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Schutzmauer ablegen

Snipes
Der Mann mag dich sicherlich wirklich, denn sonst würde er das nicht fünf Monate mitmachen. Ich habe so etwas ähnliches aktuell selber (nicht bei mir) und weiß daher, dass sich dieses nicht ganz einlassen können wirklich sehr unangenehm anfühlt und vermutlich jeden auf kurz oder lang die Kennenlernphase abbrechen lässt. Hast Du mal mit ihm über deinen emotionalen Zustand gesprochen?

09.09.2021 14:58 • x 1 #16


L
Zitat von Elfe11:
Ich lese hier mal mit, denn ich bin in einer ähnlichen Situation. Die Trennung vom Ex ist über 4 Jahre her. Und den neuen Kontakt kenne ich seit ...


Das kenne ich auch

09.09.2021 15:00 • x 1 #17


A


Schutzmauer ablegen

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Elfe11
Also was hilft bei Trigger Punkten ist Nachhaken und Nachfragen. Einfach so. So könnten wir jetzt 1-2 Themen, Wunde Punkte gut klären im Gespräch.

Ich bin leider sooo sehr verknallt, dass es richtig weh tut. Körperlich wie seelisch. Und ich reagiere teils durcheinander. Ich hatte eine posttraumatische Belastungsstörungen und die wird ein wenig angetriggert. Er reagiert immer total süß und verständnisvolll und spricht dann ganz langsam mit mir. Ich kann dann teilweise nur noch zuhören, das beruhigt mich total. Er entspannt mich irgendwie.

Mir hilft es auch eine Freundin zu kontaktieren. Oder Schwimmen zu gehen. Musik zu hören. Mich auf andere Dinge zu fokussieren. Besuch zu haben.

Bin ich froh über deinen Thread!
Ich reagiere total über auf diese Emotionen und fühle mich hilflos dem ausgesetzt.

09.09.2021 15:02 • #18


E-Claire
Zitat von Linka:
im Großen und Ganzen Hast du definitiv Recht.
Würde meine Trennung aber ungern wieder aufarbeiten. Vielmehr habe ich mir Tipps erhofft, wie ich gelassener werde und nicht ständig alles zerdenke.


Schwierig, im Grunde kannst Du das ja nur selbst beurteilen, aber hier mal ein Vergleich. Wenn ich mir richtig tief in den Finger schneide, dann muß die Wunde genäht werden etc und dann kann ich da, egal wie sehr ich das vielleicht möchte oder angst vorm Krankenhaus habe, kein Pflaster drauf kleben und mir denken, geht schon.

Weißt Du, wie ich das meine?

Aber so ganz ohne konkrete Tipps, mag ich das jetzt auch nicht stehen lassen:

Die goldene Regel grundsätzlich ist, daß je zufriedener und glücklicher Du mit Deinem Leben (also Deins - nicht eures) Du bist, desto entspannter kannst Du Dich auf andere Menschen einlassen. Wenn Dein Leben so für Dich absolut schick ist, dann passiert ja auch nicht viel, wenn aus dem sehr schönen Beginn mit dem Mann vielleicht doch nichts wird.

Außerdem hilft einigen autogenes Training oder Mediation. Für den Anfang reichen schon 5min am Tag.

Hilfreich können auch Strategien der Verhaltenstherapie sein, also sehr konkrete Werkzeuge zu entwickeln, die Du in dem Moment, in dem Du wieder anfängst, alles zu zer-denken, einsetzen kannst und dich so konstruktiv ablenken, bis die Phase wieder vorbei ist.
Manchen hilft kochen, andere gehen spazieren, manchen lenken sich mit Arbeit ab.

Das ist allerdings, wie bei allem, was man neu erlernen möchte, ein längerer Weg und braucht Zeit und auch das Verständnis für sich selbst, daß es Tage geben wird, an denen es Dir ganz gut gelingt aus dem Karussell auszusteigen und Tage, an denen es gar nicht funktioniert.

09.09.2021 15:03 • x 4 #19


L
@E-Claire vielen lieben dank für den Vergleich und die Tipps!

