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Partner in Scheidung - Beziehung bescheiden

M
Hallo liebes Forum,

Ich bin am Moment am verzweifeln und hoffe auf ein paar objektive Meinungen zu meiner Situation.

Mein Freund und ich bin seit 6 Monaten zusammen und es läuft bisher sehr bescheiden. Er hat im Sommer seine Frau (nach 15+ Jahren Beziehung) und Kinder verlassen, quasi für mich obwohl er das immer noch abstreitet. Ich weiß, von verheirateten Männern lässt man die Finger weg; die waren auch für mich bis dahin ein absolutes Tabuthema, allerdings hat er mir so den Kopf verdreht, dass ich nach seiner Trennung etwas mit ihm angefangen habe.

Mit seiner Frau lief es schon seit Jahren nicht mehr gut und er ist ihr auch sehr oft (!) fremd gegangen. Momentan befinden sich die beiden auch in Scheidung, was auch wieder rum mehr oder weniger harmonisch verläuft. Am Anfang unserer Beziehung hatte er noch sehr viel mit ihr unternommen, auch der Kinder wegen, was mich ein bisschen gestört hat aber das habe ich ihm gegenüber nie erwähnt. Ihr Hochzeitsfoto stand sogar bis letzte Woche noch in seinem neuen Wohnzimmer. Ich wurde immer stutziger ob er nicht doch wieder zurück wolle...., Gedanken die mich jetzt noch immer verfolgen.

So jetzt mal zu unserer Beziehung. Wie oben schon erwähnt läuft es mal mehr mal weniger rund. Seit wir zusammen sind hocken wir ständig zusammen, sogar wenn die Kinder bei ihm zu Besuch sind. :S Ich probiere so wenig wie möglich dann bei meinem Freund zu sein, damit er mal die Kinder für sich alleine hat. Allerdings versteht er meine Entscheidung nicht, sondern fühlt sich eher noch vor den Kopf gestossen à la 'willst du nicht mehr zu mir?'. Resultat er ist mal wieder wütend auf mich und ignoriert mich für ein paar Tage. Und so geht das quasi die ganze Zeit über. Immer wieder wegen Kleinigkeiten oder wenn er mal wieder was in den falschen Hals bekommt oder es ihm persöhnlich mal wieder nicht in den Kram passt. Letztens war ich ein Wochenende bei meiner Schwester (2 Wochen vorher geplant gewesen), da redete er auch wieder ein paar Tage nicht mir mir weil er unbedingt mit mir Zeit verbringen wollte.

Wenn wir wegfahren übers Wochenende sind wir wieder wie frisch verliebte, aber sobald wir zurück sind, sind wir beide wieder wie ausgewechselt. Deswegen poche ich im Moment eben auch so drauf abends was zu unternehmen oder mal übers Wochenende weg zufahren, um erstens nicht ständig in der Wohnung zu hängen und um zweitens was zusammen zu unternehmen, was uns wiederum von den Problemen (Scheidung und Sorgerecht) ablenkt. Komischerweise wird das aber immer von ihm abgesagt, und letztens meinte ich dann zu ihm ich würde mich nicht mehr darauf freuen, da ich sonst wieder übelst gelaunt bin resp. enttäuscht bin wenn es ins Wasser fällt. Das wird mir jetzt in jedem Steit auch immer wieder an den Kopf geworfen. Ich geb ja zu ich hätte es etwas freundlicher verpacken können, aber ich war in dem Moment auch wieder so etwas von enttäuscht, dass es einfach nur so aus mir rauskam

Ein großer Streitpunkt ist auch seine Frau mittlerweile geworden. So wie es momentan aussieht wird er sich wohl noch die nächsten 12 Jahre nach seiner Frau richten müssen was seine Wochenplanung angeht und muss. laut Sorgerecht, dann springen wenn sie es will. Naja glücklich bin ich darüber auch nicht gerade, ich habe keine Lust mein Leben nach ihr zu richten, besonders da sie so launisch ist. An Tag X ist alles okay, zwei Tage später ist sie wieder im Schlachtzug und ruiniert unsere Pläne. Ich habe auch mal angedeutet, dass ich das auf Dauer wohl nicht mit mache, da müsse sich schon was ändern. Kam auch nicht gut an Er meint zwar immer er verstehe es, aber 2 Minuten nach dem Gespräch werde ich wieder tagelang ignoriert. Er hat auch keine Lust sich immer wieder nach ihr richten zu müssen und heult mir dann wieder das Ohr voll, aber sobald ich dann wieder was dazu sage ist es komplett falsch.

