Nur leere Versprechungen

Hallo an alle!

War lange nicht mehr hier. Die Trennung selbst hab ich auch ganz gut über die Bühne gebracht. Bin zwar noch nicht geschieden, aber ich will es dieses Jahr noch durchziehen.

Warum ich hier dann schreibe, nun, ich bin ihm entgegengekommen bezüglich Unterhalt. Hab gesagt, dass er keinen zahlen muss, wenn er weiter unser gemeinsames Haus abzahlt.
Hatte seine schriftliche Zusage, dass er das Haus niemals verkaufen will und in unserer Firma (Werbeagentur) bezüglich meiner Anstellung alles beim Alten bleibt.
Pustekuchen, die Neue meckert die ganze Zeit, dass er zuwenig Zeit für sie hat und dass sie es sich anderst vorgestellt hat. Er arbeitet jetzt wie sie eigentlich nur noch halbtags. Er mach dann den Haushalt (putzen, kochen, waschen etc.), sie liegt auf dem Bett und liest oder sitzt auf dem Boden und meditiert (weiß ich von meiner Tochter).

Somit arbeitet er in der Agentur kaum mehr. Die geht dadurch natürlich den Bach runter. Geld fehlt hinten und vorne. Das heißt, das Haus wird verkauft und die Firma aufgegeben.
Für mich heißt es, meine Kinder und ich verlieren unser Zuhause und ich dazu noch meinen Arbeitsplatz.

Das mit dem Haus weiß ich schon seit fast einem Jahr, und seit dieser Zeit suche ich verzweifelt nach einem neuen Heim für uns.
Bis dato leider vergebens. Die Vermieter haben ja so tolle Ausreden, man kann es sich nicht vorstellen.
Da fallen Bemerkungen wie:
meine Kinder sind schon so groß und bald aus dem Haus, und für mich ist das Haus alleine zu groß;
oder
ich arbeite zuviel und kann mich mit Sicherheit nicht um den Garten kümmern;
oder
sie brauchen jemanden, der Handwerklich begabt ist und kleinere Reparaturen selbst ausführen kann.
Bis jetzt war ich die Einzige in der Familie, die solche Sachen erledigt hat. Aber Frau traut man das ja nicht zu.

Muss dazu noch sagen, dass ich auch noch einen großen Hund habe; mein Mann wollte sich beim Streicheln nicht bücken müssen; und Katzen. Haben wollte er alle, mitgenommen hat er keines der Tiere (ich hätte ihm, glaube ich, auch keines gegeben).

So und nun ist das Haus verkauft, fast, nein eigentlich verschenkt, und ich werde so ca. bis Ende Oktober raus müssen.
Hab in den letzten 1 1/2 Wochen 4 Absagen bezüglich Miethäuser bekommen und zur Zeit nichts weiteres in Aussicht.

Ich weiß manchmal wirklich nicht mehr was ich machen soll. Mit meinen Mädchen will nicht darüber reden. Aber es belastet mich unsäglich, ich kann manchmal ganze Nächte nicht mehr schlafen wegen der Sorge.

Das wars, ich konnte mich wenigstens mal aussprechen/heulen.
Danke fürs zuhören. Es hat gut getan sich das mal von der Seele zu schreiben.

Schönen Abend noch.
tali

Hallo tali,

schlimm, wenn man hört, wie verantwortungslos manche Männder und deren neue Partnerinnen sind (natürlich geschlechtsspezifisch andersrum auch).

Tut mir leid für Dich, was hier so passiert. Wo bist Du denn zuhause? Gibt es Möglichkeiten über die Ämter, Wohnraum zu finden?
Tja, ich stelle fest, nach so einer Neuorientierung ist nichts, aber garnichts mehr wichtig. Ich merke das auch. Aber wir können dagegen nichts tun - nur eben unseren eigenen Weg gehen.

Ich wünsche Dir wieder positive Erfolgserlebnisse, Gruß, Gerd

hallo tali,
mir erging es andersrum, ich mußte auch ein haus auflösen (und zahle noch ein gemeinsames ab).

warum mußt du wieder ein haus haben und nimmst dir keine mietwohnung ?
manchmal muß man im leben erst einmal abstrippen, um dann aus einer überschaubaren und finanzierbaren lage wieder hochzukommen.
so habe ich drei jahre lang in ganz kleinen wohnung mit bescheidenen ansprüchen gelebt und alles in ruhe geordnet. jetzt habe ich eine etwas (!) größere wohnung genommen , da mein sohn zu mir gezogen ist...aber immer noch alles überschaubar.

du sagtest, er zahle haus statt unterhalt. nun, wenn das eine entfällt, geht doch das andere wieder....

keine panik, gehe schritt für schritt....

gruss

mick

Hallo mick!

Wenn man alleine ist, dann geht das schon mit einer erst mal kleinen Wohnung, wäre für mich selbst kein Problem, aber nicht mit zwei Töchtern, einem Berner Sennenhund (50 kg und 70 cm Schulterhöhe) und zwei Katzen. Für den Hund wäre das Tierquälerei. Dazu will jeder auch sein eigenes Schlafzimmer + Wohnzimmer + Büro (ich arbeite noch für die gemeinsame Firma) + Küche + Bad. Da kommt man mit einer kleinen Wohnung nicht zurecht.
Alleine schon der Hund braucht einen Garten, den kann man nicht in einer Wohnung halten. Außerdem ist das total gleichgültig, ich bekomme weder eine Wohnung im EG in einem Zweifamilienhaus noch ein Haus.

Der größte Haken an der Sache ist aber vorallem der fehlende Mann (für viele das Familienoberhaupt und der Hauptverdiener). Die Vermieter haben bei einer Frau mit Kindern meist die Angst, dass die Miete nicht gezahlt wird.

Danke aber für den gut gemeinten Rat.
tali

Hallo gerd.

Nein, über die Ämter gibt es hier bei uns auf dem Land überhaupt nichts. Außerdem verdient mein Noch-Mann zuviel.
Er zahlt zwar das Haus weiter ab und wir können mietfrei darin wohnen - lach - aber alle Nebenkosten gehen auf mein Konto, er zahlt also für uns viel weniger als was uns zusteht.
Ich habe jedenfalls seit der Trennung vor 2 Jahren keinen Cent von ihm bekommen.
Gut, zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekommen die Mädchen Geld von ihm, aber das auch nicht immer. Und wenn sie sich was wünschen beschwert er sich, dass er nur der Geldbeutel für sie ist. Ansonsten kümmert er sich Null um seine Kinder.

WAs unser neues Zuhause anbelangt, bleibt mir nichts anderes als zu hoffen, dass ich soschnell wie möglich einen Vermieter finde, der „Erbarmen” mit uns hat.
Alle Anzeigen waren umsonst, habe Aushänge gemacht, Bekannte angesprochen etc. - nichts.
Sobald die hören alleinerziehend ist auch schon der Ofen aus. Der Hund ist zwar ein Problem, aber das kleinere.

Ich selbst häng jetzt total in der Luft, obwohl ich eigentlich für meine Kinder eine Stütze sein sollte.

Naja, vielleicht ergibt sich etwas in den nächsten Wochen.
Halt mir die Daumen.
tali