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Neuer Partner und pubertierender Sohn haben Probleme

T
@Floydi85 es ist eben sehr schwierig, eine solche Situation in ihrer Komplexität in so einem Forum so darzustellen, dass man ihr/allen Beteiligten entsprechend gerecht wird.
Deswegen habe ich mein eigenes Thema hier auch nicht so groß weiter verfolgt, ich habe den Eindruck egal was und wie ich es schildere - es wird der realen Situation einfach nicht so gerecht.
Ich denke es ist in jedem Fall gut, wenn ihr noch Hilfe vor Ort bekommt (war geplant, falls ich nichts verwechsele..?) die euch alle kennt und die Situation in natura besser einschätzen kann.
Natürlich kommt hier manches vermutlich krasser rüber als es in der Realität ist, und andere Punkte (wie gut Seiten usw.) finden nicht ausreichend Beachtung/Gewichtung.

Das finde ich hier das schwierige - man wendet sich - logischerweise - mit einem Problem an die Gemeinschaft, schildert die Eckdaten... und jeder ergänzt (unabsichtlich und automatisch) im Kopf ein paar Dinge.

Da könnte man sich dann schon vorstellen, dass ein Kind, das mal beim einen und beim anderen Elternteil gelebt hat, und das verhaltenssauffällig ist, niemals Routine und feste Strukturen hatte (auch wenn das eben gar nicht den Tatsacheb entsprechen mag), aus dem 14 jährigen Bub, der halt bisschen Schwierigkeiten macht, wird vielleicht bei manchem im Kopf schon ein nicht regulierbarer Halbstarker mit ernsten Problemen. (Ich meine damit jetzt um Gottes Willen niemanden bestimmten!, ich meine, allgemein ergänzt sich das Gehirn eben alles mögliche und fertigt sich Bilder an)

Und dann schreibst du aber er ist doch eigentlich ein lieber Junge und macht alles ganz gut, nur ab und an lügt er halt und es gibt mal bisschen Stress deswegen (und wegen der Schulnoten etc.) - dennoch, wieder ein völlig anderes Bild.

Auch die Razzias im Zimmer deines Sohnes, die so für viele von uns auf Anhieb erstmal abschreckend klingen, werden vermutlich nicht wirklich Szenen aus einer Krimiserie sein sondern dein Partner wird halt wahrscheinlich ab und an mal durchs Zimmer gehen und gucken ob ihm was auffällt?
(Oder nimmt er wirklich alle Schubladen, Kisten, Schränke auseinander..?)

Worauf ich hinaus will... ich denke bei solchen Fällen ist es ganz, ganz schwer anonym und von außen etwas einzuordnen, falls sich Fragen nicht auf wirklich ganz konkrete spezielle Problemstellungen beziehen - eben wegen der enormen Komplexität solcher Fälle/Konstellationen.
Hilfe vor Ort ist da immer der beste Weg - oder Austausch mit Mitbetroffenen, die vieles aus eigener Erfahrung kennen und Tipps/Ideen haben, die evtl. hilfreich sein könnten. Oder die einfach nur Verständnis und ein offenes Ohr haben.

Ist denn dein Partner gewillt, sich näher mit dem Krankheitsbild auseinanderzusetzen..?
UND auch, sich bezüglich deines Sohnes etwas zurückzunehmen..?

01.06.2024 15:28 • x 2 #601


T
Zitat von DrillingsPapa:
Ihr muss eine klare line fahren und vor dem Kind immer als Einheit agieren, ihm zeigen das ihr beide die Entscheidungen gemeinsam trägt.
Ihr solltet euch da, ohne Beisein der Kinder absprechen.

Diesen Rat finde ich sehr gut.
Ich denke genau dasselbe - hier hättet ihr als Paar etwas zu klären... die Kinder sollten da außen vor bleiben, sie sollten nur das Ergebnis mitbekommen, dass eine klare (und hoffentlich faire und angemessene) Linie gefahren wird.
Und, Stichwort... die Akzeptanz... der Diagnose deines Sohnes und seiner Persönlichkeit...

01.06.2024 15:30 • x 2 #602


A


Neuer Partner und pubertierender Sohn haben Probleme

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F
@DrillingsPapa ja das wäre Wünschenswert.
Diesen Schuss den wir jetzt haben hat es scheinbar gebraucht damit der mal wieder klar sieht und denken kann.
Er meint er weiss selbst nicht wie es so weit kommen konnte, warum er so extrem geworden ist.
Ich habe das Gefühl das er wirklich das erstemal in unserer Beziehung anfängt umzudenken und seine falschen Verhaltensweisen zu überdenken.
Natürlich weiss man immer erst was man hat wenn man kurz davor ist es zu verlieren oder es verloren hat.