Ja okay, ich bin kein Unschuldsengel und ich weiß wie schwer die Situation für ihn ist, aber ich nehme auch nicht alles sang und klanglos hin. Ich bin immer für ihn da und höre ihm zu, aber wenn mir was nicht passt oder ich Bedenken habe sage ich das auch sofort. Ich mache ihm anscheinend ein schlechtes Gewissen, übe Druck auf ihn aus ( laut ihm andauernd)...
Ich darf dies und das nicht, aber bei ihm ist das nie ein Problem (auch bei Haushaltssachen und bei allgemeinem Verhalten). Er heult mir auch non stop vor, dass er ein schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber hat ( es seien ja 15+ Jahre gewesen), dass er das Haus vermisst, seine unbesorgte finanzielle Lage ... Es kam auch schon mehrmals vor dass er meinte er würde es keinem Recht machen, wie er es macht sei es falsch. Und sein Blick dabei sagt mehr als tausend Worte. Da teibt er mir auch schöne Schuldgefühle ein, was er aber wiederrum anders sieht.

Ich habe so langsam richtig die Nase voll. Es ist ein ständiges Drahtseil balancieren bei ihm um bloss nichts falsches zu sagen, sonst werde ich ja mal wieder für Tage ignoriert. Mich macht das fertig. Anstatt die Probleme zu diskutieren, blockt er total ab und benimmt sich später als wäre nichts passiert. Auch heute wieder, ich hab am Telefon mal wieder anscheinend Druck ausgeübt ( ), er spricht wie normal mit mir weiter, als wäre nichts und später ist er wütend und ignoriert mich.
Morgen sollte ich eigentlich nach der Arbeit zu ihm (wir beide haben ein verlängertes Wochenende und wollten verreisen, was aber, wie immer, wieder auf wackeligen Beinen steht), aber ich bin mir wirklich am überlegen ob ich nicht auch mal auf stur stellen soll und nicht zu ihm fahre. Bisher bin ich jedesmal wieder zu ihm angekrochen und habe versucht sie Funktstille zu beenden. Ich habe nur Angst, dass er das auch wieder falsch aufnimmt und noch wütender auf mich ist.

Vielleicht hat er ja mit seinen Äusserungen recht, vielleicht sehe ich wirklich nicht dass ich Druck ausübe, ihm ein schlechtes Gewissen einrede. Ich bin momentam am Ende und zweifle so langswam an mir selbst . Egal wie ich es bei ihm mache, irgendwie ist alles falsch.

04.01.2017 14:58 • #1


Ricky
Meine Güte, Du wirkst auch wie das kleine Kind. Du willst Dir unbedingt das Besondere behalten, um ja nicht in irgendeinen Alltag hinein zu schlittern. Mach Dir mal bewusst, dass Du da nen Kerl hast, der 15 Jahre Ehe hinter sich hat und eben weiß wie der Hase läuft. Dinge sind eben wie sie sind und nicht jedes Mal ist da alles Kribbeln und Krabbeln.

Eine Scheidung ist sehr nervenzehrend, davon werden Dir auch genügend Frauen hier im Forum nicht nur ein Liedchen singen können und NATÜRLICH kann auch erst nicht nach 15 (!) Jahren mal auf Knopfdruck den Kram ausblenden.

Du bist eben jetzt die Frau nach der Ehe. Damit musst Du klarkommen. Sowas funktioniert nur, wenn man selbst ne starke Persönlichkeit ist, ansonsten ist man nur der Notbefehl und innerhalb kürzester Zeit Schnee von gestern. Was meinst Du denn was er jetzt will? Natürlich seine Ruhe. Er hat - Du schreibst es selbst - über Jahre Mist mit seiner Frau an den Hacken kleben gehabt. Er hat sie betrogen, weil er selbst nicht wusste, wann er Schluss machen soll. Jetzt ist er den Schritt endlich gegangen und klar, er überreagiert auf Stress, weil er den bei Dir nicht haben will.

