wird und Liebe alles regelt. Kann man machen, aber dann sag nachher nicht, du warst nicht gewarnt, wenn es doch so kommt wie er es Dir von Anfang an sagte.