Hallo ,
ich habe ja schon ein bisschen was zu meiner Situation geschrieben, aber irgendwie habe ich es noch nicht wirklich geschafft, alles so zu schreiben wie ich es fühle, erlebe und erleide.
Hoffentlich kriege ich das jetzt mal auf die Reihe, denn es wäre mir schon sehr wichtig, eure Meinungen zu hören und Unterstützung und Hilfe in dieser besch….. Situation zu finden.
Nach achtjähriger Beziehung hat mein Freund mir am 16. August eröffnet, das unsere Beziehung für ihn keinen Sinn mehr macht und er diese beenden möchte. Es gab vorher schon einige Probleme, genau gesagt seit dem letzten halben Jahr…. Erstens scheiterte sein Versuch sich selbstständig zu machen, es gab ernste finanzielle Probleme und dann kam immer mehr von ihm die Aussage, er würde sich eingeengt fühlen und er würde gerne auch mal was ohne mich machen.
Dazu muss ich sagen, grade das gemeinsame Ausüben unseres Hobbys mit den Hunden und dem Hundesport hat uns immer so viel bedeutet und auch so viel Freude bereitet. ( Das dachte ich zumindest bis zu einem kürzlich geführten Gespräch ).
Vor unserer Trennung hat mein Partner sehr viel Zeit mit einer gemeinsamen guten Freundin ( auch aus dem Hundesport ) verbracht. Er brauchte sie zum Reden und dann auch zum Trainieren. Er wollte seinen jungen Hund ohne mich aufbauen, da wir zugegebenermaßen beim gemeinsamen Training häufig viel Stress hatten. ( beide Ausbilder und jeder seine eigene Meinung ). Ich wurde immer eifersüchtiger und habe ihm unterstellt, das er ein Verhältnis mit ihr hat bzw. sich in sie verliebt hat. Ich habe ihn diesbezüglich immer wieder gefragt, und er hat es verneint.
Wenn er mir emotionale Sicherheit gegeben hätte, wäre alles gut gewesen. Das hat er aber nicht, sondern er hat sich darüber aufgeregt wie ich ihn und auch sie so behandeln könnte. ( Ich habe sie auch direkt darauf angesprochen, sie hat es auch verneint. )
An dem Abend, als er unsere Beziehung beendet hat, hat er mir gesagt, das das einer von vielen Gründen sei, warum er keinen Sinn mehr drin sähe. Und das er zwar noch Gefühle für mich hat, aber nicht genug um unter diesen Voraussetzungen die Beziehung aufrecht zu erhalten. Er würde schon seit drei Jahren mit seiner Gefühlswelt Probleme haben, was Liebe angeht ! Das läge aber nicht an mir sondern er sei wohl da nicht normal, vielleicht sogar beziehungsunfähig.
An diesem Abend ist meine Welt zusammengebrochen. Wie ich den nächsten Tag überstanden habe, weiss ich nicht mehr. ( es war ein Freitag, ich bin nicht zur Arbeit, dann das Wochenende, es war einfach furchtbar. ) ich habe ihn dann nachmittags gefragt, wie er sich das jetzt weiter vorstellt, er hatte genauso wenig eine Vorstellung wie ich. Wir haben zusammengesessen und geredet. Sonntag nachmittags sind wir dann noch gemeinsam mit unseren Hunden spazieren gegangen….
Nun ist ja einige Zeit vergangen und wir leben immer noch zusammen in dem von uns gemieteten , renovierungsbedürftigen Altenteil-Haus auf einem Bauernhof. Wenn es um die Zukunft geht, dann ist er mittlerweile bei der Aussage angekommen, das wir das hoffentlich im nächsten Jahr „ auseinander dividieren „ können !
Bis auf das wir in dieser Zeit einige echt heftige Auseinandersetzungen hatten, wo wirklich die Fetzen flogen und es Verletzungen von beiden Seiten gab, kommen wir so im täglichen Leben eigentlich recht gut miteinander klar. Wir essen immer noch zusammen, machen die täglichen Verrichtungen wie Einkaufen usw. nach Absprache. Er schläft seit 2 oder 3 Wochen im Wohnzimmer, am Anfang tat mir das weh, mittlerweile ist das okay, da er früher aufstehen muss als ich.
