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Nicht enden wollender Liebeskummer zerstört mein Leben

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Hallo,

ich habe hier schon einen Thread eröffnet im letzten August, glaube ich. Doch mir geht es immer noch nicht besser, beziehungsweise erneut schlecht, daher schreibe ich die ganze Geschichte noch einmal auf, auch wenn dann einiges doppelt ist. Aber lest selbst...

Also,

meine Lebenskrise begann vor ziemlich genau einem Jahr. Ich hatte mich gerade voller Elan selbständig gemacht, als meine Freundin mir mitteilte, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt habe. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen, 3 Jahre zuvor hatte ich mich unsterblich in sie verliebt und für sie sogar meine Verlobte verlassen. Ich war immer noch verliebt wie am ersten Tag und dachte, das sei sie auch.

Es zog sich noch ein paar Wochen hin, bis sie mit dem anderen zusammenkam. Ich wohnte weiterhin bei ihr und schlief in ihrem Bett (und sogar noch ein paarmal mit ihr). Unfassbarerweise war sie plötzlich schwanger. Und wusste natürlich nicht, von wem. Ich blieb dann sogar noch länger dort wohnen, einfach weil ich nicht fassen konnte, dass es vorbei war, und wohl auch nicht loslassen wollte. Ich quälte mich jeden Tag, saß nur zuhause und heulte, konnte nicht arbeiten und verdiente kein Geld. Ich wollte dort bleiben, bis klar war, ob das Kind von mir ist. Ich hatte mir immer so sehr eine Familie gewünscht.

Nach 4 Monaten (!) halte meine Schwester mich dort heraus, weil sie nicht mehr mit ansehen konnte, wie schlecht es mir ging. Ich zog zu ihr in eine 300 km entfernte Stadt. Es wurde dann ein bisschen besser, aber ich trank oft zuviel und hatte immer wieder depressive Zusammenbrüche. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, jemals wieder eine andere Frau anschauen zu können. Es war so perfekt mit uns gewesen, oder jedenfalls bildete ich mir das ein.

Mehr aus Langeweile verabredete ich mich Ende Oktober über eine Dating-Plattform mit einer Frau. Wir waren uns sofort sympathisch und landeten tatsächlich im Bett. Sie hatte eine ähnliche Geschichte hinter sich, eine schwere Trennung, eine schwere Geburt und lebt allein mit ihrem Kind, hat aber noch schwer an ihrer Situation zu knabbern, auch finanziell und erst recht gesundheitlich.

Nachdem ich monatelang JEDEN Tag mehrere Stunden um meinen Verlust geweint hatte, war ich darüber zwar immer noch sehr traurig, aber ich verliebte mich tatsächlich in die Frau mit dem Kind. Schnell (zu schnell wahrscheinlich) wurden wir eine kleine Familie, ich war fast jeden Tag dort und wir brachten gemeinsam die Kleine ins Bett. Ich bekam sonst aber nicht viel auf die Reihe, arbeitete weiterhin nicht wirklich und lebte fast nur noch für die Momente mit meiner kleinen Familie.

Anfang Februar wurde MEIN Kind geboren. Wir haben sofort nach der Geburt einen Test machen lassen, der dies nachwies. Ich freute und freue mich immer noch sehr darüber, aber es macht die Situation nicht einfacher. Ich fahre alle zwei Wochen hin, um die Kleine zu sehen, aber eigentlich kann ich mir das finanziell alles gar nicht leisten.

Anfang März begann die Kontaktdichte mit meiner neuen Freundin auf einmal nachzulassen. Einen Monat später sagte sie mir, dass sie sich leider nicht in mich verliebt habe. Ich hatte das Gefühl, mich am Ende zu sehr aufgedrängt zu haben, sie mit meiner Liebe und Aufmerksamkeit erdrückt zu haben. Kurz gesagt: Alles falsch gemacht zu haben. Und erneut die Chance auf eine glückliche Beziehung versemmelt zu haben.

