Hallo Forum.
Ich bin wieder hier. Kurz meine Vorgeschichte: Mein Partner und ich wollten heiraten und kurz davor kam heraus, dass er sich auf ein Techtelmechtel mit einer älteren Frau eingelassen hat, mit der ich dienstlich zu tun habe (bis heute) und die in unserem Wohnort tätig ist. Zudem pflegte er ero. Mailkontakte zu anderen Frauen, auch während meiner Schwangerschaft, die in einer Fehlgeburt endete. Es gab noch viele andere Sachen, die mich dazu bewogen haben, die Beziehung zu beenden, die Hochzeit abzusagen und auszuziehen.
Nun war geraume Zeit Funkstille. Ich ging freiwillig in eine Psychoklinik, weil ich mit den vielen Belastungen nicht mehr klar kam und alles über mir zusammenstürzte. Die Klinik tat mir sehr gut. Ich kam zur Ruhe, ordnete meine Gedanken und fasste neues Vertrauen in mich; zum Ex gab es keinen Kontakt. Ich muss einräumen, dass die Liebe zu ihm trotz allem, was vorgefallen war, nicht aufgehört hatte.
Geade in dem Moment, in dem ich anfing, wieder neue Pläne zu schmieden und mein Leben neu zu ordnen, kam spät abends eine SMS von ihm. Er liebe mich immer noch und bat darum, mir schreiben zu dürfen.
Und ja: Ich bin schwach geworden. Die Gefühle für diesen Mann sind einfach unbeschreiblich.
Wir haben nun seit zwei Wochen wieder Kontakt. Mailen und simsen, telefonieren und gehen auch miteinander aus.
Wenn wir uns sehen und sprechen, fühlen wir uns beide gut.
Er ist inzwischen in Therapie, um zu ergründen, warum er sich immer wieder auf ero. Reize von außen einlässt, obwohl er in unserer Beziehung sehr glücklich war (was ich ihm auch wirklich immer abgenommen habe, deshalb trafen mich seine Aktivitäten umso schwerer). Er hat also einen Therapeuten, was ich sehr gut finde.
Aber jetzt wird alles kompliziert. Der Therapeut findet es wohl nicht gut, dass wir an einem Neuanfang basteln. Eine Paartherapie findet er nicht gut. Erst müsste jeder von uns beiden seine eigenen Probleme auf die Reihe kriegen. Wir sollen uns nicht auf ero. Ebene näher kommen. Und den Kontakt einschränken.
Ich habe nie selbst mit dem Therapeut Kontakt gehabt. Aber die Vorgehensweise finde ich schon sehr befremdend. Ich hätte gerne mal ein gemeinsames Gespräch, weil ich viele Fragen zu dem geplanten Neuanfang habe. Aber anscheinend lehnt er das ab und sagte erst zu meinem Noch-Ex, dass er einen Neuanfang überhaupt nicht gut findet. Beim nächsten Termin gab er die Anweisungen für die Vorgehensweise unserer Wiederannäherung, was zur Folge hatte, dass mein Noch-Ex unser Treffen abgesagt hat.
Unsere Anziehung zueinander ist immer noch sehr groß und wir fühlen uns miteinander wohl. Ich würde gerne mit professioneller Hilfe an einer Beziehungsbasis bauen, mein Noch-Ex auch. Er betont auch immer wieder, dass er sich nur deshalb derzeit so verhält, weil er den Beziehungsstart ichtig machen will. Er will künftig Fehler vermeiden. Das finde ich auch sehr löblich.
Aber ich fühle mich dennoch sehr im Stich gelassen. Ich stehe da, mit 1000 Fragen, bin der Meinung, dass wir therapeutische Hilfe bräuchten - und kriege nichts. Seit ich aus der Klinik wieder draußen bin, habe ich selbst noch keinen ambulanten Therapeuten gefunden. Es ist sehr schwer, einen Platz zu finden.
Wie schätzt Ihr denn die ganze Situation ein? Ich fühle mich gerade sehr kompliziert. Und dabei ging es mir in der Klinik sehr gut und ich sah endlich wieder ein Licht am Horizont.
Traurige Grüße.
Lu
01.09.2011 10:46 •
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