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Schmerzen unerträglich

C
Hallo liebes Forum,

Dass ich mich jemals in so einem Forum zu Wort melde hätte ich nie gedacht. Meine Freundin trennt sich gerade von mir. Wir leben in einer Patchwork Familie mit ihren beiden Töchtern und meinem 7-jährigen Sohn. Nun wird alles zerbrechen und mein Sohn und ich müssen uns wahrscheinlich bald eine Bleibe suchen.

Das Schlimmste ist, dass ich sie noch sehr liebe und nicht realisieren will, dass sie sich distanziert, meine Nähe nicht mehr erträgt und trotzdem erst einmal in einer WG mit uns wohnen will.

Mehrere Male am Tag übermannen mich meine Gefühle, ich bekomme Panikattacken (ich bin seit vielen Jahren Angstpatient) und bin nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Trotzdem muss ich meinem Kinde halt geben.

Bitte gebt mir Tipps:
- wie geht ihr mit euren Schmerzen und Gefühlen um? Lasst ihr sie zu und redet euch im dem Moment gut zu?
- Wie überstehe ich diese so schmerzhafte Phase?
Wenn ich nur daran denke, sie nicht mehr tagtäglich um mich zu haben, schnürt sich mein Hals zu und mir wird schwindelig und bekomme kaum Luft.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe

06.11.2013 16:52 • #1


B
Hallo CSHH,

puuh..vertrackte Situation. Ich bin / war auch lange Angstpatient und weiß, wie das ist.
Da solltest Du schnell professionelle Hilfe suchen. Schön Klinik Bad Bramstedt ist eine sehr gute Adresse. Dort wird man DIr auch sicherlich mit den anderen Problemen helfen können.

Kannst Du denn nicht aus der WG raus? Verwandte? Freunde?
Oder sie? Immerhin will sie ja gehen, dann soll sie es auch jetzt tun. Sag ihr, wie sehr es Dich verletzt!

Alles andere schadet nicht nur Dir, sondern auch dem Kind!

Alles Liebe

Bazinga

07.11.2013 10:39 • #2


A


Schmerzen unerträglich

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C
Vielen Dank für den Tipp aber ich muss den Alltag so meistern, dass ich nicht stationär aufgenommen werde.

Das Schlimmste sind die Schwankungen am Tag. Kurze Zeit geht es, dann ist es wieder ganz schlimm und ich denke an sie und unsere gemeinsamen Zeiten. Dann zieht sich alles zusammen und ich stehe immer kurz vor einer Panikattacke.

Habt ihr Tipps, wie ihr mit diesen aufkommenden Gefühlen umgeht?

07.11.2013 17:09 • #3


E
Hallo CSHH,

es ist wirklich keine schöne Situation die du da grad durchmachst. Einerseits die Trennung an sich, die sich daraus ergebenden Veränderungen und dein Gefühlschaos und andererseits die Verantwortung für deinen Sohn stark sein zu wollen.

Eigentlich hast du nur eine Chance mit der Angst umgehen zu können, nimm sie an ! Nimm sie an als einen Teil von Dir ! Die Angst beherrscht dich deshalb, weil du sie nicht akzeptierst. Wenn sie kommt, willst du sie nicht haben. Du möchtest sie nicht spüren wollen. Du hast Angst vor der Angst, nicht wahr. Weil sie mindestens ein Unwohlsein in Dir auslöst welches du als negativ bewertest. Und eben genau das ist die Quelle der Macht von deiner Angst, ich weiß aus eigener Erfahrung wie sich das anfühlt.

Wenn die Angst kommt, stoße sie nicht weg ! Im Gegenteil, setz dich hin, in Stille und fühle sie. Fühle wo sie sich ausbreitet in deinem Körper... als Kribbeln in den Beinen, als Grummeln im Bauch, als Schnüren im Hals usw. Halte das aus ! Es wird dich nicht umbringen, auch wenn es sich so anfühlen mag. Werd dir darüber bewusst, dass du keinen Einfluss darauf hast, wann sie kommt und in welcher Intensität. Also nimm sie an, wann sie kommt und wie sie kommt. Nimm sie einfach nur wahr, ohne sie zu bewerten, ohne sie los werden zu wollen, ohne Furcht davor, dass sie wieder da ist. Dann stell sie dir als schwarzen Nebel vor. Schrei ihn an... Ich liebe Angst... Stell dir vor wie du es ganz laut in dessen Richtung lauthals schreist und hinzufügst... komm her ! Stell dir dann vor wie der schwarze Nebel auf dich zu kommt und dich umhüllt. Wenn du jetzt dein Herz öffnest und dir in dieser Situation vorstellst, dass du den schwarzen Nebel in dich mit jedem tiefen Atemzug einsaugst und weiter lauthals in deiner Vorstellung schreist... Die Angst macht mich stark... dann kann es dazu führen, dass sie sich für den Moment auflöst. Du entziehst ihr damit die Macht. Die Angst erzeugst du unbewusst selbst, und du bist auch selbst in der Lage mit ihr umzugehen. Es wird keine Pille geben die sie besiegen kann. Kämpfe auch nicht mit ihr, das ist aussichtslos. Nimm sie an und heiße sie willkommen. Bevor du das abtust, versuch es einfach mal, am besten mit einer gesunden Portion Überzeugung. Viel Erfolg dabei.