Und jetzt bin ich wieder allein. Ich kann ganz offensichtlich nicht gut alleine sein, ich trinke, rauche, *beep*, schaue exzessiv P. und weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Ich suche halbherzig nach einem Job, und bei Bewerbungsgesprächen habe ich keine Chance, weil es mir einfach nicht gelingen will, überzeugend rüberzukommen. Wie auch, ich bin gerade alles andere als von mir überzeugt.

Jeder Tag ist eine Qual. Ich bin in Therapie (analytische Psychotherapie), ich nehme Antidepressiva, ich gehe viel in die Natur, so wie man es in all diesen Lebenshilfebüchern liest. Ich versuche alles. Aber ich komme nicht weiter. Ich kann nicht mehr. Ich hasse mein Leben. Ich hasse mich selbst.

Ich habe Angst, dass ich mir irgendwann etwas antun werde. Meine Gedanken drehen sich jetzt nicht mehr um die alte Beziehung, sondern um die neue, aber der Schmerz ist der gleiche. Ich kann nicht fassen, dass es zu Ende ist. Ich liebe sie so sehr. Ich verstehe, dass es nicht funktionieren konnte, aber es ist so schlimm für mich. Ich sehe sie auch noch oft und gehe mit der Kleinen auf den Spielplatz. Ich weiß, das sollte ich lassen. Aber ich kann nicht. Es ist meine Einzige Freude im Leben momentan.

Ich kann nicht mehr.

03.05.2013 14:51 • #1


A
Hallo!

ich kann Dir bestimmt keinen fundierten und alles lösenden Rat geben...aber ich kann da sein. Und es sieht so aus, als ob Du jemanden brauchst, der da ist.

Ich glaube,....Du hast nie losgelassen. Nicht die alte Beziehung...und nicht die Neue (Alte). Ich bin selber gerade dabei, den mir so wichtigen Menschen wirklich los zu lassen...manchmal geht das gut, manchmal nicht so sehr...aber es geht voran.
Auch bei Dir muss es voran gehen.

Mir hat jemand gesagt: So toll kann er ja gar nicht gewesen sein, sonst wärt ihr noch zusammen.
Natürlich sehe ich auch, dass ICH einiges hätte anders machen können - aber dennoch stimmt der Spruch. Denn wenn es wirklich so hätte sein sollen....dann wäre es auch so gekommen.

Mach dir keine Gedanken, Du hättest sie erdrückt...Du hättest etwas falsch gemacht. Du bist Du, und Du machst das schon richtig. Und für irgendjemanden wird es auch mal richtig sein.

Es gibt ein Buch: MARY von Ella Kensington...das hilft.

Und Du weisst:
Ich weiss nicht ob es besser wird, wenn es anders wird - aber um besser zu werden, muss es anders werden!

Ich glaube, Du hasst dich selbst dafür, dass Du *beep*, trinkst etc.
Dann musst Du damit aufhören.
Denn willst Du einmal wieder glücklich sein? dann geht das nur so. Hol Dir noch mehr Hilfe, wenn Du das nicht alleine schaffst!
Nur wenn Du wieder glücklich bist, kannst du eine andere glückliche Person treffen...und glücklich bleiben!
Ich denke, deswegen hat es bei der neuen Beziehung auch nicht geklappt: du warst nicht wirklich glücklich mit Dir selber.

Ich weiss nicht, ob dir das hilft...drück Dich!

04.05.2013 07:26 • #2


A


Nicht enden wollender Liebeskummer zerstört mein Leben

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Ich danke dir sehr. Ich werde mir das Buch mal ausleihen.

Du hast sicher recht damit, dass man keine glückliche Beziehung führen kann, wenn man nicht selbst glücklich ist. Aber ich fürchte, dahin ist es noch ein sehr, sehr langer Weg.

Heute liege ich schon wieder seit 3 Stunden im Bett rum und mag nicht aufstehen. Denke dauernd an SIE. Lese ihre alten SMS und Mails und schaue Bilder von ihr an. Und sie, sie meldet sich einfach nicht mehr. Oder kaum noch. Und irgendwie ist es ja auch besser so, aber ich vermisse sie so.

