Oh nein - ich bin heut schwach geworden....
Ich war heut in meiner Arztpraxis zu einem Termin. Dort rief ich mich noch einmal eine Schwester zurück und meinte, ob mein Lebensgefährte denn nicht die Nachricht auf dem AB erhalten hätte. Er sollte sich doch vorstellen. Ich war ganz irritiert und meinte, ich werde es ausrichten. Mir klopfte das Herz ohne Ende. Ich hätte ja auch sagen können, versuchen Sie es doch nochmal ... aber das habe ich nicht.
Auf dem Nachhauseweg überlegte ich die ganze Zeit, was ich nun mache. Ich schrieb ihm dann eine kurze SMS, dass ich angesprochen wurde und er sich doch mal in der Hausarztpraxis melden solle.
Ca. 2 Stunden später kam sogar eine Antwort, die in etwas lautet: Hallo B.... , das werde ich machen.
Die Zeit bis zum Erhalt der SMS war fast nicht aushaltbar. Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut, hatte richtig Panik und zugleich wieder Hoffnung, dass eine Antwort kommt.
Ich weiß, dass jetzt viele denken, dass das total falsch war.....
Aber ich habe heute eine schwerkranke Bekannte besucht. Mit ihr habe ich über meine Situation gesprochen. Sie kennt auch mein Krankheitsbild. Ich habe es ja in einem anderen Beitrag kurz beschrieben.
Sie hat mir nahe gelegt, noch einmal mit ihm ins Gespräch zu kommen. Sie denkt sogar, dass er mit der ganzen Geschichte vielleicht überfordert ist und seinen Entschluss vielleicht sogar schon längst bereut. Sie sprach aus eigenen Erfahrungen, dass ihr Mann auch schon oft flüchten wollte, das aber nie tat, weil ihr es noch schlechter geht als mir, sie kann schon gar nicht mehr laufen und sitzt im Rollstuhl.
Und als es ob sein sollte, dann die Situation in der Praxis des Hausarztes.
Hoffnung, Verzweiflung, Grübeln - das stand heut auf meiner Tagesordnung.
Drücke euch alle
10.10.2013 16:51 •
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