Schluss nach 13 Jahren - einfach so?

N
Hallo zusammen,
ich bin froh dieses Forum entdeckt zu haben.

Zu silvester hat mir mein Freund nach 13 Jahren eröffnet, dass er sich in eine andere Richtung entwickelt hat .

Das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmt, war ehrlich gesagt, schon seit einigen Monaten da. Ich dachte wir bekommen es wieder hin...
Vor einem Jahr ist er beruflich an einen Zweitwohnsitz gezogen. Er war zwar auch oft bei uns zuhause und ich hielt das für ein gutes Zeichen- leider kümmerte er sich in dieser Zeit um eine neue Kollegin, in die er sich verliebt hat.
Ich bin zur Zeit bei meinen Eltern in Niedersachsen, muss aber am Montag wieder zu unserem (ex) Wohnsitz ins Saarland, da ich dort arbeite. ( Dass ich wegen ihm dort hingezogen bin, sollte ich vielleicht erwähnen).

Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, wie mir davor graut.
Wir haben uns vor 2 Stunden gesprochen, er hat mir ganz ruhig erklärt, dass er sich schon vor längerem von mir getrennt hat, er mir jede Unterstützung geben würde, die ich brauche um klarzukommen.

Man tut das weh.....


06.01.2005 21:45 • #1


I
Liebe Nulschka,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum. Ich glaube ein kleiner Lichtblick in deinem z.Zt. sicherlich sehr traurigen Leben. Bei jedem neuen Schicksal bekomme ich immer wieder
einen kleinen Stich in die Magengegend, da das eigene Leid eben auch lange noch nicht verarbeitet ist. Es wird sicherlich vielen hier anwesenden ähnlich gehen.
Eines kannst du gewiß sein, du stößt hier auf sehr viel Verständnis, sicherlich auch auf manch guten Ratschlag, auch wenn jeder im Endeffekt mit Hilfe der Zeit sein Schicksal
selbst bewältigen muß.
Ich kann es schon langsam nicht mehr hören, dass man sich angeblich in eine andere Richtung entwickelt hat, und dann mit einer/einem anderen loszieht. Kann man beim Weiterentwickeln seinen Partner nicht mit einbeziehen. Aber das wäre Wunschdenken und würde ja bedeuten, dass jede Liebe ewig hält. Ich glaube langsam, dass das Verfallsdatum der Liebe irgendwann abläuft, und leider bleibt einer dann auf der Strecke, der zum Leiden verurteilt ist.
Lies viele Beiträge hier, sicherlich wirst du dich dort oft wiederfinden. Vielleicht hilft das weiter.
Ansonsten ist eure Trennung ja noch ganz frisch. Gibt es ev.
noch Hoffnung oder sagt dir dein Gefühl, dass hoffen zwecklos ist?

Werde deinen Weg weiter verfolgen und dir wenn ich kann,
zur Seite stehen.

Wünsche dir viel Kraft.


Liebe Grüße aus Niedersachsen nach Niedersachsen

Ingma

07.01.2005 09:08 • #2


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Schluss nach 13 Jahren - einfach so?

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Hallo Ingma,

vielen lieben Dank für Deine Mail. Ich bin ehrlich gesagt ganz gerührt, da ich nicht vermutet habe, dass sich wirklich jemand meldet.

Ich habe in den letzten Wochen alles in mich reingefressen und die Augen und Ohren zugemacht:

- die SMS, die ich entdeckt hatte und die weit über das kollegiale Verhältnis hinausgingen ( SMS sollte wirklich verboten werden ...)

- die Gleichgültigkeit, die mir entgegenschlug, als ich ihn zur Rede stellte

- der Unwille über gemeinsame Themen zu besprechen

Ich wollte diese emotionale Distanz verleugnen, gereicht hat mit die Situation im Herzen nicht mehr und häufig habe ich gedacht, brauche ich ihn eigentlich noch?

Seit Wochen habe ich ein Wechselbad der Gefühle und durchaus auch lichte Momente erlebt,Verleugnung, momente in denen ich mir sage, wenn er uns nicht mehr will, muss ich ihn ziehen lassen usw.

Ich habe jetzt einfach Angst vor diesem neuen Leben ohne ihn, ganz schön blöd, mit Mitte 30 .

