Schon wieder hinterherlaufen oder ist es vorbei ?

T
Hallo Ihr Lieben,

was ich gerade durchmache ist echt die Hölle.
Mein Freund meldet sich plötzlich nicht mehr bei mir.
Ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll... Ich wills einfach mal loswerden, was mich seit Tagen beinahe in den Wahnsinn treibt.

Wir sind so eng miteinander, verbringen fast jeden Tag zusammen. Sobald er Feierabend hat, kommt er her, ich warte auf ihn, voller Sehnsucht nach ihm und der Vorfreude auf den gemeinsamen Abend,
Einer von uns kocht und wir machen es uns meist gemütlich - stets Händchenhaltend. Es ist soooo schön mit uns.
Sind wir mal gemeinsam draussen (ich kann aus gesundhtl. Gründen nur selten raus), lassen wir einander kaum los. Fast wie Magneten...
Schläft er mal nicht hier, fehlt mir seine Wärme, seine Umarmung - es ist Horror.

Im Oktober hat er eine Wohnung für uns gekauft, nur leider einen echt dummen Fehler mir gegenüber gemacht, der mir deutlich zeigte, daß er noch immer seiner Ehe hinterherhängt. Das hat mich zutiefst verletzt und da dies nicht unser erster Streit war, erstmals ernsthaft an meinen Gefühlen für ihn gekratzt. Es war, als ob ein kleiner Teil in mir stirbt.

Nach dieser niederschmetternden Erkenntnis für mich machte ich einen Rückzieher in Punkto zusammenziehen. Die einzig logische Konsequenz für mich - und auch für ihn, wie er mich in meinem Denken bestätigte. Eigentlich hätt ich lieber GLEICH Schlussmachen sollen, hab auch mit dem Gedanken gespielt.

Sein Verhalten mir gegenüber ist nicht immer leicht zu ertragen, dennoch; er beschimpft mich nicht, er droht mir nicht, ist vollkommen korrekt, nur manchmal so schrecklich verbockt. Etwas kompliziert der Gute... Er selbst sagt über sich, er stünde sich selbst im Weg, sei in gewissen Dingen unterentwickelt und würde diese durch mich erst kennenlernen. Z.B. über die Beziehung, oder sonstiges persönliches zu reden.

Ich versuch mir immer wieder, dies vor Augen zu halten, es zu berücksichtigen, allerdings fange ich auch an zu zweifeln. Er ist berufsmäßig ständig mit Menschen konfrontiert, oft Härtefälle - da muß er doch auch reden und Einfühlsamkeit zeigen - und er KANN das sehr gut, so hab ich ihn ja kennengelernt. Nun privates und berufliches Verhalten kann vllt. auch unterschiedlich sein. Vllt. mach ich mir da aber auch nur was vor ?

Jedenfalls war es bisher so, daß ICH diejenige war, die nach einem Disput - ob klein oder groß - immer wieder den ersten Schritt zu einem Gespräch unternahm. Er hats mir dann auch leicht gemacht indem er sofort herkam und stets einsichtig war. Er baut leider immer wieder Bockmist, der mich extrem verletzt.

Ach ja... Noch ist er leider verheiratet aber:
die Scheidung soll schon morgen sein und kaum jemand kann sich vorstellen, wie sehnsüchtig ich auf diesen Tag gewartet hab. Ich bin übrigens nicht Grund der Trennung, er war schon vorher getrennt lebend.

Die Wohnung wird er voraussichtlich im Februar/ März beziehen. Ich würd im Prinzip sehr gern sofort mitgehen, hab nur Bedenken, weil er sich eben manchmal so dusselig benimmt und tja...
seine Noch-Frau anscheinend doch noch liebt.
Er sagt er liebt mich, er bewundere mein Selbstbewußtsein und meine Stärke. Wobei ich eigentlich sehr schwach bin und vieles nur Fassade gegenüber Ämtern oder Ärzten z.B. ist. Ich bin allerdings schon stolz auf die kleinen Dinge, die ich allein geschafft habe.

Ich spür diese Liebe nur nicht. Er selbst sagt in letzter Zeit, er würde mir gern häufiger zeigen, daß er mich über Alles liebt.
Tja, was soll ich sagen....
Ich wußte von Anfang an, worauf ich mich einlasse. Ein getrennt lebender Mann, den seine Frau nicht mehr will (dann kurz bevor wir zusammenkamen plötzlich doch wieder wollte....) und der über seine 25 Jahre Ehe einfach nicht hinwegkommt. Dennoch hat er die Konsequenzen gezogen und will standhaft bleiben. Ein Neustart in dieser Ehe hätte wohl keine Change, so seine Worte.

