Hallo,
ich habe schon einmal geschrieben, es ist mir ein Bedürfnis weitere Gedanken aufzuschreiben. Meine Frau hat mich verlassen - diese ist eine Realität, die ich jedoch noch immer nicht akzeptieren kann. Sie möchte eine faire Trennung, ich habe im Kopf immer noch die Wut, das Unverständnis über die Trennung. Sie macht doch alles kaputt, unsere kleine Tochter. Außerdem läßt sie mich allein, mit meinem ach so schweren Alltag, meiner Angsterkrankung, ich habe doch alles für meine Familie getan, gearbeitet, geschuftet, Geld nach hause gebracht. Ich habe meiner Frau finanziell alles ermöglicht, was sie wollte. Ich habe viele Abstriche gemacht, jahrelang auf Nähe und Zärtlichkeit verzichtet, mich für Sie und Ihre Erkrankung (Bulimie) aufgeopfert, sie durchgetragen. Wir sind vor 3 Monaten in eine neue Wohnung gezogen, ich habe meinen Urlaub für diesen Umzug geopfert (immerhin 2 Wochen), trotz Erkältung und Fieber Sachen geschleppt, geschuftet, ohne ihre Anerkennung - es war nur zu wenig. Herzblut in die Wohnung gesteckt, viel Geld investiert (Matratze, Küche, Tapeten, nach Ihren Wünschen, etc.).
Ihre Marotten akzeptiert, ihren Egotrip, ihre Unsensibilität. Ihre Unzufriedenheit. Alleine Sachen geschafft (Examen, etc.)
Jedoch......
Wenn ich dies so lese und reflektiere, so war doch vieles bereits eine Lüge. Ich war unglücklich mit ihr. Hatte immer nur Hoffnung auf ein Morgen, dabei aber das Heute vergessen. Außerdem habe ich inadäquat reagiert, d.h. ich war selbst so frustriert und enttäuscht, dass ich dies an meiner Frau ausgelassen habe. Ein Teil resultiert sicherlich aus meiner Krankheit, ein Teil aus dem Umstand, dass sie nach meinem Empfinden zu wenig für das WIR gegeben hat. Aber dies soll keine Rechtfertigung sein, nur eine Entschuldigung. Wobei ich zur Klarstellung betonen möchte, dass körperliche Gewalt keine Rolle gespielt hat.
Also es ist aus - und ich kann trotzdem nicht loslassen. Ich schwanke, an dem einen Tag bin ich voller Verständnis, ich weiss und kann akzeptieren, dass in ihr viel kaputt gegangen ist, am anderen Tag, möchte ich sie nur anbetteln, bei mir zu bleiben und nicht alles kaputt zu machen (war nicht schon alles oder vieles kaputt ?), an anderen Tagen bin ich wütend, und trietze sie (z.B. habe ich gesagt, dass unser gemeinsames Konto ab sofort gesperrt ist - so habe ich dies eigentlich auch mit der Bank besprochen, auch wenn mir klar ist, dass rein rechtlich betrachtet dies nicht ohne Zustimmung des anderen Ehegatten möglich ist - meine Intention ist und war jedoch nur, unsere Schulden schnellstmöglichst abzubauen, und deshalb das Konto unter Kontrolle zu bekommen; außerdem hat man mir geraten schnellstmöglich ein eigenes Gehaltskonto einzurichten; schließlich war es nicht meine Absicht ihre den Geldhahn zuzudrehen, im Gegenteil, wir haben über den Unterhalt eigentlich vernünftig gesprochen). Aber das Beispiel in der Klammer ist typisch für mich und für unsere Situation - ich denke mein Ziel ist eigentlich ganz vernünftig (Schuldentilgung) - wir haben nur keinen gemeinsamen Nenner gefunden dies vernünftig zu regeln, und ich bin dann nach vorne geprescht. Inadäquat, wie ich wiederum zugeben muss. Ist dies eine Charakterseite von mir ? Oder nur die verzwickte Konstellation ?
Ich bin ratlos, kann doch nicht loslassen,
Fate
20.08.2003 17:55 •
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