Hallo liebe Community,
Ich befinde mich in einer Lebenslage, in der mir Freunde und Familie kaum noch helfen können/wollen. deswegen erhoffe ich mir ein/zwei hilfegebende Gedanken von Euch aufgreifen zu können.
Nun zur Ausgangssituation:
Ich habe mich vor 8 Jahren in einen 10 Jahre älteren Mann verliebt. Ich war noch ein Teenie und dies sollte meine erste Beziehung werden. Hinzu kommt noch, dass der besagte Mann mein Stiefbruder ist ( da wir absolut nicht verwandt sind, war es für mich damals eine nicht allzu große Hürde). Ich habe als junge Frau wochenlang nicht richtig essen und schlafen können, weil ich nur damit beschäftigt war ihm näher zu kommen. Es hat mich so viel Kraft gekostet. ich habe mich ständig seinen Wunschvorstellungen angepasst, um ihm zu gefallen-ich wusste es damals einfach nicht besser. Irgendwann zahlte sich die Ausdauer allerdings aus und wir waren 6 Jahre zusammen. Es war eine Beziehung mit unendlichen Höhen und Tiefen. Noch nie habe ich solche Gefühle vorher gespürt-normal bei der ersten großen Liebe denke ich.
Vor ca. 1,5 Jahren trennten wir uns dann. Der Trennungsgrund ist schwer zu spezifizieren. Im Grunde konnten wir beide nicht mehr, Besuche bei einer Psychologin waren das Resultat aus Anpassung, Täuschung, großer Eifersucht und extrem schwankenden Stimmungen. Ich kann nach wie vor nur so schwer sagen, warum ich ihn nie gehen lassen konnte. Ich glaube ich habe ihn idealisiert, er war der perfekte Mann für mich (im Nachhinein betrachtet doch aber gar nicht so perfekt-das habe ich schon verstanden), habe ihn als Priorität genommen.
Aktuell konnte ich schon vieles verarbeiten und habe verschiedene Situationen mit anderen Augen betrachten können. Ich fühle mich recht Wohl in meiner Haut als Single-wären da nicht immer noch diese schlimmen Phasen-selbst nach anderthalb Jahren. Ich falle im Monatsrythmus in ein tiefes Loch. Erinnerungen an ihn brennen mir gefühlt mein Herz weg. Ich muss bitterlich weinen, ziehe mich zurück um mich selbst verstehen zu können. Ihr könnt mir glauben, dass ich vieles schon begriffen habe, all die Ratschläge, welche man nach solch einer harten Trennung bekommt, habe ich umgesetzt und verinnerlicht, weswegen ich meine engsten Menschen um mich herum auch nicht mehr damit belasten möchte. Ich kann phasenweise ein recht glückliches Leben allein führen und brauche keine 2.Person als haltgebenden Anker, denn ich habe Selbstvertrauen aufgebaut und komme alleine klar. Doch immer wieder diese schmerzhaften Zeiten, in denen er täglich in meinem Kopf ist, in meinen Träumen, machen mir immer wieder kaputt, was ich mühevoll versucht habe wieder aufzubauen. Ich hatte schon 2 neue Beziehungsversuche, welche immer wieder an solch einer Schmerzphase zerbrochen sind. Mittlerweile habe ich mir selbst eingestanden, dass ich jetzt erstmal allein bleiben sollte. Doch wenn es lange gut läuft gibt es da wieder Dates und ich sehne mich nach der Nähe eines anderen Mannes als die von meinem Ex. Der andere Mann muss nur einen falschen Zug machen und ich baue wieder diese Mauer um mein Herz und werde eiskalt. Ich bekomme dieses Verhalten einfach nicht weg, dabei bin ich immer wieder auf dem besten Weg. Das bekommen auch meine Mitmenschen mit, welche glauben, meinen Ex hätte ich längst vergessen.
Gibt es irgendwelche Hinweise, warum ich immer wieder erkalte, nachdem ich kurz glücklich war und wieder nur an meinen Exfreund denke.
Ich danke Jedem der sich das alles durchliest. Lieben Gruß
13.04.2020 16:53 •
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