Ich wollte ihm Zeit geben, er ist auch kein Mensch, der leichtfertig eine Beziehung einginge mit einer verletzlichen Frau wie mir - und er wußte genau, WIE angeschlagen ich damals auch war.
Meine Liebe zu ihm gab mir irgendwie die Kraft (*lächel* fragt mich nicht woher...), ihm hier bei mir, wo wir uns meistens aufhalten, so etwas wie ein neues Heim und Geborgenheit zu geben.

Mein ganzes Bestreben lag darin, ihn glücklich zu machen, ihm zu zeigen, wie andere Frauen (sprich ich) ihn lieben, wie schön eine Beziehung sein kann. Er wußte, daß seine Frau ihm zu viel verweigert hat (u.A S.), er weiß, daß er gewisse Rechte im Leben hat.
Mit Freude und Glück hab ich jede positive Regung und Veränderung von ihm aufgenommen. Er schien die Ehe immer mehr abzuhaken. Mir war dabei immer klar, daß seine Familie immer eine Rolle spielen würde. Er ist sehr verantwortungsbewußt und besucht seine Frau gelegentlich..
Ein schöner, anständiger Zug von ihm, der mir allerdings bisweilen einen Schlag ins Gesicht verpaßt. Dämpfer zu Weihnachten, Ostern, Geburtstagen..... Dabei sind seine Kinder bereits erwachsen....Eine der Töchter (bereits über 20 Jahre alt) lebt noch dort.

Nach einer Lappalie am Telefon letzten Montag, die mir mal wieder leise aufzeigte, daß er mal wieder nicht merkte, daß er grad mal wieder etwas respektlos mit mir umgeht und seinem knappen Abschlußsatz: Ich ruf Dich morgen an, O.K. ?

Da meinte ich dann nur ziemlich verärgert: na, wenn Du meinst....
Vorausgegangen waren eine hier eingeschleppte Erkältung von ihm. ER steckt das leicht weg im Gegensatz zu mir. Ich bin eh schon dauernd am Pillen schlucken und krank. Jetzt hab ich seinetwegen sozusagen gleich wieder wochenlang husten (Bronchitis), eine Mittelohrentzündung, muß aufpassen, daß mein Blutdruck nicht total absackt etc.... kurz: es geht mir miserabel. Bin wackelig auf den Beinen bis zum es geht nicht mehr....
Dabei waren wir durchaus vorsichtig, nur hat das anscheinend nicht ausgereicht....
Ich hatte wiederholt deutlich einen kleinen Wunsch nach einer kleinen Besorgung geäußert und gehofft, er würde mir auch diesmal helfen. Er hat da sonst stets sehr liebevoll an mich gedacht, ist manchmal sogar extra für mich losgestiefelt. (Btw. wohnen wir noch dicht beieinander und auch beruflich ist er ständig in meiner Gegend)
Jetzt plötzlich muckte er rum, von wegen: Was schon wieder, hab ich Dir ja erst kurz vor Weihnachten gekauft. Ich kann Dir ja das Rezept noch einlösen. Aber DAS brauchte ich an dem Tag grad nicht, ich hatte ganz andere Sorgen. Das hab ich auch gesagt - besser mit krächzender Stimme geflüstert.

Weder er noch ich können was dafür, daß man mal erkältet ist, dennoch kann man vll. verstehen, daß ich echt sauer war, mir schon wieder eine solch fette Erkältung von ihm eingefangen zu haben. Letztes Jahr lag ich deshalb bereits insgesamt 8 Wochen lang flach - nur deshalb. Die Umstände bei einer der Erkältungen waren schier unmöglich. Ich mußte aufrecht im mit Kartons vollgepackten Bett sitzen, weil hier dummerweise tagelang termingerecht renoviert werden mußte. Mit offenen Fenstern etc. Die ganze Wohnung auf einmal - es war Chaos pur und ich nur noch fertig mit den Nerven. Konnt nicht richtig schlafen, kochen,duschen - überall nur Folie, Farbeimer und Kartons...
Irgendwann wars mir egal und ich versuchte einfach zu schlafen obwohl wildfremde Männer in meiner Wohnung waren. Horror pur.

Wenn man das mal berücksichtigt kann man vll. verstehen, daß mir der Kragen platzt, wenn der Herr dann plötzlich so doof am Telefon rumzickt. Ihm geht es ja auch schlecht, aber die Tochter besuchen, ja DAS kann er dann doch und sogar stundenlang Autofahren.... Toll !