Naja, es hilft ja nix. Liebe Grüße!

07.05.2013 07:58 • #3


S
Hallo XYZ!

Auch ich kann dir hier nicht die ultimative Lösung präsentieren, doch kann ich eines tun, und zwar dir ein ganz klein bisschen virtuell in deinen Allerwertesten treten.

Zitat von XYZ:
Anfang März begann die Kontaktdichte mit meiner neuen Freundin auf einmal nachzulassen. Einen Monat später sagte sie mir, dass sie sich leider nicht in mich verliebt habe. Ich hatte das Gefühl, mich am Ende zu sehr aufgedrängt zu haben, sie mit meiner Liebe und Aufmerksamkeit erdrückt zu haben. Kurz gesagt: Alles falsch gemacht zu haben. Und erneut die Chance auf eine glückliche Beziehung versemmelt zu haben.

Hier kann ich nur sagen, dass nicht ersichtlich ist, was du falsch gemacht haben könntest. Dein von dir gefühltes Aufdrängen muss deine (Ex)Freundin nicht als aufdrängen empfunden haben - dies siehst jetzt nur du so, so wie du m.M.n. in allem einen Grund suchst, warum DU am Versagen der Beziehung schuld sein könntest.

Beide deiner Ex-Freundinnen gaben dir einen Grund, warum sie die Beziehung beenden wollten und ich denke, das ist Grund genug. Warum solltest du also die Verantwortlichkeit bei dir suchen? Ich denke, es hat halt einfach nicht gepasst ...... .

Reflektieren jedoch ist nie schlecht und darum hat deine Suche auch eine gute Seite.
Vll. wäre es jedoch gescheiter, du ließest die zwei Damen mal außen vor und versuchst dich zu reflektieren - und damit meine ich nur DICH, und zwar nicht in Verbindung mit deinen Beziehungen gebracht.


Zitat von XYZ:
Und jetzt bin ich wieder allein. Ich kann ganz offensichtlich nicht gut alleine sein, ich trinke, rauche, *beep*, schaue exzessiv P. und weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Ich suche halbherzig nach einem Job, und bei Bewerbungsgesprächen habe ich keine Chance, weil es mir einfach nicht gelingen will, überzeugend rüberzukommen. Wie auch, ich bin gerade alles andere als von mir überzeugt.

..... und vl ist dies dein Dreh- und Angelpunkt?!
Dass du nichts mit dir anzufangen weißt?!

Ich bin der Meinung, dass man seine ureigensten Gefühle nicht zu unterdrücken braucht. Menschen sind unterschiedlich. Die einen brauchen mehr Nähe, die anderen etwas weniger. Deshalb ist jedoch der eine um nichts schlechter oder besser als der andere.

Du vl ein Mensch mit viel Nähebedürfnis und dies ist nichts Schlechtes und kann einen anderen Menschen auch nicht erdrücken, wenn auch er auf dieser Welle schwimmt - somit bist du genau so richtig, wie du bist.

Dein Kernproblem bist möglicherweise du selbst. Und solange du nicht DICH auf die Reihe bekommst, wird das nur schlecht und recht in einer Partnerschaft funktionieren können.

Was du vl zu allererst suchen musst, ist dein Wille! Dein Wille, etwas verändern zu wollen - an dir.

Vl. könntest du damit beginnen, dies mit ganz kleinen Schrittchen. Sieh dich mal an und überlege, was dir an dir nicht gefällt? Kleidung, Haarschnitt? Da gäbe es viel zu erwähnen. Beginn vl. damit. Dann stückchenweise weiter gehen. Bring vl. deine Wohnung auf Vordermann, lass sie zu einer Wohlfühloase werden. Auch da kann man vl. einiges tun.

Dann beginn den Schritt ins Freie. Zwing dich zu jedem einzelnen Bewerbungsgespräch und stärke dich damit, indem du dir vl. vorsagst ICH WILL.

