Hallo ihr lieben,
mein Partner hat sich vor einem Monat von mir getrennt. Und das in einer Phase, wo sich für mich ohnehin alles verändert hat: Wohnort, Job, Umgebung, meine Eltern sind aus dem Haus in dem ich aufgewachsen bin innerhalb weniger Wochen weggezogen, und ich befinde mich seit ca. 2-3 Jahren in einer Phase, wo ich das Gefühl habe, dass ich zwar in meinem Leben vorwärts gehe, dass aber innerlich eine Blockade da ist, etwas stagniert, was mir im Alltag manchmal verhindert, so zu sein wie ich eigentlich bin und sein möchte. Das ist der Kontext, in dem diese Trennung passiert ist.
Ich habe sowieso ein großes Problem mit Abschieden und Trennungen. Seit ich Kind bin fällt mir sowas sehr schwer, auch Trennungen von Orten, von vertrauten Mustern, von Menschen, die ich vielleicht nur sehr schlecht gekannt habe. Mir tut es weh, einen Ort verlassen zu müssen, auch wenn ich vielleicht nur ein paar Tage dort war und es gar nicht mal schön fand. Das ist dann so ein Gefühl der inneren Leere, auch wenn es dann relativ schnell vergeht. Bei großen und schmerzhaften Trennungen wie die von meinem Partner habe ich das Gefühl, dass dieses Loch, diese Leere nicht vergehen, dass ich diese Situation nicht verkraften kann, obwohl ich versuche, positiv nach vorn zu schauen.
Ich kann einfach nicht annehmen, dass dieser Mensch gegangen ist, weil er für mich der richtige ist und es so viele Situationen zwischen uns gab, die mir das Gefühl gegeben habe, dass es einfach perfekt passt. Auch von seiner Seite kamen so oft solche Zeichen, Worte, Gefühle... ich kann das alles einfach nicht schlucken. Er ist gegangen, mit der Begründung, ich wäre nicht die richtige für ihn, weil wir uns ansonsten nicht so oft gestritten hätten, weil wir nicht so oft alles in Frage gestellt hätten. Ich bin der Meinung, dass diese Dinge nur passiert sind aufgrund meiner unausgeglichenen Lebenssituation, nicht, weil keine wahre Liebe im Spiel gewesen ist... ein paar Monate vor der Trennung hatten wir uns noch Ringe ausgetauscht und er hat mit meinem Vater in meinem Kindheitshaus über eine Familie mit mir gesprochen...
Als er gegangen ist hat er allerdings gesagt, dass er es schon länger vor hatte, aber nicht wusste, wie er es anstellen soll. Er hatte sogar gehofft, dass ich mich trenne, vielleicht nach einem Streit, damit er es nicht machen muss.
Er hat das ganze total konsequent durchgezogen und war auch sehr fair und ehrlich zu mir. Aber er hat einfach alles von mir und uns aus seinem Leben gestrichen. Um sich zu schützen und Abstand zu gewinnen will er keinen Kontakt mehr, hat alle Bilder gelöscht, meiner Familie einen Abschiedsbrief geschickt... und hat mir noch einmal in einem Telefonat kurz nach der Trennung gesagt, dass er auch in Zukunft keine Chance mehr mit uns sieht, weil er seinen Weg ohne mich gehen will und wenn er mal wieder eine Beziehung haben möchte, dann mit einer anderen, die völlig von diesem Kontext getrennt ist...
Mich quälen in der Nacht, fast jede Nacht, Träume von ihm... ich träume manchmal, dass wir uns wiedersehen, küssen, umarmen, dass er mich fragt, ob wir es wieder versuchen wollen, und ich total strahlend ja sage, und dann erwache ich, und bin mit der bitteren Realität konfrontiert. Manchmal träume ich dass er eine andere hat, und dann sehe ich sie beim Knutschen oder im Bett während sie sich umarmen... mich quält der Gedanken, eine andere könnte ihn bereits berührt haben, wo er doch immer so ein treuer Partner war und nur ich hätte die Chance gehabt, seinen Körper anzufassen... ich träume oft, dass er mir erzählt, er habe nach mir schon viele andere gehabt, während ich ihm dann ergeben und treu erzähle, dass ich nie wieder einen anderen Mann berühren werde... solche Dinge träume ich ständig und wache dann total betrübt und traurig und manchmal auch wütend auf. Dieses Gefühl bleibt dann den ganzen Tag...
Seit 2 Wochen gehe ich zu einer Psychologin, um meine Lebenssituation ein bisschen anzuschauen und gewisse Punkte zu lockern. Ich denke, ich habe es in diesem Monat relativ gut geschafft, weiterzumachen, aber tief in mir drin ist diese bittere Enttäuschung lebendig, und kocht und kocht...
Ich wohne nicht mehr in unserer Stadt (die letzten Monate waren eine Fernbeziehung) und traue mich gar nicht mehr, da wieder hinzufahren, obwohl ich dort meine ganzen Freunde habe und sogar noch meine Wohnung... nächste Woche habe ich Geburtstag und wollte hinfahren aber ich habe eine riesige Angst davor...
Kann mir jemand helfen, mich ein bisschen unterstützen? Ich freue mich auf jeden Kommentar.
Ciao,
Wolke
08.12.2013 12:35 •
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