Wir haben auch jeden Tag telefonischen oder sms – Kontakt, das dreht sich dann um Infos über Einkauf oder Ankunft zu Hause.
Kurz nachdem er die Beziehung beendet hatte, ging es bei ihm los, mit „ Freiheit geniessen „. Er war am Wochenende immer lange unterwegs, einmal kam er nach einem Trainingstag am nächsten Morgen um halb vier nach Hause. Ich bin fast ausgerastet und habe ihm gesagt, das ich es unmöglich finde zwei Wochen nach Beziehungsende mit einer anderen Frau ins Bett zu gehen. Er hat mir dann gesagt, dass er nur jemand zum Reden gebraucht hätte und das nicht getan hätte. Seitdem ist er über Nacht nicht mehr weg gewesen und das Thema ist auch nicht mehr zur Sprache gekommen.
Er ist am Wochenende immer mindestens einen Tag zum Training usw. unterwegs. Es gab diesbezüglich eigentlich nur dann Stress, wenn er sich nicht an getroffene Absprachen gehalten hat und z.B. keine Info gegeben hat, das er nicht zum Essen kommt obwohl vorher verabredet.
Das habe ich mir nun fest vorgenommen, das nicht mehr zu tun, mit sms hinterher fragen oder anrufen. Denn das ist im Moment wirklich der einzige Punkt, wo es geknallt hat.
Anfangs habe ich immer wieder gesagt, wie sehr ich ihn immer noch liebe, und das ich hoffe, das er seine Gefühle für mich doch noch wieder entdeckt, mich wieder lieben kann, da sagte er dann , das er sich das zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen könnte.
Auf dieses Thema habe ich ihn jetzt schon länger nicht mehr angesprochen, ich will ihn nicht mehr bedrängen. In unseren Gesprächen kommt immer wieder zum Vorschein, das er mir den größten Anteil Schuld an unseren finanziellen Problemen gibt. Es geht dabei um das Geld ausgeben für unser Hobby. Dabei war er damals derjenige, der mich unterstützt hat, dieses zu tun ( war über die Jahre auch mein Trainer ). Wenn ich mit Freunden über diese Aussage spreche, dann schütteln sie nur den Kopf, wie realitätsfremd er das sieht. Es gibt so viele ungeklärte Fragen und Punkte zu unserer Beziehung, und nach und nach sprechen wir immer ein bisschen mehr. Unsere Ansichten über bestimmte Dinge gehen schon sehr auseinander wie ich nun gemerkt habe.
Nun haben wir am Montagnachmittag zusammen Kaffee getrunken und dabei geredet. Er weiss das es mir nicht gut geht, sagt aber er weiss nicht wie er das ändern soll. Einfach alles rückgängig machen könnte und wollte er nicht, aber es ginge ihm auch nicht gut. Ich habe wieder geweint und er meinte, ich sollte doch mal versuchen meine Einstellung zu ändern, zu schauen wo ich hin will in der Zukunft und nicht immer klagen ! Wie soll ich ihm denn deutlich machen, das ich immer noch die Hoffnung habe, das er UNS noch mal will ?
Andererseits…. Dann von seiner Seite aus: er ist LKW-Fahrer und überlegt, ob er jetzt erstmal in den Fernverkehr geht, das er nur am Wochenende hier ist und in erster Linie um mehr Geld zu verdienen. Ich habe ihn dann gefragt, wie er das denn dann hier mit dem auseinander dividieren voran treiben will. Antwort : warte doch erst mal ab…
Diese Aussage verstehe ich nicht.
So viele Ungereimtheiten. Die Situation ist leider so , dass keiner von uns ausziehen kann. Wir sind finanziell zu sehr miteinander verbandelt und alleine kann im Moment keiner ohne den anderen wohnen und existieren. Wir sind uns auch einig darüber, dass wir im Moment so auch einigermaßen miteinander klarkommen und keiner den anderen hängen lässt.
