Vor knapp vier Monaten erst, habe ich die große Liebe meines Lebens kennengelernt. Ich befand mich zu der Zeit in einer Klinik. Sie wohnte relativ weit weg. Ich hatte zu der Zeit meinen Arbeitsplatz und in Folge auch meine Wohnung verloren. Ihr aber sagte ich, ich hätte meine Bleibe gekündigt, aus totaler Scham. Wir kamen uns sehr schnell sehr nahe und ich spürte sehr schnell, dass sie alles ist und gibt, was ich mir immer gewünscht habe. Sie hat mir dann angeboten, erst einmal zu ihr zu ziehen und mir dann eine eigene Wohnung suche. Nach kurzer Zeit des Zusammenseins bei ihr, fing sie aber doch wegen der Wohnung an zu bohren und ich sagte ihr die Wahrheit. Natürlich war sie nicht erfreut über die Lüge, hielt aber dennoch zu mir.
Hinzu kam der Umstand, dass ich eine schwerkranke Tochter hatte. Ich wollte meine Freundin einfach davor schützen, eine Beziehung zu meinem Kind aufzubauen, denn es war zu dem Zeitpunkt bereits klar, dass mein Kind stirbt. Ich habe den Fehler begangen, mich nicht um eine Wohnung zu kümmern, denn ich wollte mit meiner Partnerin zusammensein. Einen Job hatte ich zwischenzeitlich gefunden und sollte ihn zum 01.09. antreten. Es wurmte meine Ex, dass ich micht nicht darum kümmerte, ein eigenes zu Hause zu finden. Irgendwann stritten wir wegen eines Bescheides des Jobcenters so sehr, dass in Folge ihr Rückzug deutlich zu spüren war. Ich hatte wahnsinnige Angst nun alles zu verlieren und habe an einem Abend völlig entgegen meiner Art zu viel getrunken. Die Nacht habe ich dann in einer Notunterkunft der Stadt verbracht. Am Morgen bin ich dann zu ihr zurückgegangen. Wir haben geredet und sie mir verziehen. Eine Woche ging es denn knapp gut. Dann hatte ich ein intensives Gespräch mit der behandelnden Ärztin meines Kindes und erfahren, dass sie nun nur noch sehr wenig Zeit hat. Anstatt mich meiner Freundin nun endlich mitzuteilen, habe ich alles in mich hineingefressen und es kam abends wieder zum Streit. Ich war dann zwei Tage im Hotel und da es mir immer schlechter ging zur Krisenbewältigung in einer Klinik. Erst von dort aus habe ich den Kontakt zwischen meiner Freundin und meiner Tochter hergestellt. Wir waren uns einig, sie in der Klinik zu besuchen und freuten uns darauf. Meine Ex und ich sind uns während der Klinikzeit, es waren zwei Wochen, wieder sehr nahe gekommen. An einem Dienstag wurde ich dort entlassen. Zwei Tage später ist meine Tochter verstorben. Meine Ex hat sich zwei Tage nicht mehr gemeldet und seit dem zieht sie sich sehr zurück. Sie ist zwar immer noch für mich da, aber wir kommen uns sonst in keinster Weise mehr nahe. Mein Kind wurde durch den Stiefvater annonym beerdigt, was auch der Wunsch meiner Tochter war. Seit dem hat er den Kontakt zu mir völlig abgebrochen. Das macht mir meine Ex zum Vorwurf und zweifelt an der Wahrheit der Geschichte. Nur wie soll ich ihr jetzt was beweisen?
Meinen Job habe ich verloren, da ich am ersten Arbeitstag in die Klinik kam. Nun sitze ich hier alleine in der neuen Wohnung und habe so große Angst, dass sich meine Ex entgültig von mir trennt. Sie sagte, ich solle ihr Zeit geben, aber es fällt mir so schwer. Gerade jetzt würde ich nicht nur ihre Hilfe, sondern auch ihre Nähe benötigen. Es fällt mir schwer zu essen und zu schlafen, denn in mir ist nur noch Angst. Zwar habe ich einen Arzt, aber er kann auch nur die Symptome behandeln.
Ich versuche um meine Ex zu kämpfen, aber es ist so unglaublich schwer in meiner Situation. Was kann ich nur tun, dass sie sich mir wieder zuwendet?
08.10.2015 11:10 •
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