Nachdem ich jetzt eine Weile hier passiv mitgelesen habe, hätte ich gerne euren Rat (vielleicht auch den der anwesenden Männer ).
Mein Freund hat sich vor ca. sieben Wochen von mir getrennt. Wir, beide ü30, hatten eine Fernbeziehung und waren sechs Monate zusammen. Obwohl das jetzt zugegebenermaßen nicht sooo lange ist, haben wir Zukunftspläne gemacht (Zusammenleben inkl. Wohnortwechsel (er wäre umgezogen), gemeinsame Wohnung, Kinder etc). Diese Pläne gingen vor allem von ihm aus, wobei ich mir das alles auch gut vorstellen konnte und auch gerne mitgetragen und -geträumt habe. Er hat mir immer wieder gesagt, wie sehr er mich mag, wie glücklich er ist oder auch, dass wir so viel Zeit verloren haben, weil wir uns nicht schon früher kennengelernt haben. Einfach Dinge, die eine Frau vielleicht auch gerne hört.
Im März sind wir ein verlängertes Wochenende zusammen weggefahren, das war ein Traum (jedenfalls für mich. ). Anschließend hab ich ihn nicht mehr gesehen, da ihm an den folgenden Wochenenden immer was dazwischen kam. Die Gründe, die er nannte, waren für mich aber glaubwürdig. Ein paar Tage vor der Trennung wurden seine Nachrichten aber immer weniger und unverbindlicher. Schließlich schrieb er, dass wir uns mal über unsere Beziehung unterhalten müssen.
Das Ergebnis war, dass er sagte, dass er nicht weiß, ob er Schluss machen möchte. Es sei ihm alles zuviel, er könne sich nicht mehr vorstellen seinen Wohnort zu ändern und außerdem habe er beim Gassi gehen jemand kennengelernt. Dies sei praktisch, weil sie nur zehn Minuten entfernt wohnt (kein Wort davon, dass Gefühle im Spiel sind). Es liege auch nicht an mir. Ich wusste zwar die ganze Zeit, dass er nebenbei noch auf einem Datingportal unterwegs ist, aber ich hab nichts dazu gesagt, weil ich ihn nicht verlieren wollte. Und ja, ich hatte schon länger kein gutes Bauchgefühl mehr. Trotzdem hat mir die Trennung vollständig den Boden unter den Füßen weggezogen.
In den weiteren Wochen hatten wir immer mal per WA Kontakt. In den Nachrichten hat er mir auch mitgeteilt, dass es auch für ihn nicht einfach sei und er immer noch Gefühle für mich hat; außerdem wollte er wissen, was sich in meinem Leben so tut. Meistens ging der Kontakt von mir aus, er hat aber darauf reagiert und mir ein Treffen in Aussicht gestellt, damit wir nochmal über unsere Pläne sprechen können. Zu dem Treffen kam es nie, ein weiteres Telefonat fand auch nicht statt. Ich hab dann den Kontakt erstmal abgebrochen. Nach ca. zwei Wochen Funkstille hatte er Geburtstag und ich hab ihm ne kurze, ziemlich neutrale Nachricht geschickt. Er hat gleich am nächsten Tag geantwortet, sich dafür bedankt und geschrieben, dass er sich sehr über meine Nachricht gefreut hat. Ende letzter Woche hab ich mich entschieden, ihm nochmal eine lange, emotionale und sehr ehrliche Email zu schreiben. Ich habe damit keine Erwartungen verbunden und bin schon gar nicht davon ausgegangen, dass er darauf reagiert. Hat er aber doch, er hat sich zweimal auf zwei aufeinander folgenden Tagen per WA bei mir gemeldet. Einmal, um sich zu bedanken und mitzuteilen, dass er die Mail gelesen hat. Und das zweite Mal schrieb er, dass er sich drüber gefreut hat, es schön ist zu wissen, dass ich noch ab und zu an ihn denke und er unsere Zeit nicht vergessen wird. Dann aber auch, dass er mir keine falschen Hoffnungen machen will. Im gleichen Satz fragt er mich dann aber auch noch, ob ich wohl niemand anderen kennengelernt habe bis jetzt.
Was soll ich denn davon halten? Ich meine, wenn Schluss ist, ist das so, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte und es mir mit der Trennung überhaupt nicht gut geht (immerhin hab ich bald mein Wunschgewicht und die Augenringe lassen sich überschminken. ). Ich versteh nur nicht, warum er diese Frage noch stellt, ob ich schon nen Neuen habe (abgesehen davon, dass er mich besser kennen sollte - so schnell ersetze ich niemanden) Und vor allem, soll ich darauf nochmal reagieren?
Danke.
20.05.2019 19:59 •
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