01.06.2024 15:30 • x 4 #603


F
@thegirlnextdoor gebe ich dir absolut recht.

01.06.2024 15:31 • x 1 #604


T
Zitat von Floydi85:
Natürlich weiss man immer erst was man hat wenn man kurz davor ist es zu verlieren oder es verloren hat.

Das ist nicht immer so, aber bei vielen leider schon, ja.
Ich denke, falls dein Partner wirklich Einsicht zeigt und willens ist, etwas zu verändern (in seiner eigenen Sichtweise und seinem Umgang mit dem Thema) könntet ihr als Familie eine Chance haben.

01.06.2024 15:33 • x 1 #605


F
@thegirlnextdoor Mal wieder, Danke. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, ausser das er bei der Razzia schon die Schubladen und Schränke kontrolliert, mit dem Hintergrund allerdings das mein Sohn diese Sachen gerne als Mülleimer benutzt und Versteck für Brotdosen.

01.06.2024 15:37 • x 2 #606


DrillingsPapa
@Floydi85 das kenne ich auch, meine Söhne haben auch hin und wieder ihr Geschirr in irgendwelche Schränke verstaut, wenn es hieß sie sollen aufräumen. Als Eltern wundert man sich dann irgendwann wo das ganze Geschirr geblieben ist. ‍️
Als ich damals davon meiner Mutter erzählte, lachte sie nur laut und meinte „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“.
Ich soll das auch getan haben.

01.06.2024 15:43 • x 3 #607


T
Das ist jetzt wirklich kein komplett untypisches Verhalten Ein Freund meines Mannes hat das in der Pubertät auch extrem gemacht (ohne sonstige Verhaltensauffälligkeiten) und auch sonst habe ich das schon öfter gehört.
Wenn man als Eltern dran bleibt, wächst sich das irgendwann aus.

Zitat von DrillingsPapa:
Als ich damals davon meiner Mutter erzählte, lachte sie nur laut und meinte „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“.
Ich soll das auch getan haben.

Ja, irgendwann haben die Großeltern dann gut lachen, wenn die erwachsenen Kinder (mit Kindern) selbst sehen wie es ist...

01.06.2024 15:57 • x 2 #608


U
Zitat von DrillingsPapa:
Ich soll das auch getan haben

Das hast du hoffentlich vehement bestritten …

01.06.2024 16:49 • x 3 #609


T
Zitat von unfassbar:
Das hast du hoffentlich vehement bestritten …

01.06.2024 17:02 • x 1 #610


DrillingsPapa
Zitat von unfassbar:
Das hast du hoffentlich vehement bestritten …

Klar, meine sie verwechselt mich mit meiner Schwester.

01.06.2024 17:31 • x 3 #611


Heffalump
Zitat von Floydi85:
Es war ja Anfangs auch nicht so extrem wie in letzter Zeit,

Schau - unabhängig von den Problemen mit deinem Karl.

Da vermischen sich gerade Rhein und Main.
Die Problemchen, die der Junge hat und mitbringt, die Pubertät mischt mit und Wir wissen Alle, das ist die Zeit in der Eltern komisch werden.
Dein kinderloser Freund, der eigene Kindheitserinnerungen verdrängt, weil er seinerzeit, wohl auch mehr am Gängelband mit fester Hand geführt wurde, statt mit weicher, verständnisvoller, erklärender und nachsichtiger Hand angeleitet.
Unabhängig ob nun ADS oder ADHS, es ist immer noch ein Kind, das gerade sich aufmacht, ins langweilige, von Regeln beherrschte Erwachsenenleben hineinzugleiten.

Der Bart, zunächst noch erdachter Flaum, will gebändigt werden. Pickel wachsen an Stellen, wo garantiert ALLE hinsehen und hänseln, besonders die Mädchen schauen nicht Ihn, sondern nur das eiternde Mal an.
Die Stimme hüpft vom wohlklingenden A hinein ins Cis und retour.
Die Klamotten sind nicht mehr cool genug und der Satz: Der xx darf das auch, wieso ich nicht fällt öfter, als die Jalousie zur Nachtruhe.

