Zitat von Floydi85: Es war ja Anfangs auch nicht so extrem wie in letzter Zeit,
Schau - unabhängig von den Problemen mit deinem Karl.
Da vermischen sich gerade Rhein und Main.
Die Problemchen, die der Junge hat und mitbringt,
die Pubertät mischt mit und Wir wissen Alle,
das ist die Zeit in der Eltern komisch werden.Dein kinderloser Freund, der eigene Kindheitserinnerungen verdrängt, weil er seinerzeit, wohl auch mehr am Gängelband mit fester Hand geführt wurde, statt mit weicher, verständnisvoller, erklärender und nachsichtiger Hand angeleitet.
Unabhängig ob nun ADS oder ADHS, es ist immer noch ein Kind, das gerade sich aufmacht, ins langweilige, von Regeln beherrschte Erwachsenenleben hineinzugleiten.
Der Bart, zunächst noch erdachter Flaum, will gebändigt werden. Pickel wachsen an Stellen, wo garantiert ALLE hinsehen und hänseln, besonders die Mädchen schauen nicht Ihn, sondern nur das eiternde Mal an.
Die Stimme hüpft vom wohlklingenden A hinein ins Cis und retour.
Die Klamotten sind nicht mehr cool genug und der Satz: Der xx darf das auch, wieso ich nicht fällt öfter, als die Jalousie zur Nachtruhe.
Und dazu dein Karl, der a bissl unbeweglich scheinend, versucht den Spagat zwischen Partner und Erzieher hinzubekommen.
Weil seinerzeit, zu meiner Zeit, wurde das aber so und so gehandhabt. Und lässt außer Acht, das damals schon die Fachkräfte wussten, das man Kinder nicht mit eiserner Faust regieren sollte, als dein Karl Kind war.
Da vermute ich, liegt auch des Pudels Kern.
Wenn man ein Kind hat, das besonders ist. Und ein jedes ist besonders, so sehen das alle Eltern. Dann funktionieren keine 0815 Regeln, weil man es ja schon immer so machte - und aus Klein-Karl wurde doch, immerhin ein großer Karl.
Sondern man versucht, neue, andere Wege zu gehen, mit dem Jungen, statt gegen ihn.
Ein verhältnismassiges ruhiges Zusammenleben, alle Mal besser ist, als ein verkrampftest, auf Kampf, ausgelegtes. Weil am Ende verliert Ihr Alle vier.
Der Junge, trotz Pubertät, auch immer noch Kind ist. Kinderseelen können sehr leicht brechen unter harten Händen.
Es mag ja so wirken, als ob jene Hände, Karl nicht geschadet haben, aber wenn man es genauer betrachtet, dann wohl schon. Ist er doch derjenige, der schnell einschnappt und dann beleidigt schweigt, bis man sich großartig und unterwürfig sich bei Ihm entschuldigt.
Er kann ja nichts dafür, das er so erzogen wurde, oder es ihm vorgelebt wurde - aber er ist doch jetzt erwachsen, er könnte den Mantel abstreifen und sich auf das Kind im Jungen einlassen. Ihm zeigen, das die Welt von (alten) Männern auch viel Reichtum inne hat, wie toll rasieren sein kann, mit Klinge und Rasierschaum, sich zurück besinnen, als die Mädels ihn betrachteten und er mit hochrotem Gesicht ..sprich, ihn, den Alten, zurück bringen, in die Zeit als Erwachsene komisch wurden.
Beide könnten miteinander aneinander wachsen, wenn dein Karl verstehen würde, das vor ihm ein besonderes Kind steht und darauf hofft, verstanden zu werden.
Ob er sich noch erinnern könnte, ob er jemals verbotenerweise Hopfenbrause trank oder an einer HB zog, oder mit dem Fernglas in die Umzugskabine der Mädchen beim Turnen, oder an den Wäscheleinen der fragwürdigen Nachbarin, die ihre frivole Wäsche an die Leine hing..
Ob er da auch wochenlang mit dem Entzug von geliebtem TV-Programm bestraft wurde, oder nachsitzen bei bestem Freibadwetter oder Gartenarbeit zu der Zeit, als seine Kumpels mit den Mädchen zur Eisdiele..
Ob er noch wisse, das er auch schon mal dem Lehrer Hempel ein Wasser triefendes Kissen unter den Hintern schmuggelte, oder die Tafel mit Öl einrieb oder andere Streiche mehr. Sich nicht um die Strafe scherend, weil der Spaß zuvor im Vordergrund lustiger
Wenn man(n) sich zurück erinnert, sind jene Streiche immer das Beste am Übergang zwischen Kind und Jugendlich.
Und, da könnte er den Spagat zwischen Partner und Erzieher vielleicht doch noch meistern.
Strafen regen zur Wiederholung der Missetat an, nicht um es zu lassen.