Hallo B.
Ich möchte keine Freundschaft mit dir.
Und ich möchte dir auch erklären wieso.
Ich möchte dich nie wieder sehen.
Ich hätte gern mein Herz zurück.
Ich habe so furchtbar gelitten.
Mein komplettes Leben lag brach.
Meine Freunde wendeten sich nach permaneneten Geheule von mir ab.
Ich musste mir sogar einen professionellen Therapeuten suchen.
Ich habe nächtelang nicht geschlafen.
Ich habe so schlimme Verlusängste entwickelt, das kann man keinem erzählen.
Zum Schluss bin ich sogar fast zusammen gebrochen wenn mich eine Freundin drei Tage nicht angerufen hat.
Endlich habe ich es geschafft, nach 3 Monaten Trennung (!) nicht immer nur über dich zu reden.
Es gibt andere Männer. Und die möchten mit mir essen gehen, rufen jeden Tag an, und sind überglücklich dass ich den Depp des Jahunderts endlich habe links liegen lassen.
Ich habe Sprechverbot.
Ich darf deinen Namen wirklich nie wieder irgendwo erwähnen, sie würden mich sonst allesamt steinigen.
Denn nur fürs Protokoll: Du bist für jeden der feige Depp, mit dem Satinbadmantel, der gerne Spieleabende macht und dessen schöne Dachgeschosswohnung ich mehr vermisse als seine ganze Person.
Du hast mir diese heile Welt vermittelt, die ich so dringend gebraucht hätte.
Und ich war wirklich bereit mich darauf einzulassen.
Und danach konnte ich nicht fassen, dass du mir alles wieder weggenommen hast.
Gestern hast du mir also wieder eine dieser dämlichen Smalltalk E Mails geschrieben.
Das du Fahrrad fährst, was du deiner Schwester zum Geburstag geschenkt hast, und wenn man mag kann man sich ja mal treffen. Aber nur wenn das für mich ok sei, du würdest auch erstmal verstehen wenn wir uns nur schreiben.
Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich überhaupt vorhabe weiterhin was von dir zu hören?
Warum?
Und wieso zeigst du mir dann auch noch mit jeder Mail , wie wenig du verstanden hast was passiert ist?
Das Schlimmste ist wohl, dass du keine 3 Monats Trauer wert warst. Ich bin seit jeher einer der fröhlichsten Menschen überhaupt gewesen. Und du, hast mich zum trauernden Sozialfall gemacht der nur noch weint.
Dein Abschiedssatz war: Ich kann diese emotionale Belastung mit dir nicht aushalten. Achso, ja. Mei. Servus.
Und dann bekomme ich hier dein süße, kleine Hallöööchen E Mail.
Jetzt, wo ich aufstehen kann ohne mir zu überlegen wo der nächste Vodka herkommt oder ob ich mich nicht doch lieber vor die S Bahn werfe, wo ich mein komplettes Privatleben nur mit dir belastet und gefüllt habe, wo ich doch teilweise an dem Schmerz verrückt geworden bin, ja.
Freunde. Wir zwei. Na logisch. Warum nicht.
Unbedingt.
Wahnsinn.
Du sagtest mal, ich bin einfach ein Depp
Ja. Bist du! Welch grandiose Erkenntnis.
Und obendrein auch noch ein Depp, der nicht küssen kann und zu dem ich keine hohen Schuhe tragen konnte.
Und es wäre schön, wenn der Depp mir meinen Sommer lässt. Da habe ich nämlich vor Kleider zu tragen und vor Bars rumzuknutschen.
Und noch schöner wäre es, wenn ich dich nie wieder sehen muss.
Du könntest dich doch auch einfach in Dubai bewerben. Das wäre schön.
Aber gib mir deine Wohnung. Die war toll.
Ich drück dich, von Herzen natürlich, du feiges Stück.
Deine M.
26.04.2012 09:27 •
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