Und dazu dein Karl, der a bissl unbeweglich scheinend, versucht den Spagat zwischen Partner und Erzieher hinzubekommen. Weil seinerzeit, zu meiner Zeit, wurde das aber so und so gehandhabt. Und lässt außer Acht, das damals schon die Fachkräfte wussten, das man Kinder nicht mit eiserner Faust regieren sollte, als dein Karl Kind war.
Da vermute ich, liegt auch des Pudels Kern.

Wenn man ein Kind hat, das besonders ist. Und ein jedes ist besonders, so sehen das alle Eltern. Dann funktionieren keine 0815 Regeln, weil man es ja schon immer so machte - und aus Klein-Karl wurde doch, immerhin ein großer Karl.
Sondern man versucht, neue, andere Wege zu gehen, mit dem Jungen, statt gegen ihn.
Ein verhältnismassiges ruhiges Zusammenleben, alle Mal besser ist, als ein verkrampftest, auf Kampf, ausgelegtes. Weil am Ende verliert Ihr Alle vier.

Der Junge, trotz Pubertät, auch immer noch Kind ist. Kinderseelen können sehr leicht brechen unter harten Händen.

Es mag ja so wirken, als ob jene Hände, Karl nicht geschadet haben, aber wenn man es genauer betrachtet, dann wohl schon. Ist er doch derjenige, der schnell einschnappt und dann beleidigt schweigt, bis man sich großartig und unterwürfig sich bei Ihm entschuldigt.
Er kann ja nichts dafür, das er so erzogen wurde, oder es ihm vorgelebt wurde - aber er ist doch jetzt erwachsen, er könnte den Mantel abstreifen und sich auf das Kind im Jungen einlassen. Ihm zeigen, das die Welt von (alten) Männern auch viel Reichtum inne hat, wie toll rasieren sein kann, mit Klinge und Rasierschaum, sich zurück besinnen, als die Mädels ihn betrachteten und er mit hochrotem Gesicht ..sprich, ihn, den Alten, zurück bringen, in die Zeit als Erwachsene komisch wurden.
Beide könnten miteinander aneinander wachsen, wenn dein Karl verstehen würde, das vor ihm ein besonderes Kind steht und darauf hofft, verstanden zu werden.
Ob er sich noch erinnern könnte, ob er jemals verbotenerweise Hopfenbrause trank oder an einer HB zog, oder mit dem Fernglas in die Umzugskabine der Mädchen beim Turnen, oder an den Wäscheleinen der fragwürdigen Nachbarin, die ihre frivole Wäsche an die Leine hing..
Ob er da auch wochenlang mit dem Entzug von geliebtem TV-Programm bestraft wurde, oder nachsitzen bei bestem Freibadwetter oder Gartenarbeit zu der Zeit, als seine Kumpels mit den Mädchen zur Eisdiele..

Ob er noch wisse, das er auch schon mal dem Lehrer Hempel ein Wasser triefendes Kissen unter den Hintern schmuggelte, oder die Tafel mit Öl einrieb oder andere Streiche mehr. Sich nicht um die Strafe scherend, weil der Spaß zuvor im Vordergrund lustiger

Wenn man(n) sich zurück erinnert, sind jene Streiche immer das Beste am Übergang zwischen Kind und Jugendlich.

Und, da könnte er den Spagat zwischen Partner und Erzieher vielleicht doch noch meistern.

Strafen regen zur Wiederholung der Missetat an, nicht um es zu lassen.

02.06.2024 04:40 • x 3 #612


F
@Heffalump ich danke dir für deine Worte. Das hast du echt sehe gut geschrieben und sehe ich genauso.
Er stellt sich oft so hin das er ein ganz braver war, zwar auch mal Blödsinn aber eben nicht so einen.
Gespräche mit seiner Mutter ergaben aber andere Tatsachen, wobei sie immerwieder davon spricht das nur ein Blick reichte und er wusste was los war, bzw hat er auch gelogen, aber auf die Ereignisse angesprochen hat er wohl immer die Wahrheit gesagt.
Naja das man nicht immer alle über einen Kamm scheren kann und alle Leute individeien sind, wir nicht mehr in den 80er Leben, ist schwer Verständlich zu machen.

Übrigens echt toll wie du deine Texte schreibst.

02.06.2024 06:27 • x 2 #613


Heffalump
@Floydi85

gibt es schon Gutes zu berichten? Wie geht es Dir und den Deinen?

05.06.2024 03:56 • #614


F
@Heffalump bisher gibt es nichts neues.
Gutes gibt es schon, denn er hält sich wirklich sehr zurück, es ist recht entspannt und wir reden viel.

05.06.2024 09:33 • x 1 #615


A


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