Nur ich kann mich doch nicht so schnell entlieben, wie das am besten wäre. Am Anfang war ich extrem wütend auf ihn, wie er uns so einfach „ wegschmeissen „ kann. In Gesprächen habe ich dann mehr dazu gehört und mitbekommen, dass das ein längerer Prozess war, der zu seiner Entscheidung geführt hat. Allerdings hat er dann am Montag das erste Mal gesagt, das, hätten nicht diese vielen Gespräche mit der gemeinsamen Freundin stattgefunden, er die Beziehung ( noch ) nicht beendet hätte und wir sicher noch mehrere Monate zusammen gewesen wären. Ich habe ihm dann nur gesagt, das man in dieser Zeit hätte was ändern und kämpfen können. Darauf kam keine Antwort.
Und dann das Thema mit dem Verschweigen der Prüfung. Seit längerem stand bei ihm das Thema „ Begleithund-Prüfung „ auf dem Plan. Wir hatten noch darüber gesprochen, das er diese irgendwann jetzt im Herbst ( eigentlich dieses WE ) machen wollte. Vor zwei Wochen hat er das dann hinter meinem Rücken gemacht und mich morgens noch bewusst angelogen. Nachmittags bekam ich dann eine sms, das er später käme, da er die Prüfung bestanden hat ! Für einen Aussenstehenden ist das jetzt nicht nachzuvollziehen, aber mich hat das Verschweigen bis ins Mark verletzt, ich war so sauer
( Im Frühjahr ist dabei gründlich was schief gegangen und ich habe die ganze Zeit mit ihm mitgefiebert und mitgelitten )
! Als er dann abends nach Hause kam und mir stolz den Pokal zeigte, habe ich ihm ganz kühl gratuliert und ihm dann gesagt, wie sehr er mich getroffen hat. Er sagte mir dann, das er das selber nicht schön fand, sich aber dazu entschieden hatte, weil er Angst davor hatte, das ich Stress machen könnte am Morgen der Prüfung. ( Ganz unberechtigt war diese Angst auch nicht ) Dabei hatte ich mir da schon vorgenommen ruhiger zu werden, aber das konnte er ja nicht wissen ( Thema Eifersucht auf die gemeinsame Freundin, Unterstellungen )
Er weiss mittlerweile, dass ich eine Therapie in Angriff nehme, aber er sagt, kannst du machen, aber für uns kommt das zu spät. Warum sagt er dass ? Wahrscheinlich hat er nicht die Hoffnung, dass ich mich ändern werde oder ?
Ich liebe ihn immer noch und hoffe natürlich, das er wieder zurückkommt, aber das würde nicht so einfach gehen. Es wäre schon viel Beziehungsarbeit notwendig. Teilweise fühle ich mich so einsam zur Zeit, auch wenn wir im selben Haus sind… Komischerweise ist bei mir das Bedürfnis ihm körperlich nah zu sein, ihn zu küssen oder innig zu umarmen, das am Anfang noch sehr stark war, sehr zurückgegangen. Ist das Selbstschutz ? Ich sehe immer nur, wie kaputt und müde er aussieht und habe dann teilweise sogar Mitleid mit ihm.
Und wenn ich dann ins Loch falle, wünsch ich mir nur weit weg zu sein oder eben tot. Wenn ich unterwegs bin und was mit den Hunden mache, kommt mir alles nur total sinnlos vor.
Das Thema „ Selbstwertgefühl „ hatten wir ja schon in einem anderen Thread.
Und dann höre ich immer wieder die Worte einer Therapeutin, bei der ich zu mehreren Krisen-Gesprächen war. „ Lassen Sie ein bisschen los, alles ist offen! „ Und „ er bietet ihnen im Moment eine Art von Beziehung an, nehmen sie diese erst mal an „ !
Wie seht ihr das ?
Ich bin irgendwie völlig verunsichert.
Würde mich über euer Feedback freuen. Danke
26.10.2012 09:58 •
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