Hallo Zusammen,
Ich bin an einem Punkt, der mich stark an mir selbst zweifeln lässt...
Mein Mann (11 Jahre Beziehung) ist Ende Juni eine Affäre eingegangen. Ich habe dies Ende August nach vielen schlaflosen Nächten entdeckt- habe schon die ganze Zeit gespürt, dass er wegdriftet- ganz schlimm...
Ich habe ihn gebeten, zu gehen- eine Frage des Stolzes. Er ging zu ihr ( ca. 40, 1 erw. Tochter, Reiterin wie er...) und nahm seine große Tochter mit (fast 16, ich habe sie mit großgezogen).
Die Frau ist die Mutter einer neuen Freundin unserer Großen- daher ist sie mit. Das verletzt mich zusätzlich.
Wir haben zudem eine 4-jährige Tochter und einen Sohn, der vor 1,5 Jahren mit 6 Monaten verstarb (ganz schlimme Zeit, die wir zusammen gemeistert haben).
Nun bin ich im 6. Monat schwanger. Das Kind war von uns beiden geplant.
Wir haben inzwischen mehrere Phasen hinter uns:
In der ersten Woche war ich nur wütend.
In der zweiten und dritten Woche sehr traurig...nach Andeutungen seinerseits, dass er zurück will und einer ersten Annäherung meinte er, dass er nicht zurück kann. Ich nahm ihn bei Wort, kommunizierte nur das Nötigste mit ihm und reduzierte den Kontakt auf unsere Tochter.
Als ich ihn bat, sich für die Post umzumelden, seine Sachen mitzunehmen und auf meine Wohnungssuche hindeutete (ich kann mir ein Leben alleine in unserem Haus nicht vorstellen), sagte er, dass er das nicht will. Er brauche uns und liebt mich. Ich gab ihm mit, dass er erstmal die Affäre beenden muss.
Dies tat er vor einer Woche, schläft seitdem bei einem Freund.
Am Wochenende haben wir viel gesprochen, über uns, die Zukunft, Gründe für die Affäre ( eine hilfsbedürftige Frau, die ihn anhimmelt...keine Verpflichtungen für kleine Kinder...) und Zeit mit unserer Tochter verbracht. Das hat sich gut angefühlt.
Und auch wenn ich zutiefst verletzt bin, wünsche ich mir einen Neustart.
Ich halte diesen Zwischenzustand nur schwer aus, mit Sicherheit auch schwangerschaftsbedingt.
Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass er sich nicht voll und ganz für unsere Familie entscheidet...
Ich spüre, dass ich keine Kraft mehr habe. Mein Kopf sagt, dass er zuviel angerichtet hat und ich mein Leben ohne ihn schaffen muss. Mein Herz kommt nicht hinterher (auch, weil der Verlust meines Sohnes zwar gut verarbeitet ist, aber ich will nicht schon wieder einen wichtigen Menschen verlieren)...
Was kann ich tun, um aus diesem Reagieren auf ihn rauszukommen? Ein Ultimatum habe ich nur mir gestellt: Bis zur Weihnachtszeit will ich Klarheit. Er weiß von mir, dass ich diesen Zustand nicht mehr lange aufrecht halten kann...ich fühle mich so fremdgesteuert....
Da ist Liebe, von beiden Seiten, aber der Weg sieht mit und ohne ihn sehr steinig aus...
Danke fürs Lesen und für konstruktive Antworten...
Mavie
20.10.2014 11:26 •
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