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag hab ich fast 24/7 geschlafen. Mir wars echt egal so mies gings mir.
Ich kann nicht sagen, ob er angerufen hat. Gehört hab ich nix, allerdings ist mein Tel. auch recht leise und ich war dank Dröhnschädel im Tiefschlaf.
Tja, und bis heute kein einziges Lebenszeichen von ihm. Ich bin echt fertig mit den Nerven. Wie kann er mir das nur antun ? Macht er sich denn nicht mal Sorgen um mich ?

Wollt mit ihm so gern die Stunden nach der Scheidung verbringen, ihn aufbauen und ablenken. Ihm mal wieder die schönen Seiten des Lebens zeigen. Pustekuchen !
Statt dessen heul ich jetz mir hier seit Tagen die Augen aus. Hab Migräne und Schmerzen ohne Ende... Nicht zum erstem Mal - same procedure as evertime sozusagen...

Endlich wäre er endgültig frei und dann solls plötzlich mit uns aus sein ?!
Ich kann mir das gar nicht vorstellen ohne ihn...

Ich hab nur keinen Nerv mehr, ihm schon wieder hinterherzurennen - er darf auch gern mal den ersten Schritt machen, auch wenn jetzt vllt. jemand meint, daß die Schuld bei mir selbst liegt.
Schuld ?

Gibts die denn überhaupt ? Ich finde er ist auch mal an der Reihe auf mich zuzukommen und mir damit mal wirklich zu zeigen, daß er mich liebt.
Oder was denkt Ihr ?

Lg
tristundgrau

12.01.2011 04:54 • #1


MisterX
Hallo und guten morgen,

es hört sich kompliziert an aber ist doch eigentlich ganz einfach.

Liebt er dich wie du ihn,kannst du nichts falsch machen. Tut er es nicht, machst du eh nichts richtig und er ist nicht der richtige zum zusammen ziehen.

Man macht sich das leben so schwer, weil man keine Fehler machen will aber es gibt hier keine Fehler. Wenn er will, dann will er ganz.....wenn er nicht ganz will, dann würde es später scheitern.

Wenn er noch an seiner Ehe hängt, ist er nicht ganz bei dir. Da solltest du dir nichts vormachen und auch nicht versuchen dich selbst damit auszutricksen in dem du dir sagst, es ist ja eh bald scheidung usw.
Er hat es ja nicht wiederlegt, dass er noch an seiner EX Frau hängt. Deine Entscheidung ist also richtig NICHT mit ihm zusammen zu ziehen. Warum auch?

Wie würde er reagieren, wenn du ihm sagst, du hängst noch an deinem EX?

Die frage ist, wie er an seiner EX hängt. Sind es Gefühle d.h. hat sie ihn verlassen oder er sie? Neue Beziehungen bedeuten auch immer die alten Beziehung gemeinsam zu verarbeiten. Da muss man manchmal schon stark sein aber bei Ihm scheint das ja kein verarbeiten sondern ein nachtrauern sein.

Wenn du einen Tipp von mir möchtest, gehe rational dran.

1. Du hast sofern ich das richtig einschätzen kann gut gehandelt in dem du der gemeinsamen wohnung nicht zugestimmt hast. Hätte er es wirklich gewollt, hätte er es leicht geschafft dich doch noch dazu zu bewegen.

2. Nehme dir paar Tage zeit. prüfe! Treffe dich mit ihm, sage ihm deutlich was du willst. wenn er dich so will wie du ihn, dann freut er sich sehr darüber. Hat er ausflüchte etc. dann ist es besser Ihr bleibt auf Abstand.

sorry wenn das etwas hart geschrieben ist aber besser jetzt so als ein langes auf und ab.

liebe grüße

12.01.2011 08:48 • #2


A


Schon wieder hinterherlaufen oder ist es vorbei ?

x 3


T
Danke für die Antwort und das schnelle Ändern des Nicks.
Tja, das Dilemma im Moment ist eher, daß seit über einer Woche Funkstille herrscht. Er weiß, daß ich ohnehin oft sehr krank bin, unter starken Schmerzen leide und es scheint ihn jetzt überhaupt nicht zu kümmern, ob ich - oder wie ich- hier noch lebe.
Wie bereits geschrieben, war bisher immer ich diejenige, die den ersten Schritt gemacht hat. Das hab ich irgendwie satt - er soll mal lernen... aber das versuch ich später Euch mal aufzuzeigen....

Ansonsten ist er eher der Typ Mann, der mehr handelt, denn sich in Liebesschwüren äussert. Er packt mit an, hilft mir wo es nur geht. Mir ist das schon recht unangenehm, da ich an und für sich eine selbständige Frau bin. Nur mit den Jahren und Schmerzen hapert es bisweilen mit dem Einkaufen z.B.
Trotzdem geniesse ich es, ein wenig verwöhnt zu werden. Ich war vorher viele Jahre ganz allein und einsam irgendwie. Konnt mich zwar gut beschäftigen, aber die Liebe fehlte gänzlich. Bis ich ihn traf und mich immer mehr in ihn verliebte, zunächst heimlich.
Irgendwann aber hatte ich den (richtigen) Eindruck, daß da auch von seiner Seite her mehr als nur berufliches Interesse besteht und so kam Eins zum Anderen.

