Man muss sich in solchen Fällen fragen, ob man überhaupt so eine Partnerin (oder Partner) möchte. Ob man selber damit denn so glücklich ist auf Dauer.
Lass dir mal von niemandem hier einreden, dass du zu sehr klammerst und das Problem wärst. Das Match ist das Problem. Das heißt genauso IHR Verhalten, denn weder dauernd Sicherheit zu verlangen noch niemals Sicherheit geben zu wollen ist bindungssicheres Verhalten. Sie hat zu 50% dazu beigetragen, dass eure Beziehung kaputt gegangen ist mit ihrem Autonomiebedürfnis und ihrer Abwesenheit. Du bist nicht der Einzige, der hier an sich arbeiten muss.
Ohnehin sieht an sich arbeiten hier auch anders aus. Hättest du so eine bindungsänsgtliche Partnerin nicht, wärst du auch nicht so verlustängstlich gewesen. Hätte sie nicht so einen verlustängstlichen Partner, wäre sie nicht so bindungsänsgtlich gewesen. An sich zu arbeiten hieße, Standards (flexibel, diskutierbar) und Dealbreaker (nicht diskutierbar, bedeuten wenn gebrochen Beziehungsaus) zu definieren. Was möchte ich, was in einer Beziehung erfüllt ist?
Und wenn du zu Verlustangst neigst, gehört auf die Dealbreaker-Seite emotionale Abwesenheit und inkonsistentes Dating/Interesse drauf. Heißt: Wer mal liebevoll ist und mal nicht, wer dir auf Nachrichten einfach nicht antwortet und dann nach Stunden ein neues Gespräch anfängt als ob nichts gewesen wäre, wer sich nicht zu dir in der Öffentlichkeit bekennt, wer dich einmal die Woche (ist exemplarisch, du legst fest, wie häufig du diene Partnerin sehen willst) sehen will und sonst nicht, wer dir nie ich liebe dich sagt, wer untreu ist.....der fliegt automatisch raus. Mit dem brauchst du Dating-Prozesse und Beziehungen gar nicht weiterzuführen. Denn allein an solchem Verhalten erkennst du, dass die Person nicht zu dir und deinen Bedürfnissen passt und du nicht zu ihren. Und dann funktioniert eine Beziehung auch nicht, weil du dich immer unsicher und ungeliebt in der Beziehung fühlen wirst und die andere Person immer bedrängt und beklammert. DAS ist Arbeit an emotionaler Abhängigkeit. Zu erkennen, wie man selber gestrickt ist und dann nicht dauernd Kompromisse einzugehen, nur damit man Person xyz nicht verliert. Sondern bewusst unpassende Partner verlieren. DARAN lernt man nämlich erst, dass die Verlustangst unbegründet ist, das Leben weitergeht, die nächste Partnerin auch kommt und halt gar nichts Schlimmes passiert.
Die Hintergründe für deine Verlustangst zu ergründen ist vielleicht interessant, bringt aber nicht so viel würde ich sagen. Dann weißt du sie, deine Glaubenssätze sind aber dieselben. Also arbeite an Trennungskompetenz (sie oben) und an Glaubenssätzen. Die sind sinnvoll zu ergründen. Finde Steffi Stahls Bücher da sehr gut. Sie hat ja auch Übungen zum Ändern von Glaubenssätzen.
20.04.2023 07:52 •
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