Hallo ihr Lieben,
gerne würde ich mal eure Meinung zu meiner vergangenen Beziehungserfahrung hören. Ich hatte an Silvester eine Frau kennen gelernt. Sie studiert in der Schweiz, ich hingegen studiere in Deutschland und sie kommt aus der gleichen Gegend wie ich. Nachdem sie nach Silvester in die Schweiz zurück kehrte, hielten wir per WhatsApp intensiv Kontakt, schrieben uns ewig lange Nachrichten. Schon paar Tage später trafen wir uns zum ersten Mal. Die Anfangszeit war wirklich sehr schön, man merkte, dass sie mich genau so mochte, wie ich bin. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Sie erzählte ihren Eltern und ihrer Familie von mir, und es schien sehr gut zu passen zwischen uns. Doch gab es einen Haken. Sie war völlig unnahbar. Wir hatten uns gesehen, die Zeit war schön, doch war ich hinterher genau so weit wie vorher. Ich hatte sie auch darauf angesprochen und sie hat gesagt, dass sie ihr Verhalten realisiert, es fühle sich an, als wenn sie das Ganze mit uns von außen betrachtet. Allerdings wisse sie nicht warum.
Vier Wochen nach unserem Kennenlernen, wir waren noch nicht zusammen, besuchte ich sie in der Schweiz. Unser Verhältnis wurde immer enger. So fuhren wir Samstags auf eine Skihütte in Frankreich. Dort ließ sie mich von einem auf den anderen Moment völlig links liegen. Sie wurde mies gelaunt, wollte mit niemandem mehr reden, nichts. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie, sie realisiere ihr Verhalten, doch konnte sie es mir nicht erklären. Danach normalisierte sich alles wieder und sie schwärmte nach meiner Rückkehr von meinem Besuch. So kamen wir auch bald zusammen. Generell funktionierte die Fernbeziehung wirklich super, wir skypten regelmäßig, schrieben viel. Doch war sie immer mal näher, mal distanzierter. Es änderte sich praktisch wöchentlich.
An meinem Geburtstag wollte sie unbedingt, dass ich zu ihr komme, da sie mich nicht besuchen konnte. Es war alles in Ordnung vorher, lief total harmonisch zwischen uns. Doch kaum war ich dort, ließ sie mich drei Tage lang komplett links liegen. Sie war einfach nur schlecht gelaunt, schaute nur böse und ignorierte mich praktisch. Erst in den letzten zwei Tagen wurde ihr Verhalten besser und sie zeigte mir, wie sehr sie sich freut, mich zu sehen.
In den Wochen danach wurde unser Verhältnis immer intensiver. Wir redeten auch über das missglückte Wochenende. Sie sagte, dass sie gemerkt hat, wie sie sich verhält, aber es nicht kontrollieren konnte. Auch hatte sie Angst, dass ich heim fahren würde, denn sie hätte es verstanden und hätte dann gedacht, dass man es gar nicht mit ihr aushalten kann. Doch kam keine Entschuldigung, nichts. Erst als sie eine vergleichbare Situation, welche sie entdeckte, erlebte, konnte sie sich entschuldigen. Wir verstanden uns danach wieder prächtig. Nach und nach öffnete sie sich mir sehr, eröffnete mir sogar ihre Probleme. Sie hatte vor einigen Jahren eine Lungenembolie, doch konnte sie nie darüber reden. Erst mit mir hatte sie es geschafft, und begann sogar zu weinen, was völlig untypisch für sie war. Auch hatte sie über das problematische Verhältnis zu ihrer Mutter erzählt. Diese setzte sie bereits in der Schule immer wieder extrem unter Druck, hatte extreme Erwartungen, kannte ihr Studium ganz genau. So konnte sie ihr sogar eine Mail zu diesem Thema schreiben, womit sich ihr Verhältnis etwas besserte.
Meine Ex-Freundin zeigte mir in der nächsten Zeit immer mehr, wie glücklich sie ist. Sie sagte, es sei schon fast unwirklich, so harmonisch ist es zwischen uns. Sie begann sogar, von einer gemeinsamen Zukunft zu reden. Doch hatte sie auch immer wieder sehr distanzierte Phasen. Anfang Mai überraschte sie mich in meiner Wohnung, bevor sie in die Schweiz zurück fahren musste. Sie ließ mich gar nicht mehr los, wollte nicht fahren. In den darauf folgenden Tagen skypten wir ziemlich oft, und alles war super.
Doch war sie zwei Tage nach unserem letzten Skype-Date und nur 6 Tage nach ihrer herzlichen Verabschiedung plötzlich wieder distanziert. Ich ahnte böses, da ich sie kommendes Wochenende wieder besuchen wollte. Dieses Gefühl sollte sich bewahrheiten. Sie ließ mich mehr links liegen als jemals zuvor, behandelte mich, als wäre ich völlig unerwünscht, ignorierte mich, keine Zärtlichkeiten, nichts. Ich sprach sie immer wieder darauf an, doch hatte sie keine Erklärung. Nach meiner Rückkehr tauchte sie völlig unter, ich musste sie praktisch zu Kontakt zwingen. Dann gestand sie mir unter völliger Kälte, Zweifel zu haben, weil sie sich eben so zu mir verhält. Drei Tage später beendete sie die Beziehung völlig trocken. Ich sei ein Traummann für sie und genau so, wie sie es sich wünscht. Sie weiß auch nicht, ob sie jemanden wie mich nochmal findet. Doch seien diese Zweifel eben keine Grundlage für eine Beziehung. Auch das ließ sie völlig kalt, wie auch ihr Verhalten danach. Sie empfand für diese Wochenenden keine Reue nichts, es war, als hätten wir uns gar nicht gekannt.
Was mir noch auffiel, war, dass sie immer mal wieder sagte, hoffentlich hältst du es noch lange mit mir aus. Von umgekehrt war nie die Rede.
Auch was körperliche Nähe angeht, war alles völlig seltsam. Sie berührte mich nur sehr selten, man hatte nie das Gefühl, sie wolle wirklich Intimität. Auch konnte sie sich nicht gehen lassen, mir keine Zeichen geben. Und das, obwohl ich laut ihrer Meinung unglaublich viel Gefühl hätte.
Auch sie immer irgendwelche Kritikpunkte an mir. Da sie jedoch nichts wirklich fand, suchte sie immer wieder nach Kleinigkeiten.
Vor unserer Beziehung war sie 4 Jahre lang mit einem Menschen in einer Beziehung, welcher sie, so hatte ich das Gefühl, zum Kotzen fand. Sie sahen sich manchmal ein ganzes Jahr nicht und hatten nur selten Kontakt. Sie sagte, sie fühlte sich zu schade für die Beziehung, doch wisse sie nicht, warum sie diese nicht beendet hat. Alles ein sehr seltsames Verhalten.
Auch ihr sonstiges soziales Leben ist eher davon geprägt, dass sie keine engen und herzlichen Beziehungen pflegt. Sie hat Freunde, doch wirkt das mehr, als seien dies notwendige Sozialkontakte.
Noch ein kleiner Nachtrag: Man hatte immer das Gefühl, sie war sehr auf sich gestellt und es fiel ihr schwer, etwas für mich und andere zu tun. Besonders, wenn ich sie besuchen kam. Es war, als dringe ich in ihre Welt ein, und sie wollte bloß so leben, wie sie es sonst auch macht.
Ich wäre euch total verbunden, wenn ihr eure Meinung zu diesem Thema abgeben würdet
Danke,
Sebastian
28.06.2015 17:32 •
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