Es gibt - leider zu wenig Momente - in denen er sagt, daß ich ihm nicht aus dem Kopf geh, er mich vermißt, wenn ich nicht da bin und noch weniger Momente, in denen er mir von Herzen sagt, daß er mich liebt. Mir fehlt das und doch werd ich nen Teufel tun, ihn dauernd dazu aufzufordern oder zu nörgeln. ich habs mal mit spielerischem: Hast Du mich noch lieb ? versucht und das hatte jetzt Sylvester zur Folge, daß er mir sagte, sein Vorsatz sei, er wolle mir häufiger zeigen, daß er mich liebt.
So sieht dann also sein Ergebnis aus *Ironie*

Das Schlimme ist ja, daß er genau weiß daß er etwas falsch macht, wann er etwas falsch gemacht hat - und ich weiß, daß er mitunter - ohne jegliche böse Absicht - ein fürchterlicher Stoffel sein kann - nur blättert mit jeder dieser Verletzungen und Streitigkeiten/ Kappeleien ein Stück meiner Liebe zu ihm ab. Dennoch verlieren will ich ihn nicht.
Seine Frau hat nie den Mund aufgemacht, hat Alles hingenommen und ihm hinterher dicke Vorwürfe gemacht, oft Monate später in gesammelter Form in heftigen Auseinandersetzungen. Ich bin da ganz anders. Ich pack die Probleme immer gleich auf den Tisch bevor es eskaliert. Ändert sich nichts bin ich durchaus konsequent und geh. Bisher jedenfalls...

Es ist nur hart mitanzusehen (und eigentlich im Voraus zu wissen), daß immer wieder diese Fehler von ihm kommen. Er kann es ja nicht anders, muß noch vieles lernen - leider auf meine Kosten.

Ich sehe diese Dinge, nennen wir es mal Entwicklung, als den Teil an, den man im Allgemeinen als an der Beziehung arbeiten betitelt oder eben zusammenraufen. Anyway...
Ich möchte ja genau, daß unsere Liebe wächst und eine solide Basis bekommt. Insofern ist es irgendwie auch wieder gut, wenn man sich vor einer engeren Bindung zusammenrauft.
Für ihn ist das Leben leicht. Er hat Alles. Ist abgesichert, mein ich.
Bei mir siehts da düster aus. Geb ich meine Wohnung auf, begebe ich mich mehr oder weniger in seine Hände. Ich weiß sehr genau, was das bedeutet, Erfahrung, bittere Erfahrung.

...und da ich ihn liebe, muß ich wohl oder übel den Part einnehmen, der da mal was einstecken muß. Seine Unerfahrenheit entschuldigt in meinen Augen vieles, aber längst nicht Alles.

Was diese Ehe angeht:
Er lebt seit Oktober 2008 in seiner eigenen Wohnung in meiner Nähe.
Ich kann es irgendwie verstehen, wenn er 25 Jahre verdauen muß.
Sie haben vor längerer Zeit gemerkt, daß sie sich auseinandergelebt haben und nur noch wie Bruder und Schwester miteinander leben.
Daraufhin wollte die Frau zur Eheberatung, was er nicht wollte, dennoch einmal mitging. Leider war der Typ ein Bekannter oder Kollege von ihr und so kam mein Freund sich ziemlich vorgeführt vor, wobei er auch nicht unbedingt viel von Psychologen etc. hält.
Die Sache ging fürchterlich nach hinten los, was weiteres Schweigen in der Ehe nach sich zog. insgesamt lief das wohl über 10 Jahre so schief.

Er hat im Prinzip (so hab ich ihn verstanden und bisher auch erlebt) die Ehe nur der Kinder und des Hauses wegen aufrecht erhalten. Er war der Versorger und wollte die Frau nicht hängen lassen. Eben dieser Anstand von dem ich bereits sprach.
Nur kippte die Sache immer mehr, bis die Frau dann letztendlich ihn vor die Türe setzte. Er ging, ließ Hab und Gut dort, überließ ihr das Haus, Auto - einfach Alles. Er wollte mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben.
Bis heute fiel dort kein böses Wort. Sie sind Freunde, gehen im Guten auseinander.