09.09.2021 15:14 • x 1 #20


L
@Elfe11 das Gefühl über zu reagieren, habe ich auch ganz oft.
Manchmal verhalte ich mich so, dass es mir im Nachhinein leid tut.

09.09.2021 15:16 • x 1 #21


Heike1307
Zitat von Elfe11:
Und den neuen Kontakt kenne ich seit über 4 Monaten. Und ich kämpfe immer wieder mal mit Selbstzweifel, Abbruchwunsch und Unsicherheit, Misstrauen, Zweifel, Hinterfragen und auch eine richtige Sucht ist mit dabei nach fast täglichem Chatten. Zweimal habe ich ihn sogar schon kurz gelöscht und dann wieder eingespeichert. Ich kann das alles auch so gar nicht einordnen. Ich denke dauernd, ich gefalle ihm nicht, bin nicht sein Typ, ich müsse ihn in Ruhe lassen und mich zurück ziehen. Er triggert teils auch meinen Ex an

Geht mir auch genauso.

09.09.2021 15:20 • x 1 #22


F
Was bei Euch angetriggert wird, ist die Verlustangst und ihr versucht die Typen lieber selbst zu verscheuchen, aus Angst die könnten es tun, stimmts? Macht Euch das bewusst. Es ist nicht das was der andere tut, was euch triggert, sondern die Angst, was er tun könnte oder denken könnte.

Was ihr auf jeden Fall tun könnt, ist auf jeden Fall eine impulsive Reaktion zu unterlassen. Bei schriftlichen Dingen, wo man sich schnell mal auf den Schlips getreten fühlt, lieber erst mal sacken lassen, dann nochmal reflektieren und zur Not lieber nochmal nachfragen, bevor der Schuss vor den Bug erfolgt.

Haltet Euch auch immer vor Augen, dass bei solchen Aktionen (wie das Löschen), ihr dem anderen genau das antut, vor dem ihr selbst solche Angst habt.

09.09.2021 16:16 • x 4 #23


L
@frechdachs1 auf den Punkt getroffen!

09.09.2021 16:18 • x 1 #24


Elfe11
Zitat von frechdachs1:
Was bei Euch angetriggert wird, ist die Verlustangst und ihr versucht die Typen lieber selbst zu verscheuchen, aus Angst die könnten es tun, ...

Ja so ist das!
Ich stelle ihm *beep* Test Fragen.
Z.B. wenn er auswandern will, könne er ja eine hübsche Spanierin heiraten. Oder ich frage ihn, ob wir jetzt eine virtuelle Freundschaft haben. Total blöd. Er bleibt ruhig und souverän.

09.09.2021 16:29 • #25


F
@Elfe11

Das kenne ich zu gut, lach.... Das ist wirklich ein Problem des fehlenden Selbstwertes. Man glaubt oft nicht, was für hübsche Frauen sich nicht für gut genug empfinden. Du musst versuchen diesen zu stärken, denn scheinbar ist da durch die Trennung einiges ins wanken geraten. Bei mir war es auch ein Ereignis, was meinen Selbstwert in den Keller hat rauschen lassen. Dann lernte ich jemanden kennen, den ich echt für den Traummann hielt und sah mich dementsprechend nicht in der Lage diesen überhaupt halten zu können.

Du wirst lachen, genau die dämlichen Fragen stellte ich ihm auch immer und immer wieder. Später stellte sich raus, dass er dies leider so aufnahm, als hätte ich kein wirkliches Interesse, oder wolle ihn verscheuchen. Versetz dich in seine Lage, wenn du eine solche Frage formulierst. Wie würdest du dich fühlen, wenn so eine Frage von ihm käme? Du willst in dem Moment von ihm Sicherheit, aber vllt. verunsicherst du ihn damit.

09.09.2021 16:36 • x 3 #26


Heike1307
Zitat von frechdachs1:
ist die Verlustangst und ihr versucht die Typen lieber selbst zu verscheuchen, aus Angst die könnten es tun, stimmts

Ja. Auf jeden Fall. Und ich staune immer mehr, was er sich doch alles so gefallen lässt, wenn ich wieder lösche oder pöble. Ich kann mich dann selbst nicht leiden.

