Hey ihr Lieben!
Nun geselle ich mich auch in die Truppe. Gehöre auch zu den Verlassenen die noch irgendwie nicht wirklich wissen was sie von alldem halten sollen. Wollte hier ein paar neutrale Meinungen zum Thema einholen.
Also. Mein ex und ich waren über ein Jahr zusammen. Ich bin eigentlich nicht so der Beziehungstyp und er hatte vorher glaub ich auch nicht so krass lange Beziehung (ich war angeblich die längste). Naja kennenlernen und so, alles schön, die ersten 8 Monate sehr verliebt und glücklich. Wir waren beide in der letzten Phase unseres Studiums und hatten anfangs sehr viel Zeit füreinander, was wir sehr genossen. Wir sind beide stur und konnten uns auch mal gut streiten. Ich komme aus einer Familie wo Streit geradezu normal ist. Und er ist auch immer voll auf jeden Streit eingestiegen. Ich dachte mir nichts, nur dass er genauso streitfest ist wie ich. Leider lag ich falsch. Am Anfang sagte er es nicht aber nach längerer Zeit fing er mir plötzlich an viele Situationen vorzuwerfen, die schon recht lange her waren. Er sagte dass ihn das Streiten belastete. Ich entschuldigte mich dass er darunter gelitten hatte und versprach mich zu bessern. Allerdings konnte ich das nicht wirklich , weil er, anstatt genau mir in den Momenten in denen er nicht klarkam seine Gemütslage mitzuteilen, lieber ausrastete und mir später weiterhin Vorwürfe machte, unter anderem ich sollte es ihm doch ansehen, wann er genervt ist. Hinzu kam, dass nach den ersten acht Monaten seine die Abgabefrist seiner Doktorarbeit immer näher rückte, was ihm recht zusetzte. Er begann eine immer schlechtere Stimmung zu verbreiten und wir verbrachten weniger Zeit zusammen, sahen uns aber noch (fast) jeden Abend, was ich auch immer noch viel fand. Er wurde jedoch mit der Zeit immer reizbarer und deprimierter. Wenn ich mit ihm reden wollte, wurde er aggressiv und zog sich zurück. Je mehr ich auf ihn zuging, desto wütender schien ihn das zu machen. Er meinte er wäre das ewige Diskutieren und Abwägen leid und wolle seine Ruhe. Ich selbst rede gerne über Probleme und war befremdet durch den Rückzug, versuchte aber, das auch zu akzeptieren. Ich gab mir immer mehr Mühe, ihm kleine Freuden zu machen (kochen, mich hübsch machen, kleine Geschenke, Liebesbekundungen etc.), doch er zeigte immer nur wie unglücklich er war (5 Monate ohne Pause!) und blockte jeden Versuch meinerseits mit ihm das Problem anzugehen ab. Ich nahm das hin, denn ich hoffte dass dieser Zustand begrenzt wäre. Außerdem liebte ich ihn sehr. Er zog sich in der Zeit auch emotional zurück und am Ende bekam ich kaum Zärtlichkeiten o. ä. Irgendwann war ich auch genervt und begann das zu sagen, dass er sich auch mal wieder etwas mehr bemühen könnte. Das machte ihn ebenfalls aggressiv, denn er war der Meinung dass ich zuviel verlange und er ja schließlich keine Maschine sei. Nun ja. Endsituation: er machte bei einem Telefonat (für mich trotz all dem hin und her ein Schock) recht unverblümt Schluss. Machte mir schreckliche Vorwürfe, etwa dass ich Schuld an seiner Depression war, dass er wegen mir nicht in der Uni weiterkäme, etc. Das war ein harter Schlag und ich brach total zusammen. Die nächsten 2 Wochen verbrachte ich bei einer Freundin (wir lebten zwar nicht zusammen, aber schon der Gedanke in dergleichen Stadt zu sein machte mich verrückt). In dieser Zeit hatte ich viel klärungsbedarf. Das uferte in zahlreiche SMS und Telefonate aus, die vor Dramatik nur so strotzten. Alle meine Freunde machten sich tierisch sorgen, weil ich so neben mir war. Ich weine seit dem immer noch fast jeden Tag und brauche ständig Zuwendung. Das Ding ist, dass er während unserer weiteren Telefonate die Schlußmach-Aktion immer mehr runterspielte und das alles ja gar nicht so hart gewesen sei. Irgendwann räumte er ein, dass er noch tendenziell eine 2. Chance für uns sehen könnte und wir gerne in Kontakt bleiben und uns treffen könnten. Ausgehungert und liebeskrank stimmte ich sofort zu. Nun hatten wir schon 3 Treffen, ebenfalls von Dramatik geprägt. Ich kam einfach garnicht damit klar, ihn zu sehen und ständig diese Unsicherheit. Er will im Moment den Kontakt reduzieren,und nicht als Päärchen weiterführen, weil er sich v.a. um seine Doktorarbeit kümmern muss. Das verstehe ich auch, aber es macht es definitiv nicht einfacher.So treffen wir uns, er sagt, dass er in diesem Moment keine Beziehung will (er sagte auch dass er Angst hat, dass es ihm wieder so schlecht geht), aber die Möglichkeit wieder mit mir zusammenzukommen nicht ausschließt. Er macht sich hübsch und will auch nicht dass ich andere Männer treffe. Ich habe alle seine Sachen (Geschenke, etc) erstmal in das hinterste Eck meines Schrankes gestopft. Als ich letzt auf nen Kaffee bei ihm war, waren die Gegenstände, die ich ihm geschenkt hatte noch genauso präsent, wie vor Ende der Beziehung. Ich frage mich wie er nur mit diesen Gegenständen im Blick den Alltag bewältigt. Ich könnte das jedenfalls nicht so einfach. Einmal habe ich Drama gemacht und rumgeheult dass er mir so fehlt. Da fing er auch an zu weinen. Einmal hat er mich nachts angerufen (obwohl ich ihn auch schon oft zu unmöglichen Zeiten angerufen habe, aufgrund Klärungsbedarf). So sehen wir uns 2-3 mal die Woche. Ich bin mir unsicher wie ich das nun alles interpretieren soll. Bin ich ihm hörig? Oder ist es normal, ihm Zeit zu geben und sich mit ihm zu treffen? Meint ihr da ist überhaupt noch was, wofür es sich zu warten lohnt? Es ist nicht einfach, aber ich bin irgendwie noch gewillt ihm etwas Zeit zu geben. So, meine Lieben. Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, dann sagt eure Meinung. Ich freue mich über jede Anregung!
Liebe grüße von eurer etwas verwirrten Blumina
21.04.2013 21:01 •
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