Ich kann verstehen, daß er traurig ist. Ich verstehe, daß er gelegentlich Kontakt hat, auch wenns bisher um die Scheidung ging (was hoffentlich dann ab morgen ausgestanden ist).
Kürzlich hab ich mal gefragt, denn in seinen stillen Momenten wirkt er irgendwie abwesend - in letzter Zeit verstärkt. Da hab ich ihn verbal mal abgeholt mit der Frage, wie es sich für ihn denn jetzt anfühlt so kurz vor der Scheidung zu stehen: Antwort: ich werd ehrlichgesagt hin und wieder sentimental...
Tja, gut auch das versteh ich - weh tuts mir trotzdem. Er ist nunmal ein Familienmensch. Ich könnte es akzeptieren, wenn er hin und wieder hinfährt - nur müssen es ausgerechnet die heiligen Feiertage sein ?!
Irgendwann hat auch seine Frau wieder einen Freund, die Tochter ist aus dem Haus - was macht er dann ? Die traute Zweisamkeit seiner Frau stören ? Auch das hab ich schon gefragt: seine Antwort: Darüber müssen wir halt irgendwann nochmal reden, ich werd das auch tun.

Du fragst mich warum auch ? ich mit zusammenziehen möchte ?

Ich hab viele Jahre allein gelebt, hab nie ein eigenes wirklich schönes Nest gehabt, hab mir immer eine liebevolle Partnerschaft gewünscht. Ich hab mich verliebt und zum ersten Mal in meinem Leben wurden diese Gefühle erwidert. Zum ersten Mal...
Zum ersten Mal hab ich nicht nach wenigen Minuten des Treffens den Drang die Flucht zu ergreifen. Ich kann seine Nähe ertragen, was sag ich denn... ich suche sie - wir suchen ständig Körperkontakt zueinander.
Es ist einfach so schön mit uns.

Nun das Thema zusammenziehen war ohnehin auf Eis gelegt. Die Idee, die er Anfang Dezember noch hatte, hat mich bis ins Mark verletzt. Mir hats den Boden weggerissen. Längere Vorgeschichte, Ergebnis: Er wollte als Ersatz-Reisepartner mit Noch-Frau übers WE wegfliegen zur anderen Tochter. Der Reisepreis wäre ja so hoch und das Ticket soll nicht verfallen, blabla...
Meine Reaktion will ich hier lieber gar nicht erst ausführen...
Nur soviel: Eine Ansichtskarte hab ich mir heftigst verbeten.
Von daher: Selbst wenn er zwecks Zusammenziehen noch so sehr gebettelt oder mir sonstige Versprechen gemacht hätte - da werd ich garantiert nicht wieder schwach.
Der Schlag kam mitten in die Fresse rein sprichwörtlich.

Ich wollt mir das Ganze mal bis Ostern erst mal nur angucken. Ob er sich auch in Punkto Verhalten mir gegenüber im Allgemeinen ein wenig ändert. Da gab es oft Probleme. Ich kann das nicht alles aufschreiben, wäre zu lang. Kurz gesagt: sind wir im Haus, läuft Alles wunderbar, gehen wir raus, hakt meistens irgendwas bei ihm aus und er kann sehr merkwürdig/ streng/ oberlehrerhaft reagieren. ...und das schmeckt mir nicht, dafür bin ich zu selbstbewußt und humorvoll. Ich albere nämlich sehr gerne rum und er hat Angst um seinen Ruf... absolut lächerlich ist das.

Ich denke, ich weiß woher dieses Verständnis von mir kommt.
Ich selbst weiß genau wie es sich anfühlt, unerfüllt zu lieben oder vor den Scherben einer Ehe zu stehen. Ich lebe selbst noch nach 30 Jahren mit meiner ersten Liebe im Herzen - und die bleibt da bis ich meine Äuglein zumach.
Deshalb liebe ich meinen Schatz jetzt nicht weniger oder unehrlich. Wir sind beide in einem Alter, in dem man allmählich ernstaft ans altwerden denkt und die gemeinsame Zeit miteinander geniessen möchte und dankbar für alles Schöne ist. Schwierig das zu beschreiben, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich.

Ich kann mir insgeheim vorstellen, was jetzt einige hier denken werden. Wenn er noch an der Ex hängt, die Neue als Esatz herhalten muß, warum tut sie sich das an ?
Jeder hat seine Vergangenheit, jeder hat seine Lebensumstände. Die Meinen waren mehr als nur miserabel. Das Pech ist bei mir zuhause - sprichwörtlich. Sowohl gesundheitlich wie sozial oder finanziell. Es ist stets Alles schief gelaufen bei mir , was nur schief laufen konnte. Es wundert mich, daß ich die Sauferei nicht noch angefangen hab... geht nicht, da ich kein Geld dafür hab und überhaupt, verträgt sich das Dreckszeug nicht mit meinen Medis...
Da sehnt man sich nach einem gemeinsamen Heim, einer starken Schulter und einem lieben, ehrlichen (!) Wort, bei mir vor Allem nach vernünftigen Gesprächen.
Dennoch bin ich stark genug, mich nicht dem erstbesten Kerl an den Hals zu werfen, der mir schöne Komplimente macht.

