Hallo, Ich möchte gern mal meine Geschichte los werden. Ein paar Infos vorneweg: Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen und seid 6 Jahren verheiratet. Ein Haus gebaut vor drei Jahren und zwei kleine Kinder (4 und 1,5).
Wir haben vor unserer Hochzeit ein Abkommen getroffen, weil wir wussten wir werden zukünftig durch den Beruf unter der Woche und auch mal über einen Zeitraum von Monaten getrennt sein (seid 5 Jahren Wochenendehe). Dieses Abkommen war eine offene Ehe, mit den Regeln nach dem S. Kontaktabbruch und wir wollten das ja vom anderen nicht wissen.
Mein Mann hat das wohl auch ausgiebig genutzt, das erste Mal wohl als ich mit unserem zweiten Kind hochschwanger war. Darüber habe ich auch gestanden, aufgrund des Abkommens.
Vatertag fing alles an. Er war auf einem Konzert, anstatt zu Hause. Da wir eine Wochenendehe führen, war ich ziemlich enttäuscht. Immerhin ist er Familienvater. Ich hab aber schon immer gesagt er muss seine Prioritäten selbst setzen. Leider war es nicht das erste Mal dass er sich gegen uns entschied.
Zumindest zeigte ich ihm am Freitag als er heim kam die kalte Schulter, weil ich enttäuscht war. Ab da haben wir gesagt, wir sollten mal reden, damit unsere Ehe wieder ein bisschen schöner wird. Es fing alles ganz harmlos an. Wir sollten uns nicht für selbstverständlich nehmen und wieder mehr auf uns als Paar achten, ein wenig mehr Zweisamkeit usw. Aber mit jedem Gespräch (wir hatten zwei Wochen Urlaub und es war die Hölle) wurde es schlimmer, wir entfernten uns weiter voreinander. Letztlich gestand er mir, dass er seid Januar eine Affäre hat und sich in sie verliebt hat. Totaler Schock für mich. Ich dachte immer es muss doch dann auf einer Seite nachlassen, wenn man jemand anderes liebt. Aber alles wie immer. Die Zärtlichkeiten und Liebesbekundungen usw. Ich kam mir so dumm vor.
Er sagte er war glücklich so, denn er konnte ja alles haben. Sein Plan war es diese Affaire bis September zu genießen (ab da geht er für 6 Monate ins Ausland beruflich) und dann hat er genug Zeit sie aus dem Kopf zu streichen und sich wieder seiner Familie zu widmen. Aber dann viel ihm ein dass er die liebt. Und da stellte er fest, bei mir ist es keine Liebe mehr. Meinem ersten Impuls ihn sofort raus zu werfen gab ich nicht nach.
Ich liebe ihn und wollte nicht einfach aufgeben. Es gab immer wieder Gespräche die sich alle im Kreis drehten und bei denen erst mal raus kam, wir kämpfen. Gleichzeitig erwähnte mein Mann immer er wisse nicht wie lange es dauert sie aus seinem Kopf raus zu bekommen und ob er es überhaupt schafft. Ich bekam stets Bauchweh und Herzschmerz blieb aber ruhig um des Frieden willens.
Wir hatten dann noch ein Gespräch mit einem befreundeten Paar, die beide eine Scheidung hinter sich haben. Sie machten meinem Mann klar, dass es weder um die Kinder, noch ums Haus ginge. Er müsse sich bewusst sein, wen er am Ende des Tages an seiner Seite haben will. Was wäre z.B. wenn unser Nachbar das Haus kaufen würde (einer alleine von uns kann es nicht halten) und ich drin wohnen dürfte. Da sagte mein Mann er wäre dann schon weg. Aber er möchte trotzdem kämpfen (ich denke wegen der Kinder, obwohl ich sie ihm nie entziehen würde). Wir gingen danach sehr distanziert und fremd miteinander um. Und beschlossen eine Paartherapie zu machen.
Eine Woche später, kam ich samstags von der Arbeit nach Hause und er erzählt mir wie sehr er sie vermisst und dass er ihr gern geschrieben hätte usw. Er habe ihr aber nicht geschrieben. Und wir sollen erst mal die Therapie abwarten und dann entscheiden wir ob wir uns trennen. In dem Moment ist in mir etwas geplatzt und ich habe ihn raus geworfen. WIe kann er mit erzählen, wie sehr er eine andere vermisst, sie vermisst? Und wie kann er mir sagen mal abwarten ob wir uns trennen obwohl wir entschieden zu kämpfen? Unsere Große bekam das leider voll mit.
Also packte er einige Sachen und fuhr. Er schien erst sehr wütend über die Situation und als ich ihm dann noch Bilder unserer Kinder in die Hand drückte, brach er zusammen. Ich umarmte ihn noch mal und sagte immer wieder, dass ich ihn liebe. Schöne geheult dabei aber von ihm kamen keine Worte.
Und dann fuhr er. Ich wurde mit den Kindern von meinen Eltern abgeholt und klappte dann emotional zusammen. Heulkrampf und alles was dazu gehört. Die Kinder wurden durch meine Eltern abgelenkt.
Mein Mann schrieb mir dann gleich noch in der Nacht, dass es sich alles falsch anfühlen würde und ob ich ihn nicht einfach zurück nehmen kann ohne dass er kämpft. Er habe keine Kraft dazu.
Ich meinte, das ginge nicht so einfach, dann freuen sich die Kinder und ich und dann fällt ihm ein dass er sie doch nicht vergessen kann. Und wenn es sich um etwas zu kämpfen lohnt, dann doch um die Familie. Er soll erst einmal rausfinden, was er wirklich will und eine Therapie für sich selbst um mal einige Dinge aufzuarbeiten. (Vater starb mit 41 und seine Eltern haben drei Trennungen durch) ich würde ihn auch dabei unterstützen, auch wenn wir erst mal getrennt sind.
