Ist ja OT, doch...
Zitat von Sturmhöhe:Ich verstehe nicht warum der Freundin illoyalität vorgeworfen wurde?
Wem genau gegenüber?
Nach einer Woche sehe ich folgende Aspekte:
- Mir hätte die Freundin keinen größeren Gefallen tun, als den Ex-AP vom Markt zu nehmen; dafür vielen Dank.
- Mit einem stadtbekannten Frauenflüsterer locker anzubändeln kann ich ebenfalls nachvollziehen. Vermutlich hätte ich bei einer
Trennung zunächst ebenfalls etwas Unkompliziertes für´s Ego gesucht.
- Nach so einer harschen Trennung (nach über 15 Jahre Ehe und 30 Jahre Kennen und Beziehungsgedöns) innerhalb eines
halben Jahres eine feste Beziehung einzugehen halte ich für sie (und ihre Kinder) für arg früh. Dazu bei seinem Ruf und seinem
Warmwechsel. Ich weiß nicht wie Getrennte das sehen, doch eine andere Freundin hat sich bewusst mit einem neuen
Partner Zeit gelassen, bis sie den neuen Papa vorgestellt hat....naja zugegeben etwas übertrieben formuliert.
- Wieviel gute(!) Freundinnen (oder auch Freunde) kennt Ihr, wo eine direkt mit dem Ex der anderen zusammen ist? Ich kenne zwar
einige schräge Geschichten, doch mir fällt bisher keine ein. Das bringt doch völlig schräge Situationen mit sich, wenn Du in dem
Auto knutschst wo noch vor einem Jahr die Andere lag oder Dir womöglich die identischen Liebeseinflüsterungen anhören
darfst.
Das alles sind ja Punkte, die die Freundin und ihre Wahl nur selbst betreffen, doch:
- Vor dem Hintergrund, dass der Mann (noch vor einem Jahr) vor lauter Liebesverzweiflung die Ehe der Anderen bewusst zerstören
wollte ist das ein Loyalitätsbruch und zeigt, dass ihr die Freundschaft nicht so wichtig ist. Sie wusste, wie sehr wir an der Sache
auch noch in diesem Jahr geknabbert haben. Und das ist...
- der Hauptgrund: Die Freundin ist seit über einem Jahr über die Affäre sehr gut informiert. Ihr wurde das Herz ausgeschüttet,
Briefe und Mails gezeigt, intime Details gebeichtet. Sie hat alle Emotionen mitbekommen und war eine Vertraute auch noch in
diesem Sommer, als der Ex-AP erneut eine dienstliche Mail für einen persönlichen Kommentar nutzte. Im Gegenzug hat sie es
monatelang nicht geschafft einfach mitzuteilen, dass sie sich inzwischen mit dem Ex-AP trifft und sich sogar eine Beziehung
anbahnt.
Meine Frau hätte ihr dann doch nichts mehr weiter berichtet und das wäre auch OK gewesen. Man weiß doch nicht, was beim
Pillow-Talk doch aus Versehen rausrutscht. Stattdessen wurde von ihr nur süffisant gegrinst und meine Frau wurde im Dunklen
gelassen. Der Freundin war das vollkommen klar, sonst hätte sie beispielsweise nicht gesagt, sie wolle sie nicht als Freundin
verlieren.
Wir kommen hier wieder zum Spiegel vorhalten. Meine Frau erfährt nun, wie es ist, wenn man von Vertrauten Personen hintergangen und nicht für gleichwertig angesehen wird. Sie muss nun ebenso die vergangenen Monate durchgehen und sich fragen, wie sie bestimmte Situationen neu bewerten muss. Ihr Vorwürfe an die Freundin sind nahezu identisch zu denen, die ich meiner Frau machen konnte; beispielsweise: Warum hast Du nach den ersten Treffen nicht einfach etwas sagen können?. Ich muss dann einfach nur laut schweigen; sie erkennt es selbst.
Sie hat eine Nacht drüber geschlafen und am vergangenen Montag per Mail die Freundschaft auf´s Eis gelegt. Ironischerweise konnte sie die Worte genau dieser Freundin zitieren. Diese war nämlich im Frühjahr mal sauer auf meine Frau, weil sie es wagte, die Trennungsgeschichte auch von der Seite des zukünftigen Ex-Mannes zu beleuchten bzw. ehrlich zu ihr war. Wenn also Ehrlichkeit unter Freundinnen einen Kontaktabbruch herbeiführen kann; was ist dann bei Unehrlichkeit? Ich möchte nicht wissen, wie die Freundin dann erst reagiert hätte.
Soweit dieser aktuelle Stand.