Reflexion nach Trennung mit bestem Freund

P
Hallo,

Kurze Einleitung, für diejenigen, die mein Trennungshintergrund interessiert:
*****
Bin jetzt schon fast 3 Monate getrennt und auch wenn es viele Auf Abs bisher gab, es stellt sich langsam eine Besserung ein - ich glaube über das Schlimmste bin ich hinweg.
Habe nach ca. 2 Monaten versucht, wieder Kontakt aufzunehmen - nachdem die Trennung praktisch ohne Aussprache (auch bedingt durch die Distanz) verlief, und ich zuletzt doch sehr starke Gefühle entwickelt habe, wollte ich wissen, wie es ihm geht habe betont, dass ich mich freuen würde, ihn wieder zu sehen. Ich habe schon noch gehofft, dass es klappt zwischen uns.

Die Reaktion war relativ distanziert, obgleich er nicht abgeneigt war sich zu treffen, jedoch weit entfernt von überschwänglicher Freude, deshalb hab ich nun auch keinen besonderen Druck ausgeübt, und habe es dabei belassen, dass ich mich eben nicht mehr mit ihm treffe und habe es nicht mehr vorangetrieben.
Gerade als ich damit anfing, ihn wirklich bewusst vergessen zu wollen, fing er wieder an sich zu melden. Allerdings unkonkret und seit 3 Wochen ist noch immer kein potentielles Treffen in Aussicht. Wir schreiben halt ein wenig hin und her, aber keiner traut sich so recht zu fragen.
*****

Naja, jetzt zur eigentlichen Thematik. Mir ist in dieser ganzen Phase nach der Trennung aufgefallen, wie stark und gut ich mich aus den Tiefs holen kann - durch bewusst machen, dass es eben Vergangenheit ist und es absolut keinen Grund für Traurigkeit gibt.
Ich habe einen sehr guten Freund, den ich seit Ewigkeiten kenne, der nun auch kurz verknallt war, was aber nicht klappte und er deswegen ebenfalls seine Depri-Phasen hatte.

Und obwohl ich ihn als Freund und Gesprächspartner sehr schätze und dankbar bin, dass er für mich da ist, habe ich nun wiederholt das Gefühl, dass er es fertig bringt, mich runter zu ziehen - oder ich formuliere es anders: ich lasse mich von ihm runterziehen. Es steckt eben ständig in seinem Gedankenkreisel fest und wir haben fast keine anderen Themen mehr, als über unsere kürzlich misslungene Beziehung zu unterhalten.

Es läuft immer wieder das gleiche Muster ab: ich fühle mich bis Samstag Abend super happy, hab das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, dann treffen wir uns Samstag Abend und es geht nur mehr im deprimierende Themen. Den ganzen Sonntag bin ich dann deprimiert und brauche fast eine ganze Arbeitswoche, um mich wieder auf mein Energielevel von letzten Samstag vor den Treffen zu bringen.

Was soll ich nun am besten tun? Ich kann ihm ja schlecht direkt sagen, dass er mich runterzieht. Ich schätze ihn wie gesagt sehr. Ich hab ihm jetzt schon mal gesagt, dass ich nicht über das Thema sprechen will. Aber er sitzt dann da und dann reden wir über ...... nicht viel, weil er eben ein Tief hat grad.

Ich hab nun versucht, ihn ein bisschen mit ein paar meiner anderen Freunde bekannt zu machen. Ich hatte auch den Eindruck, dass er sich super unterhalten hat es ist auch absolut sinnvoll und tut gut, auch mal neue Leute kennen zu lernen, aber wir waren keine 2 Sekunden alleine, ist er über die Leute hergezogen und hat sie runter gemacht mit dem Ergebnis, dass er ja so viel besser ist . Ich war ein wenig irritiert, denn so kenne ich ihn gar nicht, so verbittert. Es macht bald keinen Spaß mehr, mit ihm was zu machen, ehrlich.

Er schafft es halt leider immer wieder, mir die Stimmung zu vermiesen. Ich fürchte, ich muss weniger Zeit mit ihm verbringen, vielleicht wird es ja dann etwas besser, vielleicht sind wir einfach zu oft zusammen? Wir verbringen schon jedes Wochenende miteinander und schreiben uns täglich mehrmals. Und es war eigentlich nie so extrem, aber eben seit meiner Trennung und seit dem ich damit gut umgehen kann, ist es, als ob er es in Frage stellt und so lange mit mir drüber spricht, bis ich sogar teilweise so deprimiert bin, dass ich in Tränen ausbreche (2 mal passiert).

