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Schicksalsschlag, Trauer und Abstand?

Celinew_e
hallo ihr lieben,
denkt ihr, es ist eine trennung auf raten. eine art „sanfter abgang“ seitens meiner freundin oder doch die reale chance, unsere beziehung aufrecht zu erhalten?

wir sind 2 jahre ein paar: sie ist 22 und ich 27.
einen monat nach beziehungsbeginn verstarb plötzlich ihre mutter (da war sie 20J.)

eine abfolge an sehr schweren ereignissen kam auf uns zu, ihre kleine schwester musste musste untergebracht werden (damals 12) hatte keinen elternteil mehr, klein und unschuldig und das machte meine freundin natürlich auch kaputt.

dann standen die ersten examen der ausbildung an und viel lernstress. (Letztes examen, praktisch, jetzt september) und vor 4 wochen die Diagnose: Karzinom im Mund/Kiefer bereich.
Was eine mortz ladung an Sche***.

Sie hat in dieser kompletten zeit alles verdrängt, keine zeit gehabt zum trauern, ständig die kleine schwester aufgefangen die ihre traure auch kam im griff hatte.

meine freundin sagt, sie schafft es nicht sich mit all dem zu befassen weil das ZU VIEL ist, es tut zu sehr weh. verstehe ich.
jedenfalls waren wir ein unschlagbares team, ich war immer für sie und die familie da, die haben das dankend angenommen und meine freundin und ich haben eine sehr tiefe und starke verbindung aufgebaut. wir waren unser anker und ohne einander wäre das alles nicht so „gut“ verlaufen bis jetzt.

Allerdings merkt meine freundin in den letzten 3 monaten und vorallem in den letzten wochen, dass ihr mentales Fass voll ist. sie weiß nicht wohin damit. Ihre emotionen kochen über, sie lässt sie teilweise an mir aus. sie ist wütend, traurig, genervt etc. man man halt nach so einem stoß ab ereignissen die nie verarbeitet wurden fühlt.

für therapie war sie bisher nicht bereit aber sagt nun, sie muss und will sich hilfe holen.
Erst das examen, dann die krebsbehandlung und dann für das alles und die trauer die Therapie.

Natürlich hat unsere beziehung nun auch darunter gelitten und sie hat sich emotional zurückgenommen. wenig nähe und seit monaten kein S.. für sie emotional einfach nicht möglich. Habe sie nie zu etwas gedrängt. ich habe natürlich versucht das beste zu tun, um ihr ein gutes gefühl zu geben und keinen druck zu machen. ich habe mich natürlich auch zurück gewiesen gefühlt und oft aus emotionen meine angst bekundet was sicher für sie nur mehr stressfaktor war.

nun sagt sie jetzt, sie hat unfassbar das bedürfnis allein zu sein und raum für sich und ihre themen zu haben. sie will ihre gedanken orden und hat keine rückzugsort dafür. sie sagt mir klar, dass es ihr auch weh tut und sie das nicht hat weil sie mich nicht sehen will aber auch mit der aktuellen situation nicht happy ist und angst um uns hat und natürlich raum brauch für all das.

Wir wollen erstmal testen ob uns eine räumliche distanz gut tut und hilft, bevor wir das wirklich auf dauer verwirklichen wollen. Natürlich hoffen wir beide einen auszug vermeiden zu können. aber sie sagt, wenn wir jetzt einfach weiter so machen, fahren wir die beziehung gegen die wand. dieser alltagtrott und diese vielen negativen emotionen in ihr, machen es ihr nicht möglich sich fair gegenüber mir zu verhalten und die beziehung nicht zu beeinflussen. natürlich kamen viele streitigkeiten auf.

sie wünscht sich, dass wir diese anspannung und druck rausnehmen und durch die distanz unsere beziehung etwas entlassen. Sie möchte für ihre emotionen rückzugsort haben damit es nicht alles bei mir landet.

Ich tu mich natürlich sehr schwer, habe viel geweint, wir haben sehr viel und konstruktiv gesprochen darüber. Wir wissen beide nicht ob wir und vorallem sie am ende wieder auf „die höhe“ kommt und wir unsere beziehung wieder glücklich und gesund weiterführen können. der gedanke, dass es am ende nicht klappt ist real und beide müssen sich trotz wille damit auseinandersetzen. man hat ja für nichts garantie.
Wir glauben beide fest daran, wollen das auch und lieben uns auch aber müssen die entwicklung abwarten. es hat einiges gelitten und sie weiß auch dass sie ihren anteil hat, genauso wie ich. ich weine viel und es fühlt sich schwer in der brust an aber ich muss es akzeptieren. wenn ich ständig damit komme wie die beziehung nun ist und dies und das werde ich druck auslösen und sie wegschieben. ich muss die zeit auch für mich nutzen und das positive für mich rausziehen. meinen alltag schön gestalten und mich reflektieren. bedürfnisse erfahren etc.
Wir sind sicher beide durch diese ereignisse in eine art emotionale abhängigkeit gerutscht weil wir dachten, das ohne den anderen nicht zu schaffen. und das wollen wir auch auflösen, wir merken dass das nicht gesund ist. sie sagt: jeder soll für sich ein glücklich leben haben und wir ergänzen uns einfach nur schön.
wie seht ihr das?

03.07.2024 08:49 • #1


B
@Forenleitung

Lässt sich das zusammen fügen?

trauerbewaeltigung-des-partners-t73892.html

03.07.2024 08:53 • #2


A


Schicksalsschlag, Trauer und Abstand?