Zu guter letzt solltest du dir allerdings auch einen Freiraum fürs Wunden *beep* lassen. Setz dich ruhig damit auseinander. Dies vl. ohne *beep* und Alk., da dies nur deinen Kopf benebelt und sie dir nur irgendwelche unrealistische Gedankengänge vorgaukeln.

Weine, lass es raus - fühl den Schmerz ..... arbeite auf, arbeite an dir!

Viel Kraft!

07.05.2013 10:35 • x 1 #4


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Das mit den ganz kleinen Schritten ist mir in den letzten Tagen auch klar geworden. Ich kann mich nicht auf einmal wieder mögen und alles, aber auch alles anders machen. Ich muss üben und darf nicht den Mut verlieren...

Mit neuer Kleidung und Haarschnitt habe ich übrigens tatsächlich schon angefangen : )

Jetzt aber mal kurz noch eine Bitte:
Ich treffe mich gleich mit meiner letzten Freundin, diese hat den Kontakt fast komplett einschlafen lassen und hat sich gerade überraschend gemeldet. Ich war auch seit knapp einer Woche nicht mehr mit Ihrer Tochter auf dem Spielplatz.
Jetzt hätte ich so viele Fragen an sie, will so vieles verstehen. Wenn ich ihr aber zu sehr auf die Pelle rücke, wird sie sich bedrängt fühlen und mich vielleicht noch weniger sehen (geht ja kaum). Das will ich nun natürlich genau nicht.
Wie kann ich mich denn am besten verhalten? Ihr irgendwelche Liebesgeständnisse zu machen, wäre wohl das Dümmste. Ihr etwas vorzuspielen, wie gut es mir geht, aber auch. Ich will sie soooo viel fragen? Wir gehen nur kurz Mittagessen, ich habe also maximal eine Stunde.

Und ich weiß jetzt schon, dass ich mich hinterher total ärgern werde, weil ich zu viel gefragt oder zu viel Blödsinn geredet habe. Wie kann ich mich bremsen? Wie kann ich ihr zeigen, dass ich sie zumindest als Freundin nicht verlieren will und vor allem weiter die Kleine sehen? Und dass das auch stressfrei mit uns funktionieren kann?

Bitte helft mir. Ich bin froh um jeden Tipp.

08.05.2013 09:38 • #5


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Zitat von Sorele:
Hallo XYZ!

...

Dein Kernproblem bist möglicherweise du selbst. Und solange du nicht DICH auf die Reihe bekommst, wird das nur schlecht und recht in einer Partnerschaft funktionieren können.

Was du vl zu allererst suchen musst, ist dein Wille! Dein Wille, etwas verändern zu wollen - an dir.

...

Viel Kraft!


P.S. Das habe ich erkannt und akzeptiert!

ABER... (immer dieses aber): Genau diesen Willen kann ich irgendwie nicht aktivieren, d.h. ich heule lieber zuhause rum als mich in den A. zu treten und etwas zu MACHEN : (( Klar, es klappt schon manchmal, aber ich verbringe derzeit mindestens 70% meiner Zeit mit Lamentieren und über-die-letzte-Beziehung-Nachdenken, anstatt selbst aktiv zu werden.

Wie kann ich das schaffen?

08.05.2013 09:43 • #6


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Oje, meine Antwort kommt jetzt wohl zu spät, das Treffen hat ja nun schon stattgefunden.

Wie ist es dir ergangen?

Zum Lamentieren:

Dies kannst du wie gesagt, nur mit eisernem Willen vollbringen. Und glaube mir, so etwas bringst du zustande.

Du weißt selbst, dass du in der Vergangenheit hängen geblieben bist. Aufzupassen gilt es, dass du dir damit nicht sämtliche Freundschaften zerstörst, denn immerhin geht dies schon sehr lange und so manch einer überlegt es sich dann zweimal, ob er sich mit dir treffen soll ..... immerhin will man ja, wenn man unterwegs ist. auch fun-factor haben.

Jede Tätigkeit, die du von nun an in Angriff nimmst, musst du versuchen, mit voller Energie zu erledigen.

