Hallo Forum :)
So, dann will ich endlich mal loslegen, nachdem ich hier schon ein paar Tage durch den Chat geturnt bin und zu 98 % gute Erfahrungen gemacht habe.
Ich möchte allen die mich so nett beraten haben, oder auch einfach nur anwesend waren, und Spaß gemacht haben, ein ganz herzliches Dankeschön sagen. Übrigens sogar die negativen Erfahrungen haben noch einen Sinn erfüllt, und mich vom nächtlichen Grübeln abgelenkt
Vor einer Woche trennte ich mich von meinem Lebensabschnittsgefährten. Die ersten beiden Tage danach fühlte ich überhaupt nichts, es war sehr merkwürdig....
Wir lebten 5 Jahre zusammen, insgesamt würde ich sagen, es war eine eher unharmonische, kräftezehrende Hassliebe, voller abhängiger Verstrickungen.
Letztendlich scheiterte alles an der bitteren Erkenntnis, das eine Zukunft so wie ich sie mir vorstelle, mit ihm nicht möglich sein würde. Ich hätte sehr gerne ein Kind gehabt und er wollte es nicht.
Nun, in so einem Fall gibt es leider keinen Kompromiss und im Nachhinein denke ich, es war ganz gut so, denn wer weiß ob es nicht alles noch schlimmer gemacht hätte.
Ich hatte lange Zeit nicht die Kraft mich zu lösen, der Verstand sagte immer geh, doch ich hatte Angst vorm Alleine sein. Auch die Trennung selbst habe ich gefürchtet, weil ich schon einmal 2 Jahre an meiner Scheidung geknabbert habe. Es ist wohl auch so, wenn man es gewöhnt ist, in Partnerschaften zu leben, verlernt man das eigene Leben und fängt wieder bei Null an. Deshalb fiel mir dieser Schritt so unendlich schwer. Doch jetzt, sage ich mir, lieber alleine und vielleicht nur für eine kurze Zeit unglücklich, als zu zweit ein Leben lang Beziehungskrampf.
Der ausschlaggebende Impuls einen Schnitt zu machen, war sein übles Verhalten mir gegenüber, als ich eine Reise alleine machen wollte. Ich besuchte übers Wochenende Bekannte. Für meinen Ex Grund genug mir Wochen vorher schon Stress zu machen. Die Vorfreude war also verdorben und ich hatte auch später einfach keine Lust mehr nach Hause zurückzukehren.
Mittlerweile habe ich schon ein wenig die Freiheit geschnuppert und festgestellt, es gefällt mir, niemanden fragen zu müssen oder faule Kompromisse zu schließen.
Probleme gibt es noch im täglichen Zusammenleben, bis zu seinem Auszug. Eben dadurch das ich eine große Aggression gegen meinen Ex fühle und ihm das auch zeige, wenn er mir zu nahe kommt. Es sind die angestauten Gefühle von langen Jahren, ich war viel zu geduldig. Er tut als ob nichts wäre und ich kann einfach nicht mehr. Es gibt keine friedvolle Trennung, natürlich der menschliche Anstand muss gewahrt werden, aber mehr auch nicht.
Sein Rumgeschleime kotzt mich einfach nur an. Und ich denke sein Hintergedanke ist dabei, mich wieder umzustimmen.
Wenn man sich selbst aus einer Beziehung löst, ist es ein enormer Kraftakt und von außen bekommt man in den seltensten Fällen Unterstützung. Sogar Freundinnen die selbst in unglücklichen Beziehungen leben, versuchen zu bremsen und fragen bestürzt, warum denn, war das wirklich nötig und wollt ihr es nicht noch mal versuchen...
Ich bin es leid Erklärungen abzugeben warum und wieso...Ich brauche Unterstützung in die richtige Richtung zu gehen. Und natürlich leide ich auch, denn es war nicht alles nur schlecht, wenn auch das negative am Ende überwog. Zurück gehen will ich auf keinen Fall. Falls ich mal auf den dummen Gedanken kommen sollte, so bitte ich schon jetzt, um eine gründliche und kräftige Kopfwäsche.
Gruß an alle Lilia
20.01.2003 16:40 •
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