Bitte, kann mir bitte jemand in der Sache helfen? Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich will ihn ja als Freund nicht verlieren, aber wenn er mich so enorm runter zieht, kann ich mich nicht mehr mit ihm treffen

11.05.2014 11:44 • #1


groupie
Liebe TE!

Ich kann und will Dir keine Hoffnung machen,
dass das wieder eine Freundschaft werden kann,
die Dir gut tut.

Dass er Deine Freunde runter macht, gibt mir besonders zu denken.
Das ist mehr, als eine depressive Phase,
in der Du ihn aufmuntern kannst.

Er versucht ja, Dich zu isolieren und Dich für sich allein zu haben.
Vlt, denkt er, wenn er seine schlechte Laune an Dich weiter gibt,
ist er sie los.
Das funzt nicht.

Du schreibst es doch selbst:

Zitat von persephone:
Bitte, kann mir bitte jemand in der Sache helfen? Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich will ihn ja als Freund nicht verlieren, aber wenn er mich so enorm runter zieht, kann ich mich nicht mehr mit ihm treffen


Da helfen keine Tipps und Tricks,
Du solltest Dich distanzieren.

Im Laufe der Zeit wird das mit dem Runterziehen schlimmer - nicht besser.

11.05.2014 12:08 • #2


A


Reflexion nach Trennung mit bestem Freund

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P
Hallo Groupie,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Vermutlich hast du recht. Es ist halt schon sehr schwer, weil wir uns intensiv austauschen über wirklich alles. Offenbar brauche ich, bzw wir, diesen intensiven Austausch.

Ich frage mich, wie das andere machen.

Ich habe zB heute versucht, mich weniger zu melden und nun krieg ich grad einen Anruf von meinem Bruder, der einen Streit mit meinem Vater hatte mache mir nun natürlich sorgen. Leider ist sein Handy nun aus, und der Bruder steht jetzt irgendwo rum und kommt schon irgendwie heim, aber es ist halt eine ungute Situation. Normaler weise würde ich in so einem Fall mit meinem besten Freund telefonieren und ihm alles erzählen.

Er gibt mir halt Kraft und Halt. Und nicht nur in Krisen, sondern auch wenn etwas tolles passiert, denke sofort daran, es ihm zu erzählen.

Wenn das wegfallen würde, wäre das ein Riesenverlust für mich.

Wie machst du das? Hast du enge Freunde, mit denen du dich intensivst austauschst?

Früher war das bei mir mein damaliger Freund und meine Schwester. Die Beziehung zu diesem Freund ist beendet und meine Schwester hat nun Mann und Kind und kümmert sich mehr um ihr eigenes Zeug.

Im Endeffekt bleiben halt nicht viele, mit denen so ein intensiver Austausch stattfindet..........

Ist das normal? Muss ich einfach lernen, dauerhaft alleine klar zu kommen, ohne jemanden zum Reden zu haben?

Ich mein, ja klar, wäre das wünschenswert, und es wäre vielleicht auch kein Problem für mich, aber ich fände es schon sehr traurig.

Mich würde wirklich interessieren, wie intensiv sich andere mit ihrer Familie / ihren Freunden austauschen.

11.05.2014 12:55 • #3


groupie
Zitat von persephone:
H
Wie machst du das? Hast du enge Freunde, mit denen du dich intensivst austauschst?

.


Ich hab halt das Forum.
Nach meiner Trennung war ich ne Weile in intensivem Austausch mit einer Freundin,
die ähnlich Beziehungsprobleme hat, aber sich nicht trennte.
Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass das gut für mich war.
Sie wurde immer kränker und kann jetzt schon seit Monaten nicht mehr arbeiten.

Alles wegen so nem Typen.

Es wäre übertrieben ausgedrückt, wenn ich sagte:
ich komm mir mir alleine klar.

Aber ich überlegs mir, wem ich was erzähle.
Und wann.
Es gibt halt viele Leute, die einem runterziehen
und grade blöde Reaktionen, wenn es mir eh schon schlecht geht,
ziehen mich runter.

Aber wenn Du das Gefühl hast, Du kannst mit ihm gut reden
und es tut Dir wirklich gut,
dann solltest Du umgekehrt auch für ihn da sein.

Aber ehrlich: Deine Schilderung klang nicht so,
als täte er Dir gut.

Eher, als hofftest Du jedesmal von neuem,
weil man halt so sagt, es tut gut sich auszusprechen
oder vlt, weil es mal so war mit ihm.

Überprüf das noch mal.

12.05.2014 08:10 • #4




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