Er beschloss zu kämpfen und schien voller Elan. Das fand ich gut. Er kam dann auch Dienstag nach Hause. Da wir aber getrennt waren habe ich z.B. den Kühlschrank geteilt und das sagte er im Nachhinein war für ihn ein Schlag ins Gesicht. Ich weiß dass ich da auch überreagiert habe.
Beim Gespräch am Abend sagte er mir und Gesicht entweder du nimmst mich zurück oder ich gehe zu ihr. Wieder Schock.
Ich meinte ich lasse mich nicht erpressen, dann sollte er gehen. Er blieb an dem Abend und traf sich den nächsten Tag mit einem Freund. Ich stand da also in dem Haus, meine Kinder saßen auf dem Sofa und mir fiel die Decke auf den Kopf. Ich konnte in den Moment nicht in diesem Haus sein. Ich musste raus, sonst wäre ich vor den Zwergen zusammengebrochen. Also fuhr ich zu meiner Schwägerin. Alles ins Auto geworfen und erst mal weg. Meine Eltern sind einfach zu nahe dran, sie würden meinen Mann gern lynchen.
Sie rief ihn dann an, dass ich auf dem Weg zu ihr wäre und er war stinksauer. Fing dann gleich an dass ich ihm die Kinder wegnehmen wolle usw. Darum ging es mir überhaupt nicht. Ich konnte sie ja schlecht zu Hause allein lassen. Und mit ihm reden fiel mir auch verdammt schwer. Also fuhr ich mal weg.
Er kam am nächsten Tag hinterher und sah die Kinder, ich war in der Zeit weg. Es ging nicht.
Am Freitag dann waren wir auf seinen Vorschlag hin mit seiner Schwester und allen Kindern im Zoo. Es war anfangs sehr beklemmend und ich fühlte mich echt doof. Irgendwann sagte er mir, er möchte wenigstens drei Termine bei der Paartherapie wahrnehmen um zu sehen ob es mit uns noch funktionieren kann, aber wir sollen die Trennung vorbereiten. Ich ging drauf ein. Danach gingen wir viel besser miteinander um. Es war fast wie früher, ohne dass wir zusammen waren allerdings.
Nach dem Wochenende mit Familienkaffee und gutem Umgang unsererseits, schöpfte ich wieder Hoffnung. Was ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wusste, er schrieb seit dem Mittwoch wieder mit ihr und ließ sich bei mir über und aus und dass ich gefahren bin usw.
Das erfuhr ich die Woche drauf. Er schickte mir eine Nachricht, in der er mir den erneuten Kontakt gestand. Allerdings nur weil ein guter Freund von uns ihm sagte, er würde es mir verraten, wenn mein Mann es nicht täte. Er entschuldigte sich für seine Schwäche. Und ich wartete ab, denn er wollte wenn er zwei Wochen später heim kommt mit mir reden. Bis dahin wolle er Ruhe in die Situation kommen lassen. Als er dann zu Hause war, gab ich ihm einen Brief, in dem stand wie sehr ich mich verraten fühle und uns mit Füßen getreten fühle, dass ich aber über alles hinwegsehen würde, wenn er es wirklich will. Wenn er uns wirklich will.
Seine Antwort das ist nicht fair was dort drin steht und dann verließ er mich, verließ er uns. Er liebe mich nicht mehr, sehe keine Hoffnung dass es je wieder wird und hat auch keine Kraft zu kämpfen. Er gab uns nicht mal eine Chance.
Er würde allerdings trotzdem die Therapie machen, um der friedlichen Trennung willen und damit wir zusammen Dinge aufarbeiten können. Auch wenn er schon mit seiner Neuen zusammen ist.
Ich sagte da kann jeder seine eigene Therapie machen.
Jetzt packt er eiskalt seine Kisten und ich bekomme noch echt mistige Dinge an den Kopf geknallt ( auch wenn du 20x heulst, dass wird nichts ändern ). Da vor so einer, nennen wir es jetzt Gruppentherapie, Einzelgespräche geführt werden sollten lehnt er das ab, also die Einzelgespräche. Und damit wenigstens die Chance für uns oder die Möglichkeit uns friedlicher voneinander zu trennen. Beim Kisten packen, legte ich ihm Fotos von uns als Familie und der Hochzeit mit rein. Einfach damit sie weg sind und ich kann sie mir nicht ansehen. Es tut einfach zu sehr weh. Da kam von ihm nur der Spruch Du wirst mich nie ganz los!. Ich weiß das auch aber ich kann es ja wenigstens so gut wie möglich versuchen. Ohne dass auf den Kindern abzuladen. Aber alles andere ist jetzt nicht mehr nötig.
Ich lasse ihn jetzt ziehen. Soll er glücklich werden. Ich will das nicht mehr. Um die Kinder will er sich bemühen, was immerhin das wichtigste ist.
Wie kann ich am besten mit ihm umgehen, wenn ich ihn wegen der Kinder sehen muss? Wie kann ich das am besten verarbeiten? Denn die Liebe zu ihm ist ja nicht einfach weg! Wie soll ich irgendwann mit der Neuen umgehen? Wie kann ich stark bleiben?
Ich bin am Ende, jedes mal wenn ich das Wort Familie höre fange ich an zu heulen.
Danke fürs Lesen. Leider neuer Beitrag, da ich nicht weiß wie man den alten löscht.
25.07.2017 04:31 •
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