Jetzt ist bereits Mittwoch - Mittagszeit und ich hab noch immer kein Auge zugetan. Soll heissen, daß ich irgendwann spätestens gegen 22 Uhr wieder wie eine Blöde zum PC stürm, um zu schauen, ob er mir eine Mail geschickt hat.
Ständig rotieren meine Gedanken um uns, ein Lebenszeichen von ihm und wie es wohl weitergehen wird.

Dabei fiel mir vorhin ein, wenn ich schon nicht den morgigen Tag mit ihm verbringen kann/ darf/ soll - wie käme wohl ein kleines Geschenk auf seinem Küchentisch von mir an ? Sowas wie eine kleine Kerze, die wärmend leuchtet (sinnbildlich gesehen, Feuer kann er ja selbst anmachen) in den Stunden nach dem Urteil. Er wird so einsam sein.
Einen Schlüssel für seine Wohnung hab ich.
Wäre es so verkehrt, ihm damit zu zeigen, daß ich gern bei ihm wär und an ihn denke, ihn gerne trösten würde ?
Ich weiß, es gibt hier diesen nicht melden Thread, den ich unter normalen Umständen begrüsse und unterschreiben würde - aber er wird morgen nach so langer Zeit geschieden - ein irgendwie besonderer Tag, besonders traurig.

Ich bin selbst hin und hergerissen. Schwanke zwischen Heulkrampf, Besorgnis um ihn (ist er selbst noch krank, braucht er irgendwas im Haushalt, wie verkraftet er die Tage vor der Scheidung ?), Hustenanfällen, Kopfschmerzen, Wutanfällen - zum Verrücktwerden ist das. Ich vermisse ihn so schrecklich !
So wie ich ihn kenne, hängt er gerade selbst gedanklich zwischen Scheidungstermin und mir. Da hat er aber was zu tun....

Schlimm ist auch, daß ich a) weiß, er könnte jederzeit hier beruflich herumschwirren und b) ihn jederzeit überall telefonisch erreichen könnte. Aber ich werde zumindest bis morgen nachmittag hart bleiben. Diesmal ist er meiner Meinung nach an der Reihe. Scheidung hin oder her. Hätt er sich ja früher überlegen können.

Oh Gott, ich weiß nicht, was ich machen soll, wenns zwischen uns nun aus und vorbei sein soll....
Ich glaub, dann brech ich endgültig zusammen, das verkrafte ich nicht mehr bei meiner Vergangenheit....

P.S: Wenn er wüßte WIE sehr ich ihn will, würd er vermutlich erstmal nur etwa so aus der Wäsche gucken und dann hurtig mit mir diverse amtliche Schritte einleiten. Er hat mal angedeutet, daß er mir keinen Heiratsantrag gemacht hat, weil er sich ja nicht der Bigamie schuldig machen wolle
Aber eben so isses halt: er weiß es nicht, und das ist auch WIRKLICH EHRLICH gut so.

LG und danke fürs lesen, ist etwas lang geworden...
tschuldigung

12.01.2011 14:13 • #3


T
Oh Gott,
tick tack, die Zeit bis zum Scheidungstermin rennt plötzlich. Die Idee mit der Kerze...
Einerseits wieso die Mühe machen ?
Andererseits... könnte zum Guten führen....
Ich raste gleich aus.
Kein Lebenszeichen, dafür feiert mein Schnupfen ein heftiges Comeback...
Was geht nur in diesem Mann vor ? Warum, warum warum ?

12.01.2011 21:34 • #4


MisterX
Hallo,

ich finde, allein die Tatsache...

das er es geschafft hat, dass du hier bist....das du traurig bist...das du übehraupt in Verlegenheit kommst dich hier aufhalten zu müssen...das du romane schreibst....dass du in seinem kopf lebst....das du ratlos bist....

allein schon deswegen ist die Trennung richtig! Denn das alles macht nicht glücklich.....ist weit davon entfernt glück zu bringen. NEIN..nicht mit DIR! Du willst mehr!

Mein Rat..... nichts mehr tun....kannst du es verstehen?

12.01.2011 22:43 • #5


T
Ja, im Prinzip verstehe ich Dich - es tut nur unendlich weh. Der erneut aufkommende Schnupfen (hatschiii) scheint mir jetzt mit Gewalt den Weg zu zeigen. Mein Geist denkt, mein Körper lenkt. So ist es immer wieder.

