Hallo liebe Community,
here is my story - it is sad but true
Ich (49) war 8,5 Jahre mit einer Frau (35) zusammen.
Sie ist Borderlinerin, aber das spielte in unserer Beziehung bis auf eine Ausnahme am Anfang keine Rolle.
Ich habe mich im Vorfeld intensiv über diese Erkrankung informiert und mit ihr ausgetauscht, so ist es mir gelungen sie vollständig stabil zu halten und zu erden.
Trotzdem schwingen mit Sicherheit permanent gewisse symptomatische Wesenszüge eines Borderliners mit, diese störten mich und unser Zusammensein jedoch nie.
Grundsätzlich sind wir sehr starke Persönlichkeiten und haben vielschichtige Charaktäre, wir sind beide beruflich erfolgreich (btw.: kennengelernt habe ich sie bei der Arbeit, ich Chef, sie Auszubildende), stehen mit beiden Beinen im Leben und haben alle Wiedrigkeiten des Lebens stets gemeinsam aus der Welt schaffen können.
Nun kam im Dezember die Trennung, also eine klassische Trennung zur Weihnachtszeit.
Sie kam nicht unerwartet, die Beziehung ist in den letzten Jahren totgelaufen.
Wir hatten überhaupt keinen S. mehr und auch die täglichen Zärtlichkeiten wurden immer weniger.
Am Ende war unser Dasein eher vergleichbar mit einem Studenten (ich), der am Wochenende zu Mama fährt um Proviant und saubere Wäsche einzuholen. Natürlich nicht wörtlich gemeint, aber es drehte sich eigentlich nur noch um das gemeinsame bewältigen des Alltags.
An diesem Punkt, bzw. schon lange vorher, haben wir beide versagt, das ist und war mir klar.
Mir war vollkommen klar. irgendwann knallt es, das geht nicht ewig gut.
So war es dann auch.
Die Trennung kam von ihr, beginnend mit dem stereotypischen Anruf wir müssen am Wochenende mal reden.
Da wusste ich sofort was los war.
Leider lag ich an diesem Wochenende flach mit Corona-Verdacht (zum Glück war es das nicht), so das ich nachhakte und sie bestätigte, dass Sie keinen Sinn mehr in der Beziehung sieht, quasi eine Lebenskrise hat und sich selbst erst wieder finden muss.
Ihr würde es seit Wochen schlecht gehen und sie wäre auch bereits in Therapie!
Das hat mir schon einen Schlag in den Magen gegeben. meiner Partnerin geht es schlecht, so schlecht das sie in Therapie geht und ich erfahre davon nichts.
Das tat weh :/
Also lag ich im Bett und musste nun die Trennung bewältigen.
Was soll ich sagen? In meinen Augen habe ich das meistergütig geschafft, auch mit eurer Hilfe, aber dazu gleich mehr.
Ich war traurig, enttäuscht und niedergeschlagen, habe aber keine negativen Gefühle zugelassen bzw. mich mental komplett davon abgehalten nun in einer tiefen Trauer zu versinken.
Es bringt ja nichts!, es ist wie es ist, akzeptieren und weiter nach vorne.
Als ich dann wieder fit und zurück im Büro war habe ich das gleiche gemacht, was ich bei meiner letzten Trennung gemacht habe. ab in dieses Forum (AFAIR war es letztes mal Liebeskummer.de, aber vielleicht erinnere ich mich auch falsch).
Bitte fühlt euch jetzt nicht mißbraucht!, aber ich lese dann einfach ca. 2 Dutzend Threads durch und dann denke ich nur Junge, da hast du im Vergleich aber echt Glück gehabt!.
Keine Kinder, keiner hat betrogen, kein Haus, keine finanziellen Einbußen, keiner zerstört den anderen psychisch,. alles gut!
So, die Trennung war kurz vor Weihnachten (was für mich keinen sentimentalen Background hat, ich bin Jude und feiere eh Hanukka ) und am 06.01. war ich über den Berg.
Seitdem: volle Power voraus!
Leute, ich brenne innerlich vor Energie und Ambition!
Bei vielen Verlassenen lese ich häufig als spätestens dritten Satz . und ich habe auch schon x Kilo abgenommen. .
Das scheint archetypisch zu sein, war bei mir genauso und ich denke das liegt einfach schon in der Natur der Sache das man bei Liebeskummer keinen Appetit hat.
Wie auch immer: ich bin wieder in Topform, physisch wie psychisch.
Ich bin nahezu schon hyperaktiv, vermutlich ist auch das archetypisch, aber man erledigt viele Dinge, die in den Jahren liegen geblieben sind.
Und jedes verschafft mir ein Erfolgserlebnis und gibt mir ein weiteres Super-Psyche-Up.
Inzwischen merke ich auch wie meine Wirkung auf andere Menschen sich (zur alten Form) verändert.
Ich werde ganz anders wahrgenommen, von beiden Geschlechtern.
Und ganz ehrlich: mir fliegen gerade die Herzen der Damen zu, ich flirte natürlich auch
Ohne konkretes Ziel, einfach weil es Spaß macht und es einem natürlich auch eine Bestätigung gibt. man ist auf dem Markt gerne gesehen.
Um das ganze zum Ende zu bringen, ich will eure Geduld ja nicht überstrapazieren:
nun habe ich aus heiterem Himmel ein Treffen mit meiner EX.
Wir wollen uns wie Erwachsene darüber unterhalten was wir in den letzten knapp 12 Wochen erlebt haben und (hoffentlich) auch darüber was der genaue Auslöser war.
Mir ist auch wichtig herauszustellen das wir ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit beide komplett versagt haben die Beziehung zu retten, eine 100% Schuld bei nur einem sehe ich da in keinem Fall.
Und natürlich schwingt da jetzt die Frage mit. was mache ich, wenn von ihrer Seite Signale kommen die Trennung zu revidieren?
Ich kann nur eines bestimmt festhalten: auf keinen Fall einfach da weitermachen wo wir aufgehört haben!
Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster und Beziehungsstrukturen wäre der direkte Weg ins nächste Unglück!
WENN, dann würde ich ganz klare Forderungen stellen und eklatante Änderungen einfordern.
Tendenziell neige ich klar dazu mir die neuen Wege nicht wieder zu verbauen, aber das mag auch nur daran liegen das die Perspektive auf einen Neustart mit einem komplett neuen Partner mit Sicherheit aufregender und leidenschaftlicher ist als eine Reaktivierung einer langjährigen Beziehung.
Auf der anderen Seite weiß ich natürlich was ich an meiner EX habe. ich habe sie wirklich innig geliebt und sie ist auch ein außergewöhnlicher Mensch. Das ist mir wichtig, mit einfach nur schön könnte ich nicht leben,
Haltet ihr so eine Methodik überhaupt für machbar?`
Kann so eine Reform einer alten vor-die-Wand-gefahrenen Beziehung funktionieren?
Vielen Dank für eure Geduld und herzliche Grüße aus dem schönen Münsterland,
SirHenry
02.03.2023 11:02 •
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