Hey ihr lieben,
ich habe lange überlegt, ob ich so einem Forum beitrete und einen Beitrag verfasse. Nun kann ich momentan nicht klar denken, meine Gedanken schwirren nur um das eine Thema - also habe ich mir ein Herz gefasst und werde hier meine Geschichte öffentlich machen.
Seit fast einem Jahr bin ich verheiratet mit meinem Mann. Wir haben uns ganz heimlich ohne Familie und Freunde getraut. Es war für uns beide ein Akt purer Liebe und von Anfang an wussten wir: wir wollen uns! Unsere Kennenlerngeschichte ist ganz eigenartig und könnte durchaus filmreif sein. Niemals hätte ich gedacht, dass ich auf jemanden wie ihn stehen könnte doch schon nach kürzester Zeit hat es mich hart erwischt.
Nach der Hochzeit haben wir uns immer mehr gestritten, jedoch war es meist das eigentliche Streitverhalten. Bei Diskussionen werde ich direkt immer emotional und er blockt ab. Oftmals ist er dann auch einfach gegangen, hat sich 4-5 Tage nicht gemeldet, dann hatten wir wieder ein Gespräch darüber aber nie einen Kompromiss oder eine Lösung gefunden. Er sagt er ist wie er ist. Ich hatte das Gefühl, dass er meine Sicht nie verstehen wollte und ich immer diejenige war, die nachgeben musste.
Vor einem Monat hat er gesagt, er kann nicht mehr. Das Streiten bringt ihn um seine Kraft und er glaubt wir schaffen es nicht. Ich habe gemerkt, dass es ihm sichtlich nicht gut ging und gemeint er soll sich etwas Abstand nehmen und in sich hinein horchen. Während der Zeit haben wir uns manchmal gesehen und unglaublich produktiv miteinander geredet. Ich habe versucht schöne Dinge zu organisieren (z.B. einen Tag am Meer). Letztes Wochenende waren wir dann noch einmal ein verlängertes Wochenende weg. Die ganze Zeit waren wir auch intim und man hat die Gefühle gespürt. 4 Tage später sagt er mir, er habe schon mit einem Anwalt gesprochen Er liebt mich, aber er sieht einfach keine Zukunft. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Die letzten Wochen hatte ich eher das Gefühl, dass auch er kämpfen möchte, sich wohlfühlt und nach Lösungen sucht. Ich habe gemeint, dass eine Paartherapie vielleicht hilft unsere Verhaltensmuster zu durchbrechen. Er will nicht. Alles was er möchte ist gehen. Zuerst war ich geschockt, dann war ich traurig und jetzt wütend. Ich frage mich wie man so einfach alles wegwerfen kann? Wieso versucht man es nicht. Ich wäre in den Krieg für uns gezogen und er zieht noch nicht einmal einen Schuh dafür an. Eine Ehe ist für mich Teamwork, Empathie, Freiraum und ganz viel Arbeit an sich selber. Manchmal frage ich mich wer da eigentlich noch mir gegenüber sitzt. Ich dachte immer wir hatten die gleiche Vision und nun komme ich mir so vor als hätte ich das Schwarzgedruckte nicht gelesen. Letzte Woche habe ich zeitgleich einen neuen Job angenommen, der sehr viel von mir fordert. Momentan kann ich mich gar nicht richtig konzentrieren und nehme all das mit zur Arbeit. Ich merke ich vermisse ihn und weiß gerade keine Lösung für meine Situation. Lohnt es sich zu kämpfen oder soll ich ihn einfach ziehen lassen? .
Morgen will er mit mir über das Vorgehen der Scheidung telefonieren - ich weiß überhaupt nicht ob ich eigentlich mit ihm telefonieren sollte oder erstmal eine komplette Kontaktsperre einrichte.
Hat jemand Erfahrung mit Scheidung und Kontaktsperre?
Danke ihr lieben - all das Aufzuschreiben hilft schon mal! 3
06.09.2017 19:22 •
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