Seit Sommer 2009 hab ich nichts anderes getan, als ihm die schönen Seiten des Lebens zu zeigen, ihm zu verdeutlichen, was er zuhause versäumt hat. Ich bin nur kein Superweib. Leider bin ich durch häufig auftretende Schmerzen oft eingeschränkt. Das wußte er vom ersten Tag unseres Aufeinandertreffens schon und doch hat er dann später mich bemerkt und zur Freundin genommen.
Er ist allerdings auch kein Supermann. Er hat Schwächen, die eigentlich so ziemlich jede Frau früher oder später vertreibt. Frag Dich mal, wieso seine Frau ihm die S. verweigert hat... Nur mal als kleiner Denkanstoß
Mir war das eben nicht das Wichtigste und ich bin eine Vertreterin des Learning by doing und sehr, nennen wir es mal diplomatischen Vorgehens. Mehr möcht ich mal nicht dazu sagen, da er sich mehr als liebevoll bemüht hat und auch organische Probleme zu haben scheint.

All die Stunden, die ich am PC für Geschenke, Gedanken jeglicher Art verbracht hab - nur für ihn, um ihn zu erfreuen. Alles vertane Zeit, alles gar nichts mehr Wert, nix angekommen in seinem Hirn, in seinem Herzen ?
Verzweifeltlach...
Eine Reise zum Footballspiel nach Düsseldorf mit Übernachtung. Tagelang das WWW studiert, Angebote eingeholt etc.... Nur um das dann zu Ostern zu schenken - letztes Jahr... Weil er ja Football so sehr liebt und lange nicht mehr dabei war...
Das Geld, mühsam zusammengespart, abgehungert.

Backen, kochen, die Wohnung dekorieren, mich immer wieder für ihn hübsch und s.y zurechtmachen (sofern es mir gut ging), hin und wieder auch ihm mal den Rücken freihalten, wenns mal draufankam, mir ausdenken, was man zusammen abends noch machen könnt.
Stundenlang bei ebay nach schönen Geschenken suchen. Seine eigens von mir gebastelte Internetseite immer wieder bestücken...
Jeden Monat eine kleine Überraschung für ihn in seine Schuhe gesteckt, Taschentücher mit kleinen Motiven drauf, Herzchen, meistens.

Sylvester zwei kleine Wunderkerzen in Herzform als Überraschung für ihn.
Ich faß es nicht, das sind nur kleine Beispiele
Er muß mich doch vermissen. Ich kapiers einfach nicht. Dann kommt die Wut und ich denk: Uns gehts wohl etwas zu gut mein Herr, was ?!

Meine gesamte Umwelt hat mich immer so mies abserviert - nur eben waren das immer nur meine Freundinnen, die sogenannten, die mich plötzlich nicht mehr kannten oder denen ich plötzlich nicht mehr gut genug war.
Deshalb fehlt mir die Kraft für eine Trennung. Da läßt man nach vielen Jahren wieder zu, daß man von einem Mann verletzt werden kann und dann sowas. Er wußte das von Anfang an, verdammt.
Alleine schaff ich das nicht mehr, bin am Ende. Die Nacht ist schon halb rum. Was soll ich nur tun...
Gar nichts, ist klar - aber ich dreh durch, bekomme Schmerzen weine, werd wütend. Die Magengeschwüre tanzen trotz starken Medis Samba in meinem Bauch.

Er hat noch jede Menge Sachen und vor Allem Geld hiergelassen. Für meine anstehende Zahnbehandlung (leihweise). Also denk ich mal, daß er alleine deshalb schon seinen Ar*** herschieben werden möchte. Früher oder später.
Nein, ich werde kein Drama machen. Wenns mich juckt, bestell ich ihn her (er wird ja mich fragen, wann er kommen soll) und stell die Sachen kommentarlos vor meine Wohnungstür. Fertig.

Ich kapier nur nicht, wieso der olle Stoffel es zuläßt, daß wir beide so leiden. So war es bisher jedesmal, mit dem Unterschied, daß ich stets den ersten Schritt tat. Der feine Herr steht sich ja selbst im Weg... tja, dann muß er wohl diesmal alleine stehenbleiben. *knurr*

Also, die Entschuldigung für DAS Verhalten muß mir erst mal Einer zeigen. Die Blumen waren eh immer nur Tankstellensträuße - hab ich gemeckert ? Nein.... natürlich nicht, ich Dussel freu mich, daß er überhaupt mal einen Hauch Romantik herzeigt.