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Celinew_e
@Blattfee leider kann man beiträge nicht löschen. ich weis es wiederholt sich aber ich hab die ganze zeit die sorge dass ich mein anliegen nicht genau rüber bringe

03.07.2024 09:01 • #3


Gorch_Fock
Celine, bitte bleib in einem Beitrag. Das ist auch für die Mitglieder, die Dir schon Punkte aufgezeigt haben, nicht gerade nett.

03.07.2024 09:05 • #4


Celinew_e
@Gorch_Fock ja.. tut mir leid

03.07.2024 09:06 • #5


K
Ich sehe das, wie ich es immer sehe in solchen Fällen.

Sie begründet die Auszeit mit ihrem mentalen Zustand. Mit den Herausforderungen, mit welchen sie zu kämpfen hat. Ich kann dann natürlich sehr gut nachvollziehen, dass die Beziehung dann durch ein Tal geht. Der Partner hat soviel mit sich selbst zu tun, dass die Beziehung momentan nicht so geführt werden kann, wie es sein sollte. Da fällt die gemeinsame Zeit und die schönen Erlebnisse auch gern mal flach.

Für mich ist das aber eine Zeit des Zusammenstehens. Wenn ich mit Herausforderungen ausserhalb meiner Beziehung zu kämpfen habe, dann gibt mir mein Partner Halt. Dann ist er meine emotionale Müllhalde, er ist für mich da und geht mit mir gemeinsam durch das Tal. Er ist mehr eine Bereicherung, als eine weitere Baustelle, die mir zuviel ist.

Daher halte ich diese Aussagen a la ich hab grad soviel mit mir selbst zu tun, dass ich die Beziehung momentan nicht führen kann, für kompletten Blödsinn. Niemand entledigt sich eines Partners, mit dem man glücklich ist und eine Stütze im Leben darstellt.

Daher gehe ich davon aus, dass sie nicht mit den wahren Gründen rauskommen will. Warum sieht sie überhaupt ihre Probleme als ihre an? Das ist auch eine Frage des Mindsets - ja, die Herausforderungen gehen in ihre Richtung, aber warum kommt sie nicht auf die Idee, Dich da ins Boot zu holen, mit Dir zu sprechen und nimmt Dich als emotionale Stütze? Warum ist sie nicht dankbar, dass Du da bist? Als Paar ist man doch ein Team.....

Ich glaube, da ist auch auf der Beziehungsebene schon einiges im Argen. Die Auszeit erfolgt unter dem Deckmantel ihrer mentalen Herausforderungen....

Ich würde an Deiner Stelle die Auszeit akzeptieren und radikal durchziehen. Dann seid ihr erstmal sowas wie getrennt und Du lebst Dein Leben. Mach das aber dann auch strikt - das heisst, Du lebst für Dich, sie für sich. Abends mal 3 Stunden telefonieren oder Whatsapp-Konversationen über den Tag sind keine Auszeit......

03.07.2024 09:16 • x 1 #6


K
Oha... ich seh grad die Threads..... das ist natürlich ungünstig....

@Forenleitung: kann man die zusammenlegen?

03.07.2024 09:17 • #7


Celinew_e
Zitat von KlausHeinrich:
Ich sehe das, wie ich es immer sehe in solchen Fällen. Sie begründet die Auszeit mit ihrem mentalen Zustand. Mit den Herausforderungen, mit welchen sie zu kämpfen hat. Ich kann dann natürlich sehr gut nachvollziehen, dass die Beziehung dann durch ein Tal geht. Der Partner hat soviel mit sich selbst zu ...

Das sind auch meine Gedanken gewesen natürlich. Jemanden der Auszeit vom Partner brauch aber den harten Cut nicht durchziehen kann, wählt immer die Trennung auf Raten.
Ich habe ihr das auch so mitgeteilt dass ich das Gefühl habe, dass sie den sanfteren weg wählt, um es mir einfacher zu machen. Sie hat mir aber mehrfach gesagt, dass sie unsere Beziehung schützen will. Dass sie weiß, wenn wir jetzt nichts ändern, dieser Alltagstrott uns kaputt macht. Sie ist aktuell nicht in der Lage, genauso viel in die Beziehung zu investieren wie ich weil ihre ganze Energie in ihre anderen gesundheitlichen Themen und die Trauerbewältigung geht. Sie weiß nicht wo ihr der kopf steht. Sie will diese Beziehung nicht beenden und sie will auch dass wir Kontakt haben und uns sehen. Sie möchte einfach nur einen Rückzugsort, allein für sich haben, ohne Anwesenheit jeglicher Personen. Sie verspricht mir, dass sie mir bescheid gibt, wenn sich Änderungen dieser Ansichten und Gefühle ergeben. aber für jetzt würde sie lieber erst alles ausprobieren um uns zu retten und dieser extrem Situation nicht auszusetzen als das einfach zu beenden.

Dazu muss ich sagen, wir sind füreinander der absolut größte halt, immer gewesen und nach wie vor. Sie weint vor mir und sie redet auch. Aber sie ist schon immer so gewesen, die dinge allein mit sich auszumachen. in den seltensten fällen kam sie auf mich zu um zu reden. Von der Diagnose will und wird sie niemandem aus ihrer Familie/geschwistern/freunden etc erzählen. sie will nicht bemitleidet werden und will nicht dass andere wegen ihr leiden. Sie hat noch nie jemandem außer mir gesagt wie traurig sie ist.. würde sie auch nicht.
Sie möchte mich in dieser Behandlungszeit nicht belasten und möchte auch das niemand sonst davon erfährt. sie möchte das ganz allein mit und für sich machen.
Sie war schon immer so.. leider. Dennoch weiß sie und umgekehrt dass wir Zuflucht und schütz bei uns finden. sie fordert es nur seltener ein weil sie eben noch nie anders war.

03.07.2024 09:35 • #8




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