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Schon 3 Jahre getrennt und immer noch traurig - Hilfe!

Annie D
Ich glaube es ist an der Zeit, meine Geschichte aufzuschreiben. Nicht die ganze natürlich – das möchte ich euch nicht zumuten. Aber ich brauche Hilfe. Ich nehme Antidepressiva und gehe zur Therapie aber was mir fehlt sind Ratschläge von Leuten, denen es irgendwie schon mal so gegangen ist wie mir jetzt.
Ich habe meinen Mann vor mittlerweile drei Jahren vorgeschlagen auszuziehen und das hat er auch ziemlich schnell getan. Wir waren zu dem Zeitpunkt 15 Jahre verheiratet und waren seit unserer Schulzeit zusammen. Wir haben 2 gemeinsame Kinder, jetzt 12 und 17 Jahre alt, die sehr unter der Trennung gelitten haben. Vielleicht weil unser Zuhause total harmonisch war (so harmonisch wie’s eben ist in Familien…).
Die Sache ist, dass wir so viel miteinander erlebt haben: Jugend, Studieren, Kinder kriegen, gemeinsames Auswandern… dass wir uns unendlich nahe waren – und es irgendwie immer noch sind. Der Grund warum ich so nicht mehr leben konnte war, dass er anfing sich für andere Frauen zu interessieren. Es war das klassische Muster: ich machte Karriere, hatte viele Freunde und machte viel mit den Kindern und er suchte irgendwann seinen Spaß anderswo.
Lange habe ich nichts gesagt, gedacht “das wird schon wieder”, und auch: “mir doch egal wenn er mit anderen ins Bett geht – er ist nunmal die Liebe meines Lebens”. Dann fing ich an mich selbst kaputtzumachen, alle Schuld bei mir zu suchen. Ich hungerte mich in Kleidergröße 36, kaufe Dess., schottete mich von Freunden ab die schlecht über ihn redeten etc etc.
Natürlich half alles nichts und als er dann mit einer anderen Frau in den Urlaub fuhr nachdem er mir sagte, ein gemeinsamer Urlaub mit den Kindern ware nicht drin, da war es aus. Und er ging. Er war noch nicht mal sauer, sondern nur traurig. Und ich auch. Wir haben beide nur geheult. Aber es war einfach genug.
Ich bin gerade mit jemandem zusammen gezogen, den ich sehr mag – aber mehr auch nicht. Aber er ist gut für meinen Sohn der noch bei uns lebt und er ist total in mich verliebt. Ich bin komplett ehrlich mit ihm was meine Gefühle angeht aber er meint es sei genug für ihn. UNd vielleicht kann ich ihn eines Tages so lieben wie er mich?
Mein Ex und ich stehen ständig in Kontakt weil es immer was zu klären gibt (zum Beispiel Unterhalt den er nicht zahlt) und wir auch ein gemeinsames Haus besitzen. Für ihn bin ich ein Kumpel und er hat in den letzten Jahren wahrscheinlich zig Frauen im Bett gehabt. Er hat sogar schon meinen neuen Partner getroffen und sich ganz nett unterhalten… Mir war so schlecht, dass ich fast umgekippt bin.
Und ich glaube ich kann damit nicht leben. Ich bin so unendlich traurig und fühle mich so verlassen – obwohl ich doch gar nicht allein bin. Irgendwie ist er noch in meinem Leben aber es ist als würde ich einen Teil von mir weiterhin mit mir rumschleppen obwohl es schon abgestorben ist. Es tut so furchtbar weh und ich kann ohne ihn zwar existieren aber nicht leben.
Meine Familie und der Rest der Welt meinen, ich sei eine starke Frau mit vielen Chancen im Leben, die doch bitteschön längst über ihren Ex hinweg ist. Ich kann mit niemandem reden (außer der Therapeutin) darüber wie ich mich wirklich fühle: allein, traurig, total kaputt und ganz bestimmt nie wieder fähig jemanden zu lieben.
Ich bin doch gerade erst 40… So kann’s doch nicht weitergehen, oder?

06.02.2014 16:17 • #1


sanin
ES ist sehr schwer dir was zu raten.
Irgendwie schaffst du es nicht loszulassen.
Vielleicht hörst du nicht auf zu Hoffen, er würde auf die Frauen verzichten, vielleicht glaubst du auch, es würde dir vielleicht besser gehen, wenn du das einfach weiter ertragen hättest.

Vielleicht würde es dir tatsächlich besser gehen, wenn du ihn eine Weile nicht mehr siehst. Versuch einfach die Begegnungen zu vermeiden und schick andere vor.

Mach dir bewusst, dass dein Mann angefangen hat andere Frauen zu treffen, und das nie aufgehört hätte.
Ihr habt euch so früh kennengelernt und seid so lange zusammen gewesen, dass du vielleicht für ihn eher die Mutterrolle übernommen hast. Du warst nicht mehr die Geliebte sondern die Mutter.