Ja, traurig, daß es soweit kommt, daß ich mich hier auslasse. Ich hab keinen anderen Ort und mir tut es irre gut, meine Gedanken aufzuschreiben und Resonanz zu bekommen. So bekomme ich wenigstens ein wenig Schlaf.

lach... der rieseige Tannenbaum, den er angeschleppt und aufgestellt hat verliert Nadeln und ich weiß nicht, wie ich den vom Sockel holen und aus dem Haus schaffen soll. Ich bin zu klein und zu schwach für sowas. So ein Sch*** belastet mich zusätzlich, weil das olle Ding direkt vor meinen Augen steht. Bereits leicht verschnürt, so gut ich eben konnte - und nu ?
Sein riesiges, schweres Weihnachtsgeschenk steht noch hier, wie unendlich viele andere Dinge des Alltags.
...und ein Auto hab ich nicht. Na, er wird sich schon noch melden.

Die ganze Sch*** Weihnachten, Sylvester kommt mir jetzt wie eine einzige Mitleids - Benefizgala vor. Sauerei !
Und ich Idiot hoffte noch, er würde mir nen Antrag unterm Baum oder zum Jahreswechsel machen. Zumindest mal eine kleine Andeutung oder den Wunsch seinerseits.... Nix, niente

Boah, ich hab grad den Drang, ihm zu wünschen, niemand würde heute für ihn Zeit haben und er möge vor Kummer vergehen - alleine.
Nur wie ich befürchte, könnte es passieren, daß seine liebe Noch-Frau (dann ja Ex) mit ihm essen geht. Klasse. Ich könnt durchdrehen und vor Wut platzen bei dem Gedanken. Er denkt sich nix dabei, das ist ja das Schlimme !
...und wenn sie sich das Ganze im letzten Moment dann doch noch anders überlegen ? Boah, dann soll er sich gehackt legen.

Ich mag gar nicht ins Bett gehen. Wälzen in der extra für ihn gekauften Bettwäsche mit seinen Lieblingsmotiven, heulen, denken und das ständige Pochen im Kopf ertragen.
und dann ist es auch noch leer... Es ist zum Weglaufen. Ich wünscht ich wär gar nicht mehr hier.

Naja, noch was essen (den Geschwüren zuliebe eher runterwürgen) und dann fängt der Betten-Wälz-Krampf an. Ich ahne böses.
Hab 1000 Dank für die Antworten. Sie tun mir gut, irgendwie...

Hilflos unter Tränen gute Nacht wünscht
tristundgrau
(so, mir fällt grad ein daß da noch ein Rest Sekt rumsteht, den sauf ich mir jetzt runter, alles egal ! Dann kann ich wenigstens schlafen und den irrwitzigen Gefühlen entgehen.

13.01.2011 00:47 • #6


T
ich Wahnsinnige....
hab natürlich kein Auge zugetan und bin auf gut Glück rübergelaufen zu ihm. Leider ohne Schlüssel, der Weg ist zu Fuß recht weit. Gut 20 Minuten etwa...
Es war noch dunkel, ein guter und gewollter Zustand. Auf mein Klingeln hin hat niemand Licht angemacht, sein Auto auch nicht vor der Tür.
Ich bin grad ein paar Minuten wieder zuhaus...

So, das lustige Spekulieren darf losgehen. Auf seiner Arbeit hab ich auch angerufen - dort hat man mir gesagt, er käme morgen wieder. Kann mal wieder eine verschlafene Fehlauskunft sein (Zentrale halt... ) oder ein Zeichen dafür daß im Prinzip Alles mit ihm in Ordnung ist.

Hab fast nur geheult bisher, nur draussen nicht. Contenance Mädel...
Was, wenn mit seiner Tochter was nicht stimmt ? Oder was schlimmes passiert ist ?
Ich kriegs nicht gebacken... Da meldet man sich doch bei der Partnerin !

Mal schaun, wies mir heut abend geht. Isses dunkel und ich bin fit, stürm ich die Wohnung. Ich will wissen, was los ist.
Ach ja, das Handy ist abgeschaltet, hat nicht unbedingt was zu sagen, das macht er häufiger.

13.01.2011 07:36 • #7


N
Hallo liebe tristundgrau,

habe eben deinen Beitrag gelesen. Es tut mir wirklich sehr leid, dass es bisher so doof gelaufen ist. Vor allem, weil du dich doch so auf den Tag der Freiheit (seinen Scheidungstag) gefreut hast.

Was ist denn nun passiert? Geht es dir gut?

Und keine Sorge, es geht immer wieder bergauf und es werden auch wieder richtig schoene und glueckliche Zeiten kommen.

Liebe Gruesse,
NoName

18.01.2011 01:04 • #8




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