Hallo,
Ich (28) war mit meiner Freundin (23) vier Monate zusammen. Für mich war sie DIE Frau, ich empfand alles als himmlisch, vor allem weil sie mich ansprach, wir haben uns im Büro kennengelernt. Nach kurzer Zeit war bei mir definitiv das Feuer nicht etwa verflogen, sondern wurde heftiger, ich vermisste sie ständig und sie hatte wenig Zeit. Tausend Hobbys, am Wochenende ständig auf Sportveranstaltungen. Ich saß daheim herum und konnte irgendwie nie so echt an ihrem Leben teilhaben.
Es kam von meiner Seite aus nie zur Diskussion - ich hielt das aus, auch wenn ich oft am Wochenende einsam war, auch einsam innerlich, wenn ich selbst mit Freunden unterwegs war. Ich war halt mental doch bei ihr, dachte, wenn ich abends mit Freunden unterwegs war, ich würde doch gern kuscheln mit ihr.
Kurioserweise sprach sie dann das Thema an, Stichwort Gemeinsamkeiten. Sie sah keine - sah mich nicht in ihrem Freundeskreis, nicht in ihrem Hobbyumfeld - hmm was mich nie störte, weil ich derjenige war/sein musste, der tolerant war....ich hatte nach aussen kein echtes Problem damit, aber scheinbar sie. Ich war nie dabei, wenn sie auf Partys war mit ihren Freunden, war nie eingeladen, sie fragte mich nicht. Silvester hatte sie nicht einmal vor, mit mir zu verbringen, auch wenn wir tatsächlich getrennt waren, schon lang zuvor hatte ich das Gefühl, sie integriert mich nur dort, wo es bequem ist. Alles komisch. Später stempelte ich das teilweise mit Beziehungsunfähigkeit ab. Sie war kein Typ für zu viel Nähe.
Ich litt gewaltig unter der Trennung, die eigentlich wir beide aussprachen, sie aber herausforderte, wir passen wegen ihrem Freundeskreis und ihres Hobbys nicht zusammen.
Lange habe ich um sie gekämpft, sie auch bewusst in Ruhe gelassen, drei monate fast haben wir geredet, telefoniert und waren uns beide einig, dass es eigentlich nie Probleme gab, also nie echte Probleme. Wir sprachen ständig über einen Neuanfang und einen zweiten Versuch, in den ersten wochen hatte ich das Gefühl sie ist sauer und wolle sich fast mit Gewalt lösen - dann nach knapp zwei Monaten bereute sie bitter, dass wir die Zeit quasi ohne einander verschwendet hatten.
Mittlerweile habe ich meine Hobbys wieder ausgeweitet, bin selbst nun fast jedes Wochenende unterwegs, ich bin im Fußballverein Trainer und spiele selber.
Wir waren/sind uns einig, und ich habe mich riesig gefreut, dass wir uns im Kern so gut verstehen und wieder angenähert haben.....doch nun bin ich derjenige, der (fast unbewusst) irgendwie selbst merkt, ich zögere, scheue ein Treffen, will meine hobbys nicht ihretwegen verschieben oder gar aufgeben....zig Wochen hatte ich mich eigentlich gefreut und nun ist es soweit und ich erwische mich selbst, dass plötzlich Sie mir den (berechtigten?) Vorwurf macht 'du scheinst eigentlich garkeine Zeit für unsere Beziehung zu haben'... dazu kommt noch, dass sie 100km entfernt wohnt, also mit mal schnell nach Feierabend ist es nicht getan.
Ich bin ein sehr entschlussfreudiger Mensch... dachte ich, aber ich hab irgendwie keine Lust mehr, sie auf Priorität 1 zu heben, weil ich das bei ihr auch nie war.
Ich kann nur mein verhalten selber nicht verstehen. Bin ich ihr zu lange (sicher den ersten gesamten Monat nach der Trennung) nachgelaufen und nun beziehungsmüde? Oder habe ich einfach nur Angst vor dem Neustart? Ich habe irgendwie fast auch Angst vor dem ersten S., ich bin ein Mensch, bei dem das nur funktioniert, wenn ich echte Gefühle habe und vertraue - sie ist da lockerer als ich und kann das trennen.
Ich kann derzeit einfach mich selber nicht verstehen, weshalb, jetzt wo wir endlich wieder zum Greifen nahe vereint sind, ich das innerlich blockiere und mein Kopf scheinbar nicht mehr mag....mein Herz hingegen schon.
15.02.2014 19:24 •
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