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Scheidung wegen Ehebruch und Affäre

G
Heute möchte ich euch meine Geschichte schreiben. Zuerst zu uns: wir sind seit vielen Jahren zusammen, davon lange verheiratet und haben ein Kind. Wir hatten lange eine wundervolle Ehe, mit den üblichen Höhen und Tiefen. Das letzte Jahr war sehr schwierig, weil er emotional immer mehr auf Abstand ging,heute weiß ich, warum. Ich erhielt ich eine Nachricht von der Geliebten\Zweitbeziehung meines Mannes, in der sie mir schrieb, dass er mich seit vier Jahren belügt und betrügt. Beim Lesen habe ich es noch nicht glauben können, ich habe ihm diese Nachricht erst Stunden später kommentarlos gezeigt. Er hat dann sofort gesagt, er trennt sich und ist gegangen. Erklärung habe ich nicht wirklich bekommen, nur, dass er leer ist, aber diese Nachricht nicht stimmt. Es folgte eine qualvolle schlaflose Nacht, in der wir uns viele Nachrichten geschrieben haben, auch wieder mit dem Inhalt, dass es niemand anderen gibt. Am nächsten Morgen kam er kurz vorbei und nach einigem Nachbohren gab er die Affäre zu. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg. Die andere Frau wohnt hunderte Kilometer weiter weg, er hat sie bei einem beruflichen Termin kennengelernt und immer getroffen, wenn er beruflich dort in der Gegend war. Das war nicht oft, aber dafür unglaubliche vier Jahre. Als das alles rauskam, war ich am Ende, wollte Gründe, wollte reden. Er sagte, er redet mit mir und ihr, und es gäbe evtl noch einen Weg. Tage nach Bekanntwerden fuhr er über Silvester für einige Tage zu ihr. Ich war am Ende, mein Kind und ich saßen traurig hier und er hatte nichts besseres zu tun, als zu ihr zu fahren, ohne das hier irgendwas geklärt war. Nachdem er einen Tag bei ihr war, schrieb er mir per Handy, dass unsere Trennung endgültig wäre, einen Tag später sogar, dass sie sich vorstellen kann, zu ihm zu ziehen. Nach vielen Jahren Ehe fühlte ich mich komplett gedemütigt und ausgetauscht. Ich hatte auch mit ihr Kontakt, was sehr ernüchternd war. Er hat ihr unter anderem erzählt, dass unsere Ehe beiderseits nur auf dem Papier bestehe usw. Heute sagt er, es war ein großer Fehler, dass zu sagen. Und sie weiß jetzt, dass das nicht der Wahrheit entspreche. Sie fiel aus allen Wolken, als sie erfuhr, dass wir natürlich noch S. hatten, dass wir für dieses Jahr Urlaub gebucht hatten usw. Ich hab ihr aber nicht viel erzählt, hab an ihn verwiesen. Das bereue ich im Nachhinein, ich denke, sie hat genauso ein Recht auf die ganze Wahrheit. Aber die sollte sie von ihm erfahren.

Seit der Trennung gab es nur drei persönliche Gespräche mit meinem Noch-Mann, die gut waren. Leider musste ich diese erbetteln, was ich nach unserer langen gemeinsamen Zeit als extrem demütigend empfunden habe. Der Rest lief nur über Mail, Telefon und SMS, was zu einigen Unklarheiten und Missverständnissen und damit zu immer neuen Verletzungen geführt hat. Er widerspricht sich immer wieder, sagt zum Beispiel, er wollte sich schon seit einem Jahr trennen von mir. In diesem Jahr hatten wir aber zum Beispiel die Situation, dass ich mich trennen wollte,obwohl ich ihn sehr geliebt habe, weil er so auf Abstand ging und ich mich neben ihm einsam gefühlt habe, vielleicht war es eher ein Hilfeschrei, damit er mich beachtet. Daraufhin weinte er und sagte, wie sehr er mich liebte und das er das nicht wolle. Heute kann er darauf keine Antwort geben, warum er das getan hat, warum er da nicht einfach gegangen ist. Ich weiß auch, dass er öfter den Kontakt abgebrochen hat, sie übrigens auch. Die letzte Pause war voll ab Mai letzten Jahres bis Herbst, wenn man nich alles glauben kann.