Mir hat immer geholfen, NEUES (etwas, was du z.B. vorher nie gemacht hast?!) zu beginnen. Dies erfordert zu Anfang viel Aufmerksamkeit und lenkt ab. Das Ablenken lässt dich etwas abschalten und somit wird der Abstand u.U. auch größer.

Vl. schaffst du es, deinen Fokus auf was anderes zu richten.

Versuchs und gib nicht auf! Das Leben ist echt kurz genug ......

08.05.2013 17:12 • x 1 #7


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Das Treffen war ok. Ich habe mich zusammengerissen und keine Fragen gestellt. Ich habe nur gesagt, dass ich unsere Gespräche vermisse. Sie hat es souverän ignoriert. Aber sie hat sich viel Zeit genommen und es war schön, einigermaßen entspannt jedenfalls.

Ich weiß nicht, ich mache mir natürlich immer noch Hoffnungen, aber versuche zumindest, diese auf irgendwann herauszuschieben und mich darauf zu konzentrieren, wieder mehr ich selbst zu sein.

Heute Abend habe ich eine Probeschicht in einem Café, weniger wegen dem Geld, sondern mehr, um hier ein paar Leute kennen zu lernen. Das wird mich hoffentlich auf andere Gedanken bringen.

Jetzt muss ich bis dahin noch irgendwie den Tag überstehen.


Meine Erinnerung riecht nach ihr.... : (

10.05.2013 08:44 • #8


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heute ist es mal wieder ganz schlimm. deshalb muss ich das hier kurz reinschreiben, wenigstens um es irgendwo loszuwerden.

ich versuche, mich mit arbeit abzulenken, aber immer und immer wieder muss ich an sie denken. ich habe schon 5 mails an sie angefangen, aber keine davon abgeschickt, weil ich mir dadruch total aufdringlich vorkomme, was ja wohl auch zutrifft. ich hatte bereits 3 heulattacken und komme mir vor wie ein kleines kind. man sagt zwar immer lass es raus, aber es hört irgendwie nicht auf.

wenn ich ihr dann doch eine sms oder mail schreibe, dann ignoriert sie sie sowieso. außer, es geht um irgendwas organisatorisches, dann muss sie mir ja antworten. sie verhält sich also eindeutig und gibt mir keinerlei anlass, mir irgendwelche hoffnungen zu machen.

aber mein herz kapiert es einfach nicht und ich rede mir dauernd ein, dass es nur ein bisschen dauert, bis sie mich vermisst und zurückhaben will.

das wird aber ziemlich sicher nicht passieren. schnüff.

21.05.2013 11:43 • #9


Ruwen
Hallo XYZ,

Bin gerade mehr Zufällig als gewollt auf dein Thema aufmerksam geworden. Ich weiß dieses Forum hilft ungemein, aber zu keiner Zeit gibt ein Schreiber ein positives Ende. Da wollte ich mal nachfragen, wie es dir mittlerweile geht?
Hast du dein Leben selbst in die Hand genommen?
Geht's dir wieder gut?
Der Anfang klang stark danach, dass du dir was antun könntest.
Was hast du unternommen um auf bessere Gedanken zu kommen.

LG Ruwen

03.07.2014 08:13 • #10


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Hallo Ruwen,

ich hatte die Geschichte noch in einem anderen Thread fortgesetzt bzw. vertieft, dort hat auch jemand gefragt, wie es mir inzwischen geht. Daher kopiere ich die Antwort darauf einfach hier nochmal hinein.