LG Eddi

07.11.2013 21:50 • #4


A
Zitat von CSHH:
Habt ihr Tipps, wie ihr mit diesen aufkommenden Gefühlen umgeht?
willkommen

du kannst dir bewusst machen, dass gefühle nur energien sind, sie entstehen durch unsere bewussten oder unbewussten gedanken und diese lösen auch unsere körperempfindungen aus wie enge, druck, schmerz, hitze, kälte, kribbeln etc.

angst kommt von enge, du fühlst dich eingeengt, bewegungslos, erstarrt und deshalb hilft bewegung, früher liefen wir einfach vor gefahr weg. sport hilft gut spannungen abzubauen und druck loszuwerden.

angst- und panik ist oft nur ein symptom, was möglicherweise für mangelndes vertrauen und fehlendem gefühl von sicherheit fehlt. die angst nicht gut zu sein und deshalb verlassen zu werden läßt kaum vertrauen in diese welt zu.

das kannst du ändern indem du dir selbst das gibt, was dir fehlst, alles dafür tust, deine eigenliebe erhöhst, vertrauen in dich selbst lernst.

gefühle wollen gefühlt werden, deshalb sind sie da - zum fühlen, scheust du dich davor, werden sie bleiben und stärker werden.

was sollte dir angst machen, selbst wenn eure beziehung zerbrechen könnte ?
du bist erwachsen, wirst nicht verhungern müssen und ein dach über dem kopf haben und dein kind auch. du lebst in einer fülle, hast wasser aus dem hahn, brauchst nur die heizung aufdrehen und schon hast du es warm, vielleicht hast du auch einen ofen, den du beheizen kannst.
es ist für alles gesorgt, was du brauchst um überleben zu können, auch wenn du kleine einbussen durch die trennung haben könntest.

deine angst es nicht real, sie existiert nur in deinem kopf, vom dein ego aus, dass diese angst-geschichten im unterbewusstsein gespeichert hat und von da aus kannst du deine ängste auch wieder umwandeln.

das geschieht wenn du deine gefühle wie ein beobachter betrachtest, so als würdest du in diesem augenblick von oben auf dich schauen, einfach nur wahrnehmen : aha, da ist ein angstgefühl in meinem hals spürbar, etc. , lasse es zu, bleibe mit deiner achtsamkeit voll dabei, atme ruhig und tief durch, genau dahin wo es sich zeigt, im hals, im bauch etc. atme solange da hinein bis du besserung verspürst.

wir haben alle mehr oder weniger verlassenheitsängste, jetzt ist die chance dir diese ängste genauer anzuschauen, dich zu fragen wo sie herkommen, ihren ursprung haben.

wenns im hals eng wird sitzt da vielleicht vieles, was unterdrückt wurde, bisher nicht zur sprache gebracht werden durfte, jetzt kannst du es dir erlauben, nehme dir zeit dafür, das kannst du für dich selbst machen oder auch therapeutischer hilfe suchen.

die angst verlassen zu werden ist sehr schwer anzunehmen und am liebsten wollen wir sie verdrängen, aber damit bekommt die angst macht über dich, ändere das, übernehme du das komando über die angst, lasse dich nicht von ihr wegschwemmen, beobachte sie nur, wo im körper sie sitzt und atme langsam, tief und ruhig. dann wird es besser und nach und nach löst sie sich auf.

was ist das schlimmste ? was könnte dir wirklich passieren wenn du verlassen werden solltest ?

07.11.2013 22:36 • x 1 #5


C
Vielen Dank für eure Worte!

Ich habe seit gestern meine Dosis Venlafaxin auf 300mg erhöht und heute fühle ich mich schlechter denn je.

Ich habe das Gefühl, den Tag nicht zu überstehen. Mein Herz zerreisst wenn ich mir vorstelle, sie nicht mehr bei mir
zu haben. Um 14.30 habe ich meine erste Wohnungsbesichtigung und dann hole ich meinen Sohn von der Schule ab.
Das Wochenende verbringen wir bei seiner Oma.

Ich habe unendlich Angst vor dem Wochenende. Sie wird sich amüsieren, mit anderen Männern flirten und ich komme nicht
zur Ruhe, fasse keinen klaren Gedanken, mein Herz rast und ich sehe keine Hoffnung mehr.

08.11.2013 12:57 • #6


C
Warum lese ich eigentlich überall, dass es irgendwann besser wird?
Ich denke JEDE SEKUNDE nur an sie. Mein Sohn und ich sind mittlerweile aus der Wohnung raus und leben in einem Hotel.
Ohne sie kann ich nicht weiterleben.
Nächste Woche Donnerstag werde ich stationär in einer Klinik aufgenommen.
Weinen kann ich nicht mehr, es ist nur noch Schmerz da.

15.11.2013 19:39 • #7


A
Hallo CSHH,

es wird irgendwann besser. Aber jeder ist anders gestrickt, verarbeitet es schneller oder langsamer. Du scheist erkannt zu haben, dass du es alleine nicht überwinden kannst. Dann ist es gut, sich jemandem anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten. Ich wünsche dir das Beste und auch du wirst wieder lachen können. Habe Vertrauen!

Alex

15.11.2013 21:41 • #8


M
Hey CSHH

ich wünsch dir ganz viel kraft und glück,dass de das durchstehst!
Ich kann dir nicht sagen,wann deine schmerzen aufhören,aber ich kann dir sagen,dass se aufhören.
lass dir erstmal in der klinik helfen und dann wirst sehen,wie´s weitergeht...

verlier nicht den mut!

15.11.2013 21:55 • #9


A


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