hallo liebe gemeinde,
ich bin ziemlich verzweifelt und hoffe auf ein paar ratschläge und objektive meinungen.
ich werde versuchen mich kurzzufassen.
meine momentane lebenssituation ist, sagen wir mal, etwas unkonventionell und nahm ihren anfang vor ca. 11 jahren.
damals befand ich mich in einer emotionalen ausnahmesituation und lernte einen mann kennen, der mir half und mein leben zu einem besseren wendete. diese geschichte wäre noch eine eigene für sich aber ich lass sie hier mal aussen vor und beschränke mich aufs wesentliche.
jedenfalls bin ich mit diesem mann knapp sieben jahre zusammen gewesen inklusive einer gemeinsamen wohnung. die beziehung war großartig. wir hatten höhen und tiefen aber haben uns immer wieder zusammengerauft. er war immer für mich da, stand hinter mir und hat einen besseren menschen aus mir gemacht. er ist das beste, was mir je im leben passiert ist und ich werde ihm immer dankbar sein für das, was er für mich getan hat .
wenn es nach ihm ginge, wären wir heut noch zusammen. leider konnte ich seine gefühle irgendwann nicht mehr erwidern und habe mich, unter tränen, von ihm getrennt. er tröstete mich und wollte trotzdem weiterhin ein freund für mich sein. ich war einverstanden. er war mir einfach zu wichtig und wir haben immer mehr als nur eine beziehung auf partnerschaftliche ebene geführt. der nächste schritt sollte eine eigene wohnung sein.
zufälligerweise suchte mein bester (und gleichgeschlechtlich ) freund, zur gleichen zeit eine wohnung. es bot sich an und wir beschlossen in eine wg zu ziehen. merkwürdigerweise fand ich in meiner stadt nicht eine einzige wohung, die zu uns passte und merkwürdigerweise war genau neben meiner alten wohnung, eine passende wohnung für uns frei. nur das mein ex immer noch in unserer alten wohnung wohnte. ich hab mich lange gewehrt, wollte abstand und die trennung verarbeiten aber sah natürlich auch die vorteile. schliesslich hab ich zugestimmt, nachdem mein ex und mein bester freund lange genug auf mich eingeredet haben.
also sind wir in diese wohnung gezogen, tür an tür, im selben aufgang mit meinem ex. es läuft seit vier jahren gut, bis heute. wir wohnen quasi in einer 3er wg, aufgeteilt auf zwei wohnungen. jeder zieht seinen nutzen daraus, wir sind füreinander da, beschützen uns und helfen einander aus. diese art zu leben hat sich mittlerweile zu etwas richtig großartigem entwickelt und wir schmieden alle drei gemeinsame zukunftspläne bis hin zur altersabsicherung.
wir haben die gleichen vorstellungen vom leben und sehen den vorteil in unserem plan. sei es finanziell oder persönlich, zu dritt ist es leichter zu schaffen als wenn man sich allein durchkämpfen muss. es bietet sich einfach an. wir haben auch schon alle drei viel investiert. wir haben einiges an geld in unsere wohnungen gesteckt und viel zeit und nerven in unsere beziehung.
mittlerweile ist unser verhältnis so gefestigt, dass es zu einer freiwilligen verpflichtung geworden ist, den plan auch durchzuziehen. jeder trägt seinen teil dazu bei und wir drei bleiben zusammen. so haben wir es abgesprochen obgleich niemand gezwungen wird zu bleiben, sollte sich dennoch etwas anderes ergeben. potenzielle partner müssten mitziehen.
nun ist es so, dass ich vor einem jahr jemanden kennengelernt habe. er ist der knaller! angefangen hat es ganz ungezwungen und harmlos. niemand wollte etwas festes und wir hatten eine tolle zeit miteinander. er war super verständnisvoll und hat mir unglaublich schöne dinge gezeigt. wir haben nie gestritten und uns immer mit viel respekt behandelt. er hat mich fliegen lassen . es kam wie es kommen musste, wir verliebten uns ineinander
ich war von anfang an ehrlich zu ihm. hab ihm gesagt, wie ich lebe und was ich vorhabe und jetzt wurde es zum problem. anfangs versuchte er damit klarzukommen und sich damit zu arrangieren. er hat mein ex und besten freund kennengelernt. wir haben viel darüber geredet und er bewundert uns, für das, was wir geschaffen haben und mit welcher konsequenz wir es verfolgen. objektiv findet er es toll, so zu leben und hat es immer respektiert.
subjektiv machte es ihm immer mehr zu schaffen. wie gesagt, er hat es wirklich versucht aber sich letztendlich selbst belogen. in ihm kamen immer mehr die bedürfnisse von einer normalen beziehung auf. dann fragte er mich, ob ich mit ihm, mittelfristig, zusammenziehen würde. ich sagte nein und bekräftigte nochmal meinen plan mit meinen jungs und das er mitziehen müsste. er gestand sich und mir ein, dass er es nicht könnte. das er so nicht weitermachen könnte. er wollte mich für sich allein und mit mir was aufbauen. ich konnte ihn verstehen und hab ihn schweren herzens gehen lassen
wir haben uns an dem tag getrennt, an dem wir uns ein jahr zuvor kennenlernten.....
das ist jetzt anderthalb wochen her und ich weiss nicht, wo mir der kopf steht. ich war mir doch so sicher. wie könnt ich für eine so relativ kurze beziehung mein leben, in der form, aufgeben? alles in mir sagt ja, du hast das richtige getan, sagt, ich soll die schöne zeit konservieren und als zauberhafte erinnerung bewahren nur ein teil in mir sagt etwas anderes......mein herz
ich liebe ihn sooo wahnsinnig, dass es mich zerreisst. hab ich wirklich die richtige entscheidung getroffen? im moment hab ich das gefühl, ich geh über leichen nur um meinen willen zu bekommen. ist das nicht ziemlich egoistisch ihm gegenüber? auf der anderen seite hab ich aber auch angst mich unglücklich zu machen wenn ich mein leben so einschneidend ändere.
ist es überhaupt generell die richtige entscheidung, so ein leben zu wählen? besteht die chance, dass ich irgendwann jemanden kennenlerne, der damit zurecht kommt?
vielleicht kennt von euch ja jemand so eine ähnliche situation oder kann mir etwas klarheit verschaffen.
ich bin für jede anteilnahme dankbar
lg
24.04.2014 01:26 •
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