Hallo liebe Forumsmitglieder,
endlich habe ich mich soweit sortiert um hier niederzuschreiben was mir passiert ist.
Ich bin seit 2,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir sind sehr glücklich miteinander. Unsere Beziehung basiert auf einem für uns harmonischen Kommunikationsverhältnis. Alles ist soweit stimmig gewesen. Wir haben uns dann gemeinsam entschieden, dass ich mir Arbeit suche, die mich auch raus in die Welt bringt. Daher habe ich mir einen Job als Inbetriebnehmer gesucht und bin weggezogen (Wir haben nicht zusammen gewohnt, sondern entweder wohnt sie eine zeitlang bei mir oder ich bei ihr). Am Anfang ging es auch noch ganz gut. Mich hat die Arbeit belastet, aber ich wusste dass ich das nur für 2-3 Jahre mache. Seit August 2018 fiel meine Frau in eine schwere Depression ohne es so richtig gemerkt zu haben. Leider konnte ich nicht so viel da sein, wie ich gerne wollte und eine Kündigung der Arbeit hat sie stehts abgelehnt. Schwere Zeiten, aber wir waren stehts füreinander da. Meine Frau hat sich Hilfe in der Klinik gesucht und auch gefunden. Under Anderem hat sie jemanden kennengelernt, der sie emotional auffängt. Ich bin auch heute noch froh, dass sie jemanden gefunden hat, der für sie da ist, weil sie Probleme hatte in ihren Krisen gegen die Kilometer, die ich entfernt war anzukämpfen. Nun ergab es sich, dass der andere Mann mehr wollte als nur Freundschaft. Meine Frau hat dies aber von Anfang an abgewiesen, denn sie liebt mich und möchte mir treu bleiben. Mit der Zeit hat sie jedoch für ihn Gefühle entwickelt und die Liebe zu mir weggesperrt, damit sie nicht so leidet, wenn ich weg bin.
Am Gründonnerstag bin ich von meiner Montage zurückgekommen und hatte schon im Gefühl, dass sich etwas verändert hat. Als ich sie begrüßen wollte, wollte sie keine Kuss mehr. Bei mir ist Panik ausgebrochen. Verlassensängste kamen auf. Innerlich bin ich eskaliert, zudem kam noch, dass ich vermutlich von der Montage eine Lebensmittelvergiftung mitgenommen habe. Der Tag war die absolute Hölle, aber selbst die Hölle wäre warm gewesen. Mir war nur schlecht und kalt. Sie hat dann all ihren Mut zusammengefasst und mit mir geredet. Sie ist der Meinung M. zu lieben, möchte sich nicht von mir trennen, sondern ersteinmal über ihre Gefühle zu mir nachspüren. Eine Woche war ich bei ihr. Sie ist immer über den Tag im stationären Aufenthalt gewesen und alle zwei Tage hatte sie Übernachtungsausgang. Die Nähe kam innerhalb der ersten 10h wieder. Sie hat herausgefunden, dass sie mich immernoch vollständig liebt und das ihr nichts in unserer Beziehung fehlt, außer dass ich nicht da bin. Aber eine Kündigung hat sie immernoch abgelehnt, da sie sich nicht sicher ist, was sie wirklich möchte und sich über ihre Gefühle zu M. Klarheit schaffen möchte. Sie ist innerlich vollständig zerrissen, denn sie war bisher im Leben der festen Überzeugung, dass sie keine zwei Männer lieben kann.
Nun einmal zu mir:
Mein Herz hat die letzten Wochen geblutet. Für mich gibt es kein schlimmeres Gefühl als, wenn mein Herz ausläuft. Es läuft so viel aus, dass ich das Gefühl hatte daran zu ersticken. Am schlimmsten war, dass mich meine Frau dabei nicht auffangen konnte, denn sie litt selbst massiv darunter. Ich musste mich also um mich selbst kümmern. Nachts hatte ich Ängste bei ihr zu schlafen. Ich hatte das Gefühl nicht mehr ins Bett zu passen. Ich habe mich stark reingesteigert. Geholfen hat mir, das sie sich bisher nicht körperlich ihm genähert hat, sondern lediglich auf geistiger Ebene Kontakt mit ihm hat.
Als sie es mir mitgeteilt hat, habe ich sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass es in Ordnung ist und ich sie dafür nicht verurteile. Ich habe ihr zugesichert, dass egal was die Zukunft bringen wird, ich sie immer lieben werde. Sie ist mir dafür sehr dankbar. Sie ist mir dankbar für meine mentale Stärke und Stabilität.
Ihre Worte: Sie weiß nicht wie die Zukunft bei ihr aussieht, aber ohne mich möchte sie nicht.
Zu M. kann ich bestimmt viel äußern, was mich an ihm nervt, dass er ihr nicht gut tut in verschiedenen Gesichtspunkten etc. Meine Wut richtet sich auch gegen ihn im Kopf oder ins Kopfkissen. Aber auch er möchte irgenwo nur geliebt werden.
Ich bin auch einmal eskaliert und wollte von ihr eine Entscheidung, da ich es gefühlt nicht mehr ausgehalten habe ohne definierten Zustand. Ich habe ihr angemerkt, dass sie nicht entscheiden kann. Also warte ich.
Aktuell befinde ich mich wieder auf Montage, meine Frau ist aus der Klinik entlassen und verbringt jetzt zwei Wochen Zeit mit M., danach verbringt sie 2-4 Wochen Zeit mit mir. In der Hoffnung, dass sie für sich eine Antwort findet. Die ersten Wochen Montage waren die zweite Hölle. Einsamkeit hat sich stark ausgebreitet. Ich habe mir versucht Hilfe bei Freunden zu suchen, dabei habe ich verdammt schnell gemerkt, wer mental auf meiner Wellenlänge schwimmt und wer eher nur so oberflächlich die Sache betrachtet und mir dann so Ratschläge gibt wie: Schieß die Alte ab. Hast was Besseres verdient., Schwimmen doch viele Fische im Teich.. Dabei blieben mir nicht viele Gesprächspartner übrig. Eigntl nur eine Person, aber er hat selbst auch große Probleme mit seinem Leben. Das ist auch ein Grund, wieso ich mich hier an euch wende. Denn darüber sprechen hilft und heilt.
Liebe Grüße
T.
12.05.2019 09:18 •
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