Deshalb gibt's jetzt runtergebrochen zwei Möglichkeiten: a) Du bleibst cool, akzeptierst die Drucksituation und versuchst seine Insel der Ruhe zu sein oder b) Du machst weiter wie bisher. Und das führt dann unweigerlich zur Trennung. Und wenn Du die Beziehung nicht mehr willst, dann lass doch einfach die Finger davon, aber das kannst Du auch nicht.

DU musst DICH ändern, denn IHN änderst DU nicht! Und wenn DU das nicht willst, dann such DIR nen anderen Kerl.

04.01.2017 17:31 • x 2 #2


A


Partner in Scheidung - Beziehung bescheiden

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S
Liebe Mangrana,

lies Dich mal ein bisschen ins Thema Narzissmus ein. Evtl. findest Du da Parallelen.

04.01.2017 17:45 • #3


E
Schön... wenn der Mann mal wieder nicht so will wie die Frau, ist er gleich Narzisst! Fein!
Schublade auf und alles unbequeme rein, Schublade wieder zu.

Dem Beitrag von Ricky ist nix mehr hinzuzufügen.

Du hast da eben einen Mann mit Vorgeschichte und kleinem Leben was daraus entstanden ist. Seine Frau und Kinder werden immer wichtig sein!
Diese blöden Ansprüche von Frauen die die Männer nur für sich wollen ... pfff.

04.01.2017 19:03 • x 1 #4


S
Zitat von Ente:
Schön... wenn der Mann mal wieder nicht so will wie die Frau, ist er gleich Narzisst! Fein!
Schublade auf und alles unbequeme rein, Schublade wieder zu.


Ich dachte dabei eher an beide, auch die TE

04.01.2017 19:08 • #5


fe16
Niergens meine Liebe habe ich gelesen das er sich mal mit seinen Problemen auseinandergesetzt hat.
Lese ich es falsch von einer in die andere Beziehung.?
In seiner Wohnung steht ein Bild seiner Frau ,bitte wenn er es braucht zum abschliessen......Hallo ....wer kann so abschließen ?

ich bin da ganz bei @Ente und@Ricky

@Sonnenblume53 sie wird sich da noch nicht finden ,das wäre noch zu früh....bin mir aber auch unsicher ob es überhaubt zu trifft
Gesunder Narzissmus......? soll gesund sein

04.01.2017 19:11 • #6


S
Zitat von fe16:

ich bin da ganz bei @Ente und@Ricky

@Sonnenblume53 sie wird sich da noch nicht finden ,das wäre noch zu früh....bin mir aber auch unsicher ob es überhaubt zu trifft
Gesunder Narzissmus......? soll gesund sein


Fe, es muss keineswegs zutreffen, es sollte nur zur Information gedacht sein.

04.01.2017 19:15 • #7


E
Ich finde Narzissmus trifft hier rein gar nicht zu und ist vorschnell in den Raum geworfen.

Hier treffen zwei Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen aufeinander. Das passt halt einfach gar nicht.

Er: frisch getrennt, währenddessen fremd gegangen, Kinder und hängt dennoch irgendwie an allem weil er womöglich einfach nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen hat, die der kleine Bub haben wollte...

Sie: noch recht jung im Verhalten, den Einstellungen und in Sachen Beziehung noch recht grün und naiv. Wer sich in eine Beziehung mit einem verheirateten Mann mit Kindern stürzt und dann erwartet das alles so läuft wie man es sich so rosa rot vorstellt ... Nunja. Kommentarlos.

Das ist nicht Narzissmus. Aber mir fällt hier im Forum auf das wenn jemand einfach mal aus der Reihe tanzt, n bissel egoistischer ist - dann ist er gleich Narzisst.

04.01.2017 19:46 • #8


Z
Ich kann mir vorstellen, dass dein Freund viele Altlasten aus seiner Ehe mit in eure Beziehung genommen hat.
Da er gleich von Ehe mit dir zusammen gekommen ist, kann er seine Defizite, seine Mißstände nicht aufarbeiten und daran arbeiten.
So wie du ihn beschreibst, dass er bei Sachen, die ihm missfallen, ignoriert, hat man den Eindruck er kann keine Diskussionen auf Augenhöhe führen und agiert eher wie ein bockiges Kind!
Das könnten z.B. Altlasten sein...

