Kurzer Steckbrief:
41 Jahre alt, männlich
Partnerin 39 Jahre alt,
Fast 20 Jahre glücklich verheiratet
3 Kinder
Vor 11 Jahren Haus gebaut
Vorsicht, jetzt kommt ein längerer Text:
Vor ca. 3 Wochen hat mir meine Frau mitgeteilt, dass sie einen Freund hat und sich ihre Gefühle zu mir verändert haben. Mit so einer Aussage habe ich nie gerechnet, wir sind seit fast 20 Jahren verheiratet und dies auch nach ihrer Aussage glücklich! Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen, ich wusste im ersten Moment nicht, was ich machen soll. Ich lag im Windfang, konnte mich nicht mehr bewegen und meine Kehle war wie zugeschnürt. Im Nachhinein weiß ich, dass ich einen schweren Schock erlitten hatte.
Ich konnte glücklicherweise meinen besten Freund telefonisch erreichen, zu dem ich am nächsten Tag quer durch Deutschland gefahren bin. Nach vielen Gesprächen mit ihm und seiner Frau konnte ich einige Tage später wieder zurück zu meiner Frau fahren (die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause, auf einer Freizeit). In dem folgenden Gespräch mit ihr wurde dann sehr schnell deutlich, dass ihr Herz bei einem anderen Mann hängt und sie unserer Familie und unserer Partnerschaft keine Chance mehr gibt. Sie wirft mir nichts vor, ich hätte nichts falsch gemacht. Sie spricht von Seelenverwandschaft, die sie mit ihrem neuen Freund hätte. Einen Zustand, der für mich völlig unmöglich zu erreichen wäre. Außerdem lerne sie neue Ebenen kennen, die sie bisher noch nicht kannte. Das schmerzt mich unendlich, da wir fast 20 Jahre nun unser Leben gemeinsam gestaltet haben, die Kinder erzogen haben, ein Haus gebaut haben usw. Uns beiden war die Familie immer sehr wertvoll, wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht! Natürlich gab es Höhen und Tiefen, auch Streit, aber wir konnten jedesmal die Sache bereinigen und uns verzeihen. Meinen Traum, gemeinsam alt zu werden, muss ich leider begraben.
Meine Frau wirkt nun auf mich unglaublich egoistisch, sie hat sich komplett verändert. Sie redet nicht mehr mit mir, sie fährt mit dem Auto irgendwohin (natürlich zu ihrem neuen Freund in die Nachbarstadt), kommt irgendwann in der Nacht oder am nächsten Tag wieder. Atmosphärisch ist es zu Hause die reinste Katastrophe.
Ich habe ihr vorgeschlagen, eine Paartherapie zu beginnen; das lehnt sie völlig ab und will davon nichts wissen. Ihr Ziel sei es, dass eine möglichst optimale Lösung für die Kinder gefunden wird. Ich selbst spiele keine weitere Rolle mehr...
Aus unserem gemeinsamen Schlafzimmer bin ich ausgezogen, ich halte die Nähe einfach nicht mehr aus. Nächste Woche sind die Schulferien zu Ende und alle Kinder werden wieder da sein. Sie wissen bisher noch nichts: Da Ehrlichkeit zu den Kindern uns beiden bisher immer wichtig war, würde ich gerne haben wollen, dass meine Frau es den Kindern sagt. Das möchte sie aber nicht, da für die Kinder Stabilität und Sicherheit das wichtigste in dieser Situation wären; das sehe ich genauso; aber ich möchte mir später nicht von meinen Kindern vorwerfen lassen, ihr habt uns ja gar nichts gesagt; erst in dem Augenblick, in dem es nicht mehr anders ging, habt ihr euch offenbart. Sie möchte unbedingt noch Zeit bis zu den Sommerferien haben. Was sich dann an der Situation geändert haben sollte, weiß ich nicht.
Auch darf ich mit niemanden (außer meinem besten Freund) darüber reden, da meine Frau Angst hat, das Dorf würde es erfahren. Ich brauche aber dringend Gespräche mit weiteren Personen, die ich natürlich nicht wahllos aussuche, sondern zu denen ich vollkommenes Vertrauen habe.
Vor der Zukunft habe ich einfach nur blanke Angst. Was wird aus uns? Gibt es eine Chance für uns als Familie? Was wird aus den Kindern? Ich habe zu allen dreien einen sehr guten Kontakt, den ich auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte.
Wie geht es finanziell weiter? Welche monetären Auswirkungen hat eine Trennung? Im Moment durchleben meine Gefühle Achterbahnfahrten. Ich komme bei diesem explosionsartigem Tempo einfach nicht mehr mit.
Was sind wichtige nächste Schritte?
Und zudem wechsle ich im Oktober die Arbeitsstelle und werde daher weniger present zu Hause sein. Meine Frau hat aber diesen Schritt bewusst mitvollzogen und hat mich auch in der sehr anstrengenden Bewerbungsphase sehr unterstützt.
In mir ist einfach nur unglaublich große Trauer.
Ja, so weit. Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der Ähnliches durchmachen musste und der mir von seinen Erfahrungen erzählen möchte. Herzlichen Dank!
Euer Matthias2nd
02.06.2015 22:30 •
#1