Es ist schwer, das Richtige dazu zu sagen bzw. zu schreiben.
Ich habe eine Kollegin, die starke Probleme mit ihrer etwa gleichaltrigen Tochter hat. Sie schleppt diese Tochter von Arzt zu Arzt von Psychiater zu Psychologen zu Therapeuten zu Beratungsstellen, aber sie hat eine Heidenangst vor dem Jugendamt. Dabei denke ich, dass eine Familienhilfe eine gute Sache für sie sein könnte.
Das sind Ängste, die wohl im Ruf des Jugendamtes begründet sind, da die Menschen die Jugendämter oft nur als versagende und/oder sich einmischende Ämter wahrnehmen. In vielen Fällen jedoch helfen sie auch. Ich habe eine Freundin, die sehr dankbar ist für die Unterstützung, die sie vom Jugendamt bekam, da sie es allein nicht geschafft hätte.
Die ganz tragischen Fälle landen dann in der Presse und die Jugendämter werden verteufelt. Egal, ob die betroffenen Familien dort bekannt waren oder nicht.
Das erklärt vielleicht das Verhalten Deines Ex-Mannes. Vielleicht aber interessiert ihn das auch alles einfach gar nicht. So lese ich jedenfalls Deine Worte. Es muss sehr schwer sein, wenn man keinen oder kaum Einfluss nehmen kann aufs eigene Kind und sich sorgt.
Selbst meine Mutter, zu der ich ja nun auch kaum noch Kontakt habe, sorgt sich. Auch mein Vater, wie sie mir heute sagte, zu dem ich gar keinen Kontakt mehr habe, sorgt sich. Das hört wohl nie auf.
Ich wünschte, ich könnte Dir etwas Tröstliches sagen und hoffe sehr, dass mit dem Älterwerden Dein Sohn umdenkt.
16.06.2018 19:32 •
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