Es ist vieles total widersprüchlich. Ich weiß bis heute nicht, warum er in der Ehe so unzufrieden war, dass sie eine Chance hatte. Wir waren damals beim Hausbau, er sagt heute, es war alles so viel. Wenn ich ihn dann frage, warum er mir das nicht gesagt hat, sagt er, er hatte Angst, dass die Familie zerbricht. Außerdem sagt er, er hatte das Gefühl, nicht mit mir mithalten zu können. Ich bin absolut ratlos. Ich hatte immer gedacht, das ist eine Ehe kein Wettbewerb. Mittlerweile sind jetzt drei Monate vergangen, er ist mit ihr zusammen und will es auch bleiben. Und sagt mir, ich bin seine Vertraute, und er will weiterhin Freundschaft. In diesen drei Monaten hatten wir eigentlich täglich Kontakt. Das habe ich jetzt eingestellt, ich will jetzt trotz unseres Kindes eine Kontaktsperre, ich muss mich selber schützen. Ich habe in dieser Zeit 20kg abgenommen, grübbel ständig darüber nach, wie es dazu kommen könnte, was ich falsch gemacht habe, warum er mir das so lange antun konnte. Ich muss mich emotional von ihm lösen und weiß noch nicht wie. Hab Angst vor der Zukunft, Angst, nie wieder jemanden so zu lieben wie ihn, ja und Angst, niemals mehr zu vertrauen. Kann man so etwas jemals verarbeiten und verstehen? Wann ist das Herz endlich soweit, ihn gehenzulassen? Der Kopf weiß, dass es vorbei ist, dass es nach all dem, was passiert ist, kein Vertrauen gibt. Aber das Herz liebt noch. Und immer wieder die Frage, wie kann er nach so langer Zeit einfach so übergangslos in eine neue Beziehung gehen? Hat ihm das alles nichts bedeutet? Ich fühl mich so weggeschmissen und ausgetauscht...

31.03.2016 09:51 • #1


M
Du bist nicht alleine. Ich fühle mit Dir!
Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation, allerdings mit 4 Kindern, eines davon ein Säugling.

Alles Liebe,
M.

31.03.2016 10:51 • #2


A


Scheidung wegen Ehebruch und Affäre

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machtlos
Hallo,

mir ging es ganz ähnlich wie Dir. Die Ehe lief gut, S. intakt, neues Haus und Kind in Planung, Urlaub gebucht. Bis zum Schluss kam noch täglich ich liebe Dich und dann ging die Affäre mit einem sehr guten Freund von mir los. Wegen des Kindes haben wir regelmäßig Kontakt. Alles nicht einfach.

Mein Tipp: Rede mit Deinem Mann nur noch über relevante Tehmen (Kind, Unterhalt, Aufteilung Hausrat...) und zieh ansonsten die Kontaktsperre durch. Ich mache das jetzt seit gut vier Monaten und es ist bei mir das Einzige, was hilft. Und ich kann für mich sagen, dass es mir seitdem viel, viel besser geht.

Mach was für Dich und achte gut auf Dein Kind. Steh Deinem Mann nicht mehr als Vertraute zur Verfügung. Er hat Dein Vertrauen übelst missbraucht, warum solltest Du ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen?

Er ist eiskalt gegangen und nun ist es an Dir, so schwer es auch sein mag, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Du bist für sein Wohlbefinden nicht mehr zuständig.

Beste Grüße,
Jens

31.03.2016 11:28 • x 1 #3


E
Zunächst eine Umarmung. Du bist nicht allein.
Er geht nicht nahtlos. Er ist die ganze Zeit gegangen.

Du wirst nicht auf all deine Fragen Antworten bekommen.

Er hat euch beide belogen und manipuliert. Darum widersprüchliches Verhalten.

Die Entscheidung ist gefallen. Er ist weg. Nur das zählt.

Schränke den Kontakt so weit wie es geht ein. Achte auf dich. Hole dir jede Hilfe, die du brauchst um den Trennungsschmerz zu schaffen.

Viel Kraft und Liebe

31.03.2016 11:34 • #4


G
Vielen Dank für eure lieben Worte. Ja, so langsam erkenne ich einiges. Und mir ist durchaus bewusst, dass sie nur in die Ehe kam, weil etwas nicht passte. Seiner Aussage nach war es der Stress. Aber warum redet man dann nicht drüber, sondern lässt sich auf eine Affäre ein und läßt sie dann so lange laufen? Sollte einem das nicht die Familie wert sein? Er sagt, er konnte nicht reden. Jetzt will er sich Hilfe suchen. Aber warum erst jetzt für sie? Warum nicht schon eher für seine Frau und sein Kind? Das verletzt mich zutiefst.
Warum ist er nicht gegangen, als er die Chance hätte, wo er es doch angeblich da schon wollte?
Es ist vieles, was mich verletzt und was ich auch nicht verstehe. Und ich habe noch keine Ahnung, wie ich das alles verarbeiten soll. Den ersten Schritt habe ich getan und hatte zwei Termine bei einer Therapeutin am Anfang. Jetzt habe ich wieder einen, ich hoffe, sie hat einige Ansätze für mich.

31.03.2016 13:57 • x 1 #5


E
Hat sie bestimmt. In einer Therapie muss man sich allerdings alles selber erarbeiten. Nur so ist es nachhaltig.
Das schaffst du. Wie jeder andere auch. Auch wenn es jetzt noch nicht sehen oder gar fühlen kanbst.

31.03.2016 15:50 • #6




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