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Sohn hat ADHS - Probleme mit Freundschaften

ma777
Hallo ihr Lieben,
Mir ist natürlich klar, dass dieser Thread nicht so wirklich in ein Trennungsforum gehört. Aber ich habe hier soviel gelesen zum Thema Nähe-Distanz in Beziehungen und sich wiederholende Muster, und da Beziehungen und Freundschaft ja im Gründe eine ähnliche Dynamik haben, probier ich es einfach mal.
Also, mein Sohn ist 11 Jahre alt und hat ADHS. Im Rahmen der Diagnostik bin ich immer wieder gefragt worden, ob er Freunde hat, weil das wohl vielen ADHSlern gar nicht leicht fällt. Zum Glück hat mein Sohn schon mal kein Problem damit, Leute kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Soweit so gut. Aber es scheint bei ihm ein Muster zu sein, dass er, wenn er einen neuen Freund findet, total Feuer und Flamme ist, sich möglichst jeden Tag verabreden will und schon plant, später mal zusammenzu wohnen und im selben Job zu arbeiten.
Nach ein paar Monaten meldet sich der jeweilige Freund immer weniger von sich aus, hat immer weniger Lust, sich zu verabreden und schleicht sich irgendwie raus. Mein Sohn - mega loyal - rennt ihm dann jeweils wie ein kleiner depp noch monatelang hinterher und bettelt um ein Treffen, bis er dann irgendwann auch kapiert, dass die Freundschaft wohl keine mehr ist.
Es tut mir jedesmal so dolle leid für ihn, ich sehe, dass er todtraurig ist und sich fragt, was mit ihm nicht stimmt. Was kann er tun, was kann ich tun?

10.04.2022 14:02 • #1


N
Deinem Sohn Distanz erklären.
Ich und mein Sohn haben auch ADHS. Es ist wichtig, zu lernen andere nicht zu besitzanspruchen und ihnen Ruhe zu gönnen.

Sonst sind sie irgendwann verständlich genervt.

10.04.2022 14:07 • x 2 #2


A


Sohn hat ADHS - Probleme mit Freundschaften

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ma777
Hallo nostra!
Er kam im letzten Herbst in eine neue Klasse (5.) umd hat direkt einen neuen besten Freund kennen gelernt. Ich hab ihm gesagt, vereinnahme ihn nicht wieder so, es ist manchen zuviel, lerne lieber auch ein paar andere neue Mitschüler kennen und treff dich auch mit anderen.
Aber jetzt isses anscheinend doch wieder passiert. Dilemma bei ihm.

10.04.2022 14:16 • x 1 #3


ma777
Er kann irgendwie nichts lockeres, er macht immer gleich irgendwie eine exklusiv Beziehung draus. Und fällt immer wieder auf die Schnauze damit. Tut mir halt so leid für ihn.

10.04.2022 14:25 • x 1 #4


N
Das gehört aber zum ADHS dazu. Nimmt er Medikamente?

10.04.2022 14:54 • x 1 #5


tina1955
@ma777 , wir haben auch ein Kind in unserer Nachbarschaft mit ADHS , auch 11 Jahre alt.
Gezielt versucht die Mutter dem Jungen nicht so viel Freizeit einzuräumen, dass er Distanz haben muss.
Er geht jetzt 1x die Woche schwimmen, 1x die Woche zum Bogenschießen und wird von den Großeltern gebracht und abgeholt, weil die Eltern berufstätig sind.
Mit seinen Schulfreunden darf er generell nur 2 Tage etwas zusammen unternehmen. Das klappt recht gut.

10.04.2022 14:59 • #6


ma777
Ja er nimmt Medikamente.
Es gehört eine gewisse Distanzlosigkeit zu ADHS, oder? Und nicht erkennen können, wenn man dem anderen grad zuviel wird?

10.04.2022 15:00 • #7


ma777
Zitat von tina1955:
@ma777 , wir haben auch ein Kind in unserer Nachbarschaft mit ADHS , auch 11 Jahre alt. Gezielt versucht die Mutter dem Jungen nicht so viel Freizeit ...