09.09.2021 16:41 • #27


E-Claire
Zitat von Heike1307:
Ja. Auf jeden Fall. Und ich staune immer mehr, was er sich doch alles so gefallen lässt, wenn ich wieder lösche oder pöble. Ich kann mich dann selbst nicht leiden.


Liebe Heike,

Mir ist klar, daß das, was ich jetzt schreibe, sicher nicht besonders angenehm für Dich ist, aber ich für mich habe beschlossen, diese Aussage von Dir nicht so unkommentiert stehen zu lassen und obwohl es eigentlich Linkas Thread ist, sollte sie das vielleicht auch lesen, weil es zu Thema passt.

Jemand, der sich das Löschen und die Pöbelei gefallen lässt, grenzt sich nicht auf eine gesunde Art und Weise ab!

Gesunde Menschen machen das ein oder zwei Mal mit, reden oder versuchen darüber mit Dir zu reden und dann ziehen diese Menschen ihres Weges.
Wenn ein Mensch dennoch bleibt und weiter macht, dann liegt das an seinen eigenen Baustellen. Dabei geht es auch nicht darum, daß die Liebe nicht groß wäre, sondern daß dieser Mensch ebenfalls deutliche Schwachstellen hat, die die Tragfähigkeit einer Beziehung komplett torpedieren.

Wenn ein Mann oder eine Frau sich Pöbelei, Löschen und das dazugehörige ins Drama gehen gefallen lässt, dann nicht, weil dieser Mensch auf der Suche nach einer erwachsenen, liebevollen und authentischen Partnerschaft ist, sondern weil er/sie an diesen Stellen andocken kann. Dabei ist sicher die harmloseste Variante, daß er Dich einfach in solchen Momenten nicht Ernst nimmt, was ich persönlich für mich selbst schon als ziemlich problematisch sehen würde.

Das eigentliche und viel, viel größere Problem an der Situation ist aber das Dilemma, was Du oder Linka sich in einem solchen Fall bauen.
Die Hürden, die ihr aufbaut, um eine Beziehung mit dem Gegenüber zu führen, sind so hoch, daß sie fast ausschließlich nur von Menschen mit Komplimentärstörung erfüllt werden können.

Sprich die Bindungsschwierigkeit und der nicht sozial-adäquate Umgang mit dieser (Auszucken, Löschen, Drama) bedeutet, daß ihr überprozentual häufig an Männer geratet, die eine eigene Agenda haben und damit überprozentual häufig in ungesunden Beziehungsmustern landen werdet.

Diese wiederum erhöhen das Risiko nochmals so verletzt zu werden, wie daß, was ihr für den Auslöser haltet, massiv.

So lange ein Mensch so auf Bindung reagiert, wird dieser Mensch aller Wahrscheinlichkeit nur auf Menschen treffen, die genauso toxisch sind, wie man selbst.

Es mag gut sein, daß man den anderen dafür bewundert mit welcher Geduld dieser agiert oder sich beim anderen ein ums andere Mal entschuldigt, wenn man mal wieder mangels Impulskontrolle herumgepöbelt hat, aber eigentlich sollten die Entschuldigungen Euch selbst gelten, denn man kreiert selbst und ganz allein das Muster, was direkt und ohne Umwege in die (erneute) Verletzung führt.

09.09.2021 17:25 • x 6 #28


Hansl
Zitat von E-Claire:
Mir ist klar, daß das, was ich jetzt schreibe, sicher nicht besonders angenehm für Dich ist, aber ich für mich habe beschlossen, diese Aussage von Dir nicht so unkommentiert stehen zu lassen

Also es ist ja schön dass Du jetzt da so ellenlang referierst.
Aber ich denke, dies ist alles selbstredend bekannt , niemand hat da jetzt die Erdulder heroisiert.
Dies sind Dinge, die Heike mit Anfang 50 vollkommen umreißt.

10.09.2021 03:32 • x 1 #29


A


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