Und um es gleich am Anfang zu sagen: Mein ende IST positiv : )




ich bin hier nicht mehr oft unterwegs. ich habe es einfach irgendwann geschafft, nicht mehr in den rückspiegel, sondern nach vorne zu schauen.

ich bin sehr erfreut darüber, dir und euch allen hier mitteilen zu können, dass es mir wirklich wieder gut geht.

meine lehre(n) aus dem ganzen mist lassen sich wohl auf einige plattheiten reduzieren: irgendwann ist jeder schmerz vorbei. du vergisst einfach, daran zu denken. aber der weg dorthin ist weit und hart. du musst ihn gehen, es gibt keine abkürzung und keinen aufzug, du musst den ganzen berg alleine bezwingen. auch wenn es natürlich immer menschen gibt, die dich alles leichter ertragen lassen. aber es helfen keine pillen, Dro., affären oder sonstige ablenkungen, du musst jeden tag wieder aufs neue kämpfen und einfach warten, bis die tränen versiegen.

klingt pathetisch, beschreibt meine erfahrungen aber ganz gut.

konkret sieht es folgendermaßen aus:

meine tochter ist herzallerliebst, ich sehe sie alle zwei wochen, sie läuft schon und fängt an zu sprechen, letzten samstag hat sie klar und deutlich papa zu mir gesagt, ich kann es immer noch kaum glauben! mit ihrer mutter ist es mühsam, aber es geht. irgendwann bin ich tatsächlich endlich wütend auf sie gewesen. das hat wirklich gut getan und mir wurde auf einmal immer klarer, das diese beziehung sowieso nicht für ewig funktioniert hätte. wir haben einige kämpfe ausgefochten und ich bin dadurch sicher nicht schwächer geworden. inzwischen ist es fast schon entspannt, und ich bin froh wie es mit der kleinen läuft und dass sie so ein tolles kind ist.

mit ihrer nachfolgerin, die ich elena genannt habe, habe ich keinen kontakt mehr. das tut manchmal immer noch ein bisschen weh, vor allem würde ich ihre kleine tochter auch gerne mal wiedersehen. aber sie hat es einfach totlaufen lassen und sämtliche kontaktversuche ignoriert. schade, das geht immer noch nicht in meinen kopf. ich bin aber definitiv nicht mehr verliebt. manchmal sehe ich sie auf der straße, aber sie mich nicht, dann gehe ich einfach weiter und bin 5 minuten traurig. aber was solls.

meine berufliche situation hat sich erst im letzten herbst etwas gebessert, als ich eine anstellung gefunden habe, allerdings 100km entfernt. ich bin die strecke 4 monate lange gefahren, dann war es mir zuviel. ich wollte aber nicht umziehen und habe mich wieder auf jobsuche begeben. inzwischen arbeite ich in meiner wahlheimat, der job macht spaß, reicht aber nicht wirklich zum leben. daher ist meine finanzielle situation immer noch angespannt.

aber die gute nachricht ist: ich bin wieder glücklich liiert : ) meine freundin und ich sind sogar vor 6 wochen zusammengezogen und haben eine wunderschöne kleine wohnung mit dachbalkon und allem, was wir uns wünschen. und obwohl wir uns noch gar nicht so lange kennen, sind wir uns sehr vertraut. sie kommt inzwischen mit zu meinen wochenenden mit meiner tochter und die beiden mögen sich sehr.

man kann also alles in allem sagen; alles, was passiert ist, war zu etwas gut. das habe ich zwar auch in den letzten jahren oft gehört, aber oft nichts darauf gegeben, denn ich wollte ja gar nichts anderes als das, was ich verloren hatte. und ich kann mich an dieses gefühl auch (leider) noch sehr, sehr gut erinnern.

was mir wirklich geholfen hat, war, mir hier eure geschichten durchzulesen und auch meine eigene zum besten zu geben. manchmal hat es auch meine trauer verstärkt, aber ich glaube, man muss die tränen alle geweint haben, sonst ist man einfach nicht durch mit der geschichte.

ich drücke euch allen die daumen, dass ihr hier bald oder irgendwann etwas ähnliches schreiben könnt. mein leben ist immer noch nicht einfach, und ich weiß auch, dass der grund unter meinen füßen noch nicht aus dem härtesten fels ist. aber es gibt hoffnung, leute!

ich nehm euch jetzt mal quasi alle kollektiv in den arm. denn das ist manchmal das einzige, was man machen kann.

und vergesst nicht: so lange es schwer ist, geht es bergauf!

liebe grüße

euer XYZ

07.07.2014 13:34 • #11


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