Generell (wenn grad mal nicht Ferien sind) hat meiner auch nicht so viel Zeit zum verabreden, spielt in der woche 2x Fussball, 1x Schule bis 16h, braucht auch seine abhäng/lese/daddel zeiten, also meist nur am Wochenende verabreden.
Er konzentriert sich dann aber immer nur auf diesen einen Freund, fragt ab Dienstag oder Mittwoch, ob sie sich am Samstag treffen können, der hält ihn hin und sagt dann am Freitag ab. Und wieder ein blödes einsames Wochenende für ihn, weil er mit niemand anderem Pläne gemacht hat. Geht seit Monaten so. Und bei den jeweils 2 besten Freunden davor wars im Grunde genauso.
Ich würd ihm halt so gern helfen. Aber außer zu sagen, dass er vielleicht mal die alten Leute aus der Grundschule anrufen soll, fällt mir nix ein.

10.04.2022 15:10 • x 1 #8


N
Zitat von ma777:
Ja er nimmt Medikamente. Es gehört eine gewisse Distanzlosigkeit zu ADHS, oder? Und nicht erkennen können, wenn man dem anderen grad zuviel wird? ...

Ja definitiv gehört das dazu.

Bedürfnisse anderer schwer erkennen können und nicht mit Distanz umgehen können.

10.04.2022 15:16 • #9


ma777
Zitat von Nostraventjo:
Ja definitiv gehört das dazu. Bedürfnisse anderer schwer erkennen können und nicht mit Distanz umgehen können.

Schwierig.
Wie kann er das lernen außer immer und immer wieder auf die Schnauze zu fallen?

10.04.2022 15:20 • #10


N
Indem man es ihm immer wieder erklärt und mit dem Kind zu einer Therapie geht, die ist nämlich sehr wichtig neben den Medikamenten.

Mit ADHS hat man eine ganz andere Wahrnehmung. Das können Menschen ohne ADHS leider gar nicht nachvollziehen.

Hast du mit den Eltern dieser Freunde mal gesprochen und gefragt warum immer abgesagt wird?

10.04.2022 15:23 • x 1 #11


ma777
Zitat von Nostraventjo:

Hast du mit den Eltern dieser Freunde mal gesprochen und gefragt warum immer abgesagt wird?


Nicht wirklich, das scheint mir auch irgendwie übergriffig.
Die Jungs sind 11 Jahre alt, da laufen Verabredungen doch eigentlich nicht mehr über die Eltern, außer so das organisatorische wie Uhrzeit.
Und wenn die jeweiligen Freunde keinen Bock mehr haben, weil es ihnen zu viel und zu eng wird, kann ich das eh nicht wirklich für ihn wieder irgendwie richten. Tut mir halt leid für ihn.

10.04.2022 15:33 • x 1 #12


N
Ich finde man kann das schon Mal ansprechen denn es ist auch nicht die feine Art Verabredungen immer abzusagen.

10.04.2022 15:34 • x 4 #13


tina1955
@ma777, ja klar sagen die anderen Kinder nicht zu und dann am Freitag ab, weil sie ja mitunter Dienstag noch nicht wissen, was die Eltern oder die Familie für das Wochenende plant.
Hier ist es so, dass sich die Eltern generell an den Wochenenden mit dem Jungen selbst beschäftigen. Auch mitunter, weil sie Angst haben, der Junge könnte woanders stören.

10.04.2022 15:37 • x 1 #14


tina1955
@ma777 , wohnt ihr in der Stadt ? Bei uns ist es eher Dorf und die Kinder fahren mit dem Schulbus in die Schule. Da sehen sich die Kinder nicht so oft in der Freizeit. Ist vielleicht einfacher in der Hinsicht. Da bleibt er dann gleich nach der Schule mal bei einem Freund und wird dann mit dem Auto am Abend abgeholt.

10.04.2022 15:41 • x 1 #15


A


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