Liebe Grüße

07.01.2005 13:16 • #3


I
Liebe Nulschka,

warum sollte sich keiner melden? Obwohl mir kam es vor ein paar Wochen auch schon komisch vor, dass sich plötzlich wildfremde Leute zu meinem großen Leid äußerten. Ich kam damals abends spät nach Hause, schaute natürlich nochmal neugierig ins Forum und hatte 2 oder 3 Stellungnahmen. Mir liefen die Tränen, weil hier nur zu lesen hilft zwar auch, aber es bleibt eben annonym. Reaktionen auf dein ureigenes Problem sind da schon etwas ganz besonderes. Gerade letztes Wochenende hatte ich wieder einen richtigen Hänger, äußerte das auch in meiner
Story Der Trennungsschmerz hört nicht auf, und die Mitleidenden stürzten sich sofort auf mich und probierten zu helfen. So kam ich über die Woche und etwas aus meinem Loch heraus. Im Moment geht es mir gerade wieder einmal nicht so prall, werde mich dieses WE wohl auch mal wieder zu Wort melden. Ein Mitglied bat mir über die Kurzmitteilung sogar ihre Telefonnummer an, falls ich einmal reden möchte. Fand ich super, habe es aber noch nicht in Anspruch genommen. Vielleicht mache ich es aber noch.
Wenn es dir mies geht, schreibe ruhig weiter, denn gerade abends und am Wochenende tummeln sich hier doch viele Leute, die aus Erfahrung wissen, wie gut es tut, sich zu kümmern. Auch mir tut der Versuch, anderen eine kleine Stütze
zu sein gut, auch wenn ich selber noch sehr in den Seilen hänge.
Kannst dir meinen Leidensweg ja mal durchlesen und wenn du magst kurz Stellung nehmen. Würde mich riesig freuen.

Ich bleibe dran an deinem Schicksal.

Sei von weitem freundschaftlich umarmt

Ingma

07.01.2005 14:09 • #4


R
Hallo Nulschka,

ich kann Dich gut verstehen.
Es ging mir/geht mir seit fast einem Jahr ähnlich.

Trotzdem weiss ich noch nicht, was ich Dir schreiben kann. Du stellst noch keine Fragen.
Aber Dein sachlicher Schreibstil zeugt von einer Stärke, die Dir im Moment sicherlich selbst nicht bewusst ist.

Alles Gute für die Zukunft!

Gruss
R-A-S

07.01.2005 15:54 • #5


E
Hey du,

leider gleichen sich die Geschichten hier sehr häufig.AUch bei mir war es seine Kollegin ( nach 14 gemeinsamen Jahren), auch fing es mit den super süssen SMS an.

Vor dir liegt eine schwere Zeit,,,und sofern ich dir einen Tip geben darf, brich den Kontakt mit ihm ab.

Ich konnte es am Anfang auch nicht umsetzten , leider,
aber nun halte ich es schon seit 6 Wochen durch.

Und ich merke das es besser ist, und ich es leider erst viel zu spät gemerkt habe :-[

LG

Frozen

07.01.2005 21:21 • #6


N
Vielen Dank für Eure Anteilnahme und Gedanken.
Im Moment bin ich einfach platt. Tagsüber komme ich ganz gut über die Runden, aber die Nächte un das Aufwachen sind echt die Hölle.

Der erste Gedanke ist morgens: Was für ein schrecklicher Alptraum, 2 Sek. später bricht es über mich herein.

Ich hoffe das mich der Job etwas hochhält.
Seinen Auszug werde ich nächste Woche organisieren.

Bis demnächst

08.01.2005 10:30 • #7


K
Hallo Nulschka,

Das kommt mir alles so bekannt vor. Wir waren 17 Jahre zusammen und am zweiten Januar war dann Ende. Eine andere Frau ist in sein Leben getreten und damit wird das alte ausgetauscht. Ich weiß, was in dir vorgeht und man fragt sich, was aus diesem Jahr werden soll, wenn es so anfängt.

Zuerst ist da einfach nur Trauer und Unverständnis. Aber glaube mir irgendwann kommt die Wut, und dann haben wir es geschafft. Laß uns zusammen trauern und auf die Wut warten, sie wird sehr heilsam sein.

Wie lange das dauert weiß kein Mensch. Ich hoffe das du gute Freunde hast, die dich auffangen. Ich habe welche und dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich denke mir, wenn das meine Prüfung für 2005 ist, so sei es! Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden gestärkt aus dieser Situation rauskommen.

Ich wünsche dir viel Glück und viel Kraft

Gruß
Kiska

08.01.2005 17:08 • #8


R
Hallo,

alles was EUCH hilft, Eure Seele heilt und niemandem wehtut ist okay.
Also auch Wut.

Bei mir (Laufzeit ein Jahr) hat das allerdings nicht funktioniert – im Gegenteil.
Meine Wut hat SIE nicht erreicht, aber MICH total fertig gemacht. Als meine Wut kam, hatte ich es noch lange nicht geschafft, da begannen erst richtig meine Qualen.

Unverständnis, Trauer – alles klar. Nach Trauer muss aber für mein Verständnis das „Loslassen“ folgen, wie bei einem echten Todesfall (sorry).

Nicht unterkriegen lassen und gestärkt rauskommen ist auch für mich der richtige Ansatz.
Die besten Wünsche für Euch

Gruss
R-A-S

10.01.2005 15:26 • #9


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