Was kannst du tun. Eigentlich nur weitermachen. Ich denke auch für dich wird der Tag kommen an dem du langsam lernst dich von ihm zu verabschieden.
Ob die neue Beziehung wirklich so eine gute idee ist, kann ich dir persönlich nicht sagen, aber irgendwie verbaut sie dir auch die Chance dich tatsächlich zu verlieben.
Du bist also wieder mit einem Mann zusammen, bei dem es nur um Versorgung geht. Nur diesmal bist du die die sich eigentlich nicht wirklich auf die Beziehung einlassen kann.

Ich persönlich bin der Meinung, wenn man leidet, kann man das auch sagen. Leiden unter einem Deckmäntelchen der Stärke zu verstecken, verschlimmert es nur.
Wenn du aber lernst deinem nahen Umfeld tatsächlich zu erzählen wie es dir geht, können sie dich auch besser tragen oder ablenken.

06.02.2014 16:53 • x 1 #2


A


Schon 3 Jahre getrennt und immer noch traurig - Hilfe!

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A
Zitat von Annie D:
Ich nehme Antidepressiva und gehe zur Therapie aber was mir fehlt sind Ratschläge von Leuten, denen es irgendwie schon mal so gegangen ist wie mir jetzt.

Der Grund warum ich so nicht mehr leben konnte war, dass er anfing sich für andere Frauen zu interessieren. Es war das klassische Muster: ich machte Karriere, hatte viele Freunde und machte viel mit den Kindern und er suchte irgendwann seinen Spaß anderswo.

Ich bin gerade mit jemandem zusammen gezogen, den ich sehr mag – aber mehr auch nicht. Aber er ist gut für meinen Sohn der noch bei uns lebt und er ist total in mich verliebt.

Mein Ex und ich stehen ständig in Kontakt weil es immer was zu klären gibt (zum Beispiel Unterhalt den er nicht zahlt) und wir auch ein gemeinsames Haus besitzen. Für ihn bin ich ein Kumpel und er hat in den letzten Jahren wahrscheinlich zig Frauen im Bett gehabt. Er hat sogar schon meinen neuen Partner getroffen und sich ganz nett unterhalten… Mir war so schlecht, dass ich fast umgekippt bin.
Und ich glaube ich kann damit nicht leben. Ich bin so unendlich traurig und fühle mich so verlassen – obwohl ich doch gar nicht allein bin.
hallo annie

ich habe den eindruck, es geht gar nicht mehr um den mann, sondern um unverarbeitete verlassenheits- und einsamkeitsgefühle.

dein ex hat dich am ende betrogen, seinen urlaub ohne euch, mit seiner affäre, gemacht, er hat eine bettgeschichte nach der anderen und zahlt nichtmal unterhalt ?
trauerst du ihm wirklich noch hinterher?
es hatte seinen grund weshalb du dich von ihm getrennt hast, es ging nicht mehr so weiter !

jetzt bist du in einer neuen beziehung, lebst mit ihm zusammen, ihn magst ihn zwar und er tut deinem sohn gut ?
glaubst du das du so glücklich werden kannst ?

wenn es dich so runter zieht deinen ex zu begegnen, dann schaffe distanz zu ihm. deine kinder sind groß genug um selbst aktiv zu werden wenn sie ihren vater sehen wollen.
für unterhaltsdifferenzen gibt es einen anwalt und für die haussache auch, kläre was da zu klären ist und halte mehr distanz zum ex. es ist vorbei mit ihm.
lerne loszulassen und überprüfe woher du diese gefühle der verlassenheit und einsamkeit schon kennst, meist sind sie schon ganz früh in uns entstanden und kommen durch selbstähnliche situationen wieder an die oberfläche.

welche alten schmerzen könnten sie in dir auslösen ? das gefühl nicht gut genug und minderwertig zu sein ?
kläre das in der therapie für dich, du hälst an einer alten sache fest, die dir nicht gut tat und jetzt hast du einen mann, der dich liebt und dessen liebe du nicht wertschätzen kannst, vielleicht weil du selbst deinen wert nicht fühlen kannst ?

versuche deinen klaren menschenverstand einzusetzen und schaue mehr auf das, was du hast, auf dein reales leben, sonst geht dein leben an dir vorbei und deine kinder und dein lebensgefährte leiden mit darunter.
werde wach und befreie dich von den klammern deiner vergangenheit, packe es an und schaue nach vorn, jeden tag ein stückchen mehr!

alles gute !

06.02.2014 17:08 • x 1 #3


Annie D
Danke euch - ihr habt so recht! Warum kriegt eine einigermaßen intelligente Frau das nicht hin von einem Typen loszukommen, der ganz klar ein A...loch ist?

06.02.2014 17:24 • #4


A
weil die verletzungen, die dadurch ausgelöst wurden, noch geheilt werden müssen ...

06.02.2014 17:27 • #5


Annie D
Nee, so wird das nichts mit dem Glück, Alena. Aber was da sich für Abgründe auftun, macht mir so viel Angst. [/quote]

06.02.2014 17:37 • #6




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