04.01.2017 20:06 • #9


aquarius2
Hier erkenne ich mich wieder

Zitat von Mangrana:
Ich weiß, von verheirateten Männern lässt man die Finger weg; die waren auch für mich bis dahin ein absolutes Tabuthema, allerdings hat er mir so den Kopf verdreht, dass ich nach seiner Trennung etwas mit ihm angefangen habe.


Bei mir hat es Monate gedauert, bis es was wurde und er hat natürlich auch nicht lockergelassen. Ich habe aber an meinen Prinzipien festgehalten, bis er dann die Trennung vollzogen hat. Inzwischen kann es ihm mit der Scheidung nicht schnell genug gehen, vorher lebten beide nebeneinander her. Er ärgert sich heute darüber, dass er so lange in dieser Ehe ausgeharrt hat und nicht fähig war, die Trennung zu vollziehen

Zitat von Sonnenblume53:
Mit seiner Frau lief es schon seit Jahren nicht mehr gut und er ist ihr auch sehr oft (!) fremd gegangen. Momentan befinden sich die beiden auch in Scheidung, was auch wieder rum mehr oder weniger harmonisch verläuft.


Peng, noch eine Übereinstimmung. Inzwischen geht mit der Scheidung etwas voran, da sie weiß, die Scheidung ist unvermeidlich, aber natürlich kann Frau ja auch alles tun, um die so lange wie möglich nach hinten zu ziehen. Selbst wenn das aufzuteilende Vermögen von den Anwalts und Mediationskosten verringert wird.

Zitat von Mangrana:
Ein großer Streitpunkt ist auch seine Frau mittlerweile geworden.


Und dabei sind seine Kinder erwachsen.... Leider lässt sie nicht locker und sorgt dafür, dass er täglich an sie denkt, sei es, wenn er Post vom Anwalt bekommt, sei es weil die Enkel/Kinder über sie reden oder die Freunde. Nach Anwalts und Mediationsterminen ist er immer voll auf links gedreht und tagelang daneben.

Mein Fazit:

Wer sich mit einem geschiedenen Mann einlässt bekommt seine Altlasten zwangsläufig mit und muß für sich entscheiden, will ich das?
Will ich eventuell jahrelang von seiner Ex fremdbestimmt werden? Sie hat genug Möglichkeiten, ihm zu schaden oder sie geht auf mich zu und lässt mich wissen, welche schlimmen Dinge er in der Vergangenheit alles gemacht hat. Will ich hören, wie er über sie geredet hat? Er redet wenig über sie, macht sie auch nicht vor Dritten schlecht, muß er auch nicht, das tun seine Enkel/Kinder und Freunde.
Bin ich bereit, seine Enkel/Kinder und sein soziales Umfeld bedingugslos zu akzeptieren? Er trennt sich vielleicht von seiner Frau, aber sicher nicht von seinen Kindern/Enkeln Freunden. Außerdem will ich ja keinen Mann, der nur auf mich fixiert ist und sein komplettes Vorleben aufgibt.
Narzismus sehe ich hier weniger, eher Wut gepaart mit Hilflosigkeit, das kann ein Stolperstein für die Beziehung sein. Man muß jeden Tag aufs neue in sich gehen und überlegen, ob dieser Mann es wert ist, dass man sich darauf einlässt.

05.01.2017 07:19 • #10


T
Da ich mich momentan in einer ähnlichen Situation befinde wie dein Freund, würde ich sagen, dass er zweifelt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ihm wird gerade ziemlich bewusst, dass sich eine Menge für ihn ändert. Dies führt dazu, dass er dich in bestimmten Situationen für das Scheitern seiner Ehe und für seine jetzige Situation (kein Haus, weniger Geld, weniger Selbstwertgefühl, Verunsicherung, Verlust eines langjährigen Partners) verantwortlich macht und dieses sich in seinen überzogenen Reaktionen äußert. Vielleicht sprichst du diese Dinge einfach offen an und versuchst ihn ein bisschen aufzubauen.